Pflanzen­versender im Test Wer die kräftigsten Blumen und Sträucher liefert

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Pflanzen­versender im Test - Wer die kräftigsten Blumen und Sträucher liefert

© Fotolia / H. Almeida, Stiftung Warentest; iStockphoto (M)

Im Gartencenter haben Kunden es selbst in der Hand, die besten Pflanzen auszuwählen. Anders beim Versand­handel. Da kauft man die „Katze im Sack“ und riskiert oben­drein Trans­port­schäden. Ist Paketware also grund­sätzlich schlechter? Der Test zeigt: Versender können gleich­wertige Qualität liefern. Allerdings schafften dies nur die Guten. Im Test: Acht Pflanzen­versender mit breiter Produktpalette sowie – zum Vergleich – Gartencenter der Baumarkt­ketten Bauhaus, Hornbach und Obi.

Pflanzen­versender im Test Alle Testergebnisse für Pflanzenkauf 04/2015 freischalten

Liste der 11 getesteten Produkte
Pflanzenkauf 04/2015 - Pflanzen­ver­sender
  • Ahrens+Sieberz Hauptbild
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    Bakker
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    Baldur-Garten
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    Baumschule Horstmann
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    Gärtner Pötschke
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    Otto
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    Pflanzmich
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    Schlüter
Pflanzenkauf 04/2015 - Gartencenter von Baumärkten
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    Bauhaus
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    Hornbach
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    Obi

Keine Angst vorm Bestellen

Im Auftrag der Stiftung Warentest kauf­ten Test­kunden im vergangenen Früh­jahr insgesamt rund 2 500 Pflanzen – von Dahlien über Rosen bis zu Johannis­beeren. Gartenbau­experten hegten und pflegten die Gewächse und beob­achteten, wie sie sich entwickeln. Das Ergebnis ist durch­wachsen: Die Qualität der frisch gekauften Ware ließ mitunter zu wünschen übrig. Doch bei optimaler Pflege blühten viele Pflänz­chen auf. Allerdings nicht alle und nicht immer in der gewünschten Farbe.

Von gut bis ausreichend

Am Ende lauten die test-Qualitäts­urteile acht­mal gut, zweimal befriedigend und einmal ausreichend. Die Zier­pflanzen des Testsiegers waren insgesamt sogar von besserer Qualität als die aus den Baumärkten. Die grüne Ware mehrerer anderer Versender hatte mitunter Mängel. Sie kam zum Beispiel zu klein an, zu nass oder mit zu wenig durch­wurzelten Ballen. Auf einigen Pflanzen haftete ein Schimmelpilzbelag. Vereinzelt wurden falsche Sorten geschickt.

Die meisten blühen auf

Die Gartenbau­experten beob­achteten, ob der Stress, dem die Pflanzen beim Versenden ausgesetzt sind, womöglich zu Spätschäden führt. Bis in den Herbst lang kontrollierten sie daher das Wachs­tum. Die Versuchs­ergeb­nisse sind ermutigend und machen Lust auf die kommende Garten­saison. So entwickelten sich Erdbeeren, Dahlien und Fackel­lilien zu den Pracht­stücken der Test­fläche. Selbst anfangs schimmelige Johannis­beeren und bei Anlieferung spärlich wirkenden Fackel­lilienwurzeln wuchsen sehr gut, sodass die Pflanzen am Ende prächtig aussahen. Einzelne Sendungen bereiteten weniger Freude. So blieben einige Lavendel- und Mohn­pflanzen, Rosen und Himbeer­sträucher auf der Strecke.

In Stroh gebettet

Die Anbieter verschickten ihre Pflanzen entweder als Topfware oder wurzelnackt; mitunter umhüllte auch ein Gemisch aus Erde und Torf die Wurzeln. Der Test zeigt, dass alle Varianten zum Erfolg führen können. Meist war die Lebendware zweck­mäßig verpackt und kam ohne Trans­port­schäden an. Den Verpackern gelingt es offensicht­lich, mit viel Geschick Töpfe und Verpackungs­material so kombinieren, dass selbst heftige Stöße sicher abge­puffert werden. Die Baumschule Horst­mann pols­tert ihre Sendungen mit Stroh, das sich später prima zum Mulchen etwa von Erdbeeren nutzen lässt.

