Pflanzlichter im Test Pflanzen­lampen bringen grüne Setzlinge

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Pflanzlichter im Test - Pflanzen­lampen bringen grüne Setzlinge

Sauber, aber teuer. Fertige Sets mit fest verbauten Töpf­chen und Lampen kosten über 100 Euro und sind unflexibel. © Click & Grow

Wenn es draußen trüb ist, lassen Pflanzenkeimlinge oft die Köpfe hängen. LED-Lampen können helfen, kosten aber recht viel, so die britischen Tester von Which.

Zehn Tages­licht­lampen leuchten im Test

Elektrische Pflanzlichter sollen in der dunklen Jahres­zeit Tages­licht liefern, damit Keimlinge oder Salat im Haus gut gedeihen. Die Tester der britischen Verbraucher­organisation Which nahmen sich zehn solcher „Grow Lights“ vor. Einige Modelle zogen ihr Licht aus einer oder zwei LED-Röhren mit Anschluss T5, meist 60 Zenti­meter lang. Auf dem Markt sind auch noch tech­nisch veraltete Leucht­stoff­röhren zu finden, oft als „fluoreszierend“ bezeichnet. Diese verbrauchen aber doppelt so viel Strom.

Empfohlen werden LED-Lampen für 40 bis 80 Euro

Egal ob LED oder Leucht­stoff­röhren: Die meisten Modelle funk­tionierten im Test. Sei es Lumii Envirogro T5 Grow Light, Secret Jardin LED Grow Light oder der Single Kit von Cosmorrow LED Grow Light: Bei zwölf Stunden Licht pro Tag für acht Wochen blühten Tomaten schon Mitte April und hatten kräftiges Wurzelwerk, Salat schmeckte und war grün. Die genannten LED-Röhrenmodelle kosten online 40 bis 80 Euro – plus Versand­kosten.

Fertig mit Töpf­chen kostet Aufpreis

Teurer kommen Modelle mit fest montierten Röhren über vorgefertigten und mitgelieferten Pflanztöpf­chen, wie die Click & Grow Smart Garden 9 (siehe Foto). Dafür werden 180 Euro fällig. Ähnlich teuer, aber nur im Vereinigten Königreich zu beziehen, ist das Lampengewächs­häuschen Vitopod Propagator samt einer inner­halb der Wohnung eigentlich unnötigen Heizung. Diese Sets sind eine saubere Lösung: Alles ist fertig, es entsteht kein Dreck, beim Gießen läuft kein Wasser aus. Allerdings sind die fest über den Keimbehältern montierten Röhren wie bei Click & Grow nur für kleine Pflanzen geeignet – Tomaten zum Beispiel wachsen über die Leuchte hinaus.

Flexible Befestigung hat auch Vorteile

Modelle, die nur aus LED-Röhren plus Netzgerät bestehen − wie von Lumii oder Secret Garden –, müssen die Gärtelnden selbst über den Pflanzentöpfen befestigen. Und im Gegen­satz zu den im vorherigen Abschnitt erwähnten All-in-one-Lösungen müssen hier Untersetzer und Töpf­chen aus dem eigenen Fundus her oder gekauft werden. Aber dafür sind diese Tages­licht­lampen in der Höhe flexibel. Idealer­weise hängen die Leuchten möglichst nah über den Pflanzenköpfen − so, dass alle Triebe direktes Licht abbe­kommen.

10 bis 20 Euro Strom­kosten pro Frühling

Neben dem Kauf­preis sind Strom­kosten zu beachten: Gut 1,4 Cent pro Stunde werden für LED-Varianten mit knapp 40 Watt Leistung fällig. Leucht­stoff-Modelle wie Light­wave T5 Grow Light (Kauf­preis etwa 65 Euro) ziehen doppelt so viel Strom, so Which. Wenn die Lampen im zeitigen Früh­jahr für acht Wochen täglich zwölf Stunden leuchten, rechnet sich das bei Strom­kosten von 40 Cent pro Kilowatt­stunde bei LED-Modellen auf 9,60 Euro hoch. Mit Leucht­stoff­röhren kämen für eine acht­wöchige Wuchs- oder Keim­zeit 19,20 Euro laufende Kosten zusammen.

Die Fens­terbank kann nicht mithalten

Der Test von Which verglich die Wirkung der Pflanzen­lampen mit der von normaler Sonnen­bestrahlung auf einer Fens­terbank ab November, für die Tomaten ab März. Die Keimrate, das Pflanzen­wachs­tum und beim Salat auch den Geschmack beur­teilten die Prüfer für die Fens­terbank-Pflanzen fast durchweg als schlechter. Einzig das Leucht­stoff­röhren-Modell TerraGarden Combo Kit von Urban Plant Growers war im Test ähnlich mau wie das Fens­tersims.

Fazit: Die meisten Pflanzlichter liefern bessere Bedingungen als die Wintersonne und eignen sich daher besonders für Menschen, die Kräuter oder kleinere Salate unabhängig von der Jahres­zeit anbauen möchten. Wer größere Pflanzen wie Tomaten ziehen will, kann sie dank der Lampen bereits etwa einen Monat früher aussäen als draußen − muss sie aber in den Garten oder auf den Balkon umsetzen, sobald sie zu groß geworden sind.

Tipp: Wie Sie Pflanzen im Garten gut bewässern, steht unter unseren Tipps für Besserwässerer.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • bastianm am 24.03.2024 um 17:55 Uhr
    Link nun doch verfügbar

    Anfang März ist der Test doch noch online bei Which aufgetaucht: https://www.which.co.uk/reviews/garden-equipment/article/best-grow-lights-for-plants-aOv2c4N6bbnD

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.02.2024 um 11:30 Uhr
    Korrektur - kein Onlinezugriff über Which

    @shoke:Die Gartenthemen finden sich nicht immer auf which.co.uk. Nur ein geringer Teil der Tests aus dem Gartenheft sind online. So scheint es auch mit den „Grow lights“ ´zu sein.
    Die Infos haben wir direkt aus der gedruckten Zeitschrift „Gardening“ von Which.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 08.02.2024 um 16:22 Uhr
    Getestet von Which

    @shoke: Hin und wieder berichten wir auf test.de von Testergebnissen unserer Partnerorganisationen, die für unsere Leser interessant sein könnten. Da es sich hier nicht um unsere eigenen Untersuchungen handelt, können wir Sie nur darüber informieren, wo die Testergebnisse veröffentlicht wurden. Denn allein schon aus urheberrechtlichen Gründen ist es uns leider nicht möglich, die Testergebnisse unserer Partnerorganisationen weiterzugeben.
    Auf der Login-Seite befindet sich der Link zur Registrierung: Sign up now
    https://join.which.co.uk/
    Eine direkte Verlinkung ist nicht möglich. .

  • shocke am 06.02.2024 um 09:24 Uhr
    Fehlender Link

    Hallo, können Sie bitte den Test verlinken? Vielen Dank.