Rauchmelder im Test Gute Rauchwarnmelder für unter 20 Euro

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Rauchmelder im Test - Gute Rauchwarnmelder für unter 20 Euro

Die Auswahl an guten Rauchwarnmeldern mit Lang­zeitbatterien ist groß, wie unser Test zeigt. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Ganz Deutsch­land muss jetzt die kleinen Ufos an der Decke haben. 13 der 16 Geräte* im Test sind gut. Manche wollen recht oft gedrückt werden.

Rauchmelder im Test Testergebnisse für 16 Rauchmelder 01/2021 freischalten

[Update 22.2.2024] Stiftung Warentest zieht Test­urteil zurück

Der Anbieter Pyrexx hat mit dem Produkt PX-1 am Test teil­genommen. Wir haben die von Pyrexx geltend gemachten Unterlassungs­ansprüche vor Gericht anerkannt und unser Test­urteil für den Rauchmelder PX-1 am 22.2.24 zurück­gezogen. Aus diesem Grund ist das Gerät in der Tabelle gelöscht, ebenso sind einige Passagen im Artikel gelöscht oder korrigiert. Mehr Details unter test.de/pyrexx.

Das Gefähr­lichste am Feuer ist der Rauch. 80 Prozent der Brand­opfer ersti­cken. Deshalb müssen in jeder Wohnung Rauchwarnmelder an der Decke sitzen. Silvester Punkt Mitter­nacht sind die Über­gangs­fristen zur Installation auch in den letzten Bundes­ländern abge­laufen.

Melden die Geräte wirk­lich gehor­sam? Wir haben 16 Rauchmelder* geprüft, darunter drei Modelle, die sich per Funk vernetzen lassen. Alle sind mit einer Batterie bestückt, die laut Anbieter zehn Jahre hält.

Unser Rat

Die fünf besten Stan­dard-Rauchmelder sind Abus RWM150 für 18,90 Euro, Hekatron Genius Plus Edition für 22 Euro, der Busch-Jaeger Professional Line 6833-84 und Ei Electronics Ei650 für je 25 Euro, plus für 29,90 Euro der sehr kompakte sowie laute Cavius 2007–004.

Der güns­tigste unter den drei guten Funk­vernetz­baren, Hekatron Genius Plus X Edition, kostet inklusive Funk­modul 68 Euro.

[Passage am 22.2.24 gelöscht] Alle Rauchmelder* melden Brände gut. Jedoch kassieren manche maue Noten für Bedienung und Funk­tions­kontrolle, weil sie häufiges Kontrollieren empfehlen. Die Rauchmeldernorm schreibt jähr­liche Kontrollen vor. Da gilt es zu prüfen, ob der Melder auf Kommando heult, ob er verdeckt, verdreckt oder sonst wie gestört ist (Rauchmeldertypen). Es empfiehlt sich dann auch, ihn von Staub zu befreien, etwa mit einem Sauger.

In der Bedienungs­anleitung des Kidde ist der jähr­liche obliga­torische Test erwähnt, gleich­zeitig heißt es aber, jede Woche die Funk­tion der Melder zu checken. Für so ein unnötig kurzes Intervall ziehen wir Punkte ab. Die beiden Smartwares verlangen ebenfalls zu kurze Zeit­intervalle, FireAngel schreibt nur schwammig „regel­mäßig“.

Vier verschiedene Testfeuer

Im aktuellen Test haben wir die Prüfkriterien erweitert. So rauchen im Brandraum vier verschiedene Feuer statt bisher zwei: Es schwelen Holz und Baumwolle, Kunststoff brennt ebenso wie das flüssige Lösungs­mittel Heptan. Durch die neuen Kriterien sind die Ergeb­nisse nicht direkt vergleich­bar mit denen aus früheren Tests.

Rauchmelder im Test - Gute Rauchwarnmelder für unter 20 Euro

1) Mess­kammer. Eine LED sendet innen einen Infrarot­strahl. Dringt Rauch in die Kammer, dann lenken die Rauch­teilchen Teile des Strahls auf einen Empfänger an der Seite um. Der löst Alarm aus.
2) Akti­vierungs­schalter. Startet den Melder beim Einrasten in der Halterung.3) Lithium­batterie. Soll 10 Jahre halten, ist nicht tausch­bar.
4) Laut­sprecher. Piepst im optimal hörbaren Bereich unserer Ohren. © Quelle: Times Publishing, Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Batterien nicht im Dauer­test

Wir testen Melder mit einer deklarierten Batterie­lebens­dauer von zehn Jahren. Einzelne Kunden klagen jedoch über weit kürzere Lebens­dauern als die angegebene Zeit, auch bei teuren Zehn­jahres­modellen. Ob und wie lange die Batterien tatsäch­lich halten, konnten wir nicht prüfen. Dafür müssten wir bis zu zehn Jahre warten.

Vorsicht bei Billig­an­geboten: Die versprechen ebenfalls zehn Jahre – meinen aber nicht die Batterie-, sondern Gesamt­lebens­dauer des Geräts. Oft werden güns­tige Warnmelder von einer 9-Volt-Batterie gespeist. Die quittiert weit vor den zehn Jahren ihren Dienst. Irgend­wann wird ein Batteriewechsel fällig, und der Melder muss für den Austausch abge­baut werden. Ersatz­batterien kosten einige Euro. Was man beim Kauf spart, zahlt man in diesen Fällen später drauf.

Garantie teils nur für zwei Jahre

Die Lebens­dauer für Rauchmelder soll laut Norm maximal 10,5 Jahre betragen. Mindestens zehn Jahre Nutzungs­dauer empfehlen alle Anbieter im Test. Etliche geben eine Garantie für die gesamte Zeit. Andere garan­tieren weit weniger, teils nur zwei Jahre (Test­ergeb­nisse Rauchmelder). Beim Unitec- und beiden Smartwares-Meldern findet sich dazu aber gar keine Angabe. Kundinnen und Kunden müssen also von der gesetzlichen Gewähr­leistungs­pflicht ausgehen. Mit der sind sie schon ab sieben Monaten nach dem Kauf auf Kulanz angewiesen. Ansonsten müssen sie beweisen, dass ein Mangel von Anfang an vorlag. Vorher nicht.

Funk­netz ist nicht Smart Home

Funk­rauchmelder funken direkt mit ihren Kollegen in der Wohnung. Sie nutzen kein WLan-Netz. So besteht auch keine Gefahr, dass Daten über das Internet abge­griffen werden können. Im Test findet sich deshalb auch keine Aussage zum Daten­sende­verhalten. Manche Melder können sich laut Anbieter mit dem Handy oder über ein Zusatz­gerät mit dem Smart-Home-System verbinden. Dann wäre die Über­tragung von Daten nicht auszuschließen. Das war aber nicht Teil dieses Tests. 

Tipp