Nach der Blüte ist vor der Blüte

Der Test beweist, dass die untersuchten Pflanzen mehrere Tage im geschlossenen Paket gut über­stehen können. Die Tester empfehlen allerdings, den Einkauf in jedem Fall zu kontrollieren. Falsche Sorten, abge­brochene Haupt­triebe, Schädlings­befall, Fäulnis oder auseinander­fallende Wurzelballen sind Reklamations­gründe. Anderer­seits gilt: Wenn Pflanzen nicht in voller Blütenpracht oder über­sät mit Früchten eintreffen, ist dies kein Grund zur Bean­standung. Bietet ein Versender den Kunden ganz­jährig eine große Auswahl an, darf naturgemäß zum Beispiel eine Staude nach der Blüte in zurück­geschnittenem Zustand wenig prächtig daher­kommen. Da tröstet die alte Gärtner­weisheit: Nach der Blüte ist vor der Blüte.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • derdurchdiescheibeboxXxer am 14.05.2023 um 18:34 Uhr
    Biodiversität, Hybride, Samenfeste Sorten?

    Die Stiftung Warentest achtet doch sonst bei diversen Tests auf Ökologie. Wieso wird nicht ausgerechnet in diesem Beitrag kritisch auf die Punkte Biodiversität, Hybride, Samenfeste Sorten usw. hingewiesen, insbesondere, wie steril Versandhandel- & Gartencenter-Pflanzen sind und welche ökologischen Alternativen es gibt?

  • pianola am 13.05.2021 um 08:49 Uhr
    Pötschke Lieferzeit falsch.

    Garten Pötschke verspricht im Shop lieferbar und Lieferzeit 14 Tage.
    Nach Bestellung ist die Hälfte der Pflanzen erst nächstes Jahr lieferbar laut Mail.
    Im Shop stehen sie weiterhin auf lieferbar.
    Das finde ich sehr ärgerlich.

  • Fohbo am 29.09.2017 um 13:40 Uhr
    Pflanzenhöhe = Lieferhöhe?

    Sehr geehrte StiWaTest-Redaktion,
    die versch. Versender geben eine Lieferhöhe an. Auf den Webseiten findet man dazu kaum oder keine Angaben, wie diese gemessen wird. Gibt es hier Standards? Als Verbraucher würde ich intuitiv ab Wurzelballen messen, also den Teil, den ich am Ende sehe - also eine Wuchshöhe. Auf einer Seite habe ich Webseite einer Baumschule habe ich tatsächlich folgende, klare und transparente Angabe gefunden:
    "Die Grundlage liefert dafür der BdB = Bund Deutscher Baumschulen. Die Berechnung der Lieferhöhe erfolgt ab der Oberkante bei Wurzelware, Ballenware und Topf- oder Containerware. Die Liefergrößen werden also immer ohne die Einbeziehung der Wurzelballen angeboten."
    Das finde ich gut. Was sagen Sie dazu? Haben Sie solche Angaben überprüft?
    MfG Obhof

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.11.2016 um 11:22 Uhr
    Prüfbedingungen und Aussagekraft

    @zesel52: Sie können unter „So haben wir getestet“ unsere Prüfbedingungen nachlesen. Da wir ja pro Anbieter die 7 verschiedenen Sorten 3x bestellt haben (je 7 bis 11 Exemplare) und daher pro Anbieter etwa 150 bis 230 getestet haben, hat sich dies pro Pflanze auf das Gruppenurteil ausgewirkt. Wären alle Pflanzen mangelhaft, wäre auch das Ergebnis mangelhaft gewesen. Wenn jedoch nur einzelne Pflanzen mangelhaft waren, dann wurde eben pro Pflanze abgewertet. (MK)

  • zesel52 am 16.10.2016 um 00:04 Uhr
    Dieser Test ist nicht aussagekräftig

    Nicht nur entsprechen die Ergebnisse überhaupt nicht meinen Erfahrungen, sondern eine mangelhafte Qualität der Pflanzen ist ein absolutes Ausschlusskriterium. Dann kann das Gesamtergebnis auch nur mangelhaft lauten.
    Habe schon oft Gehölze und Beerenobst bei Horstmann bestellt und fast immer kräftige Pflanzen in prima Zustand erhalten, insofern kann ich die mäßige Bewertung der Pflanzen nicht nachvollziehen. Bei meiner einzigen Reklamation wegen einer nicht angegangenen Brombeerpflanze wurde schnell und anstandslos Ersatz geschickt. Bei Baldur hingegen würde ich nie wieder bestellen, nachdem ich zweimal probiert hatte und wirklich gar nichts Gutes dabei war und der Ersatz nach Reklamation auch nicht besser.
    Ich wollte jetzt mal Ahrends und Sieberz ausprobieren und erhoffte mir eine Empfehlung oder ein Abraten.
    Da es hier aber nur nicht nachvollziehbare Noten gibt und keine ordentliche qualitative Beschreibung des Tests hätte ich mir die 1,50 Euro für den Download auch sparen können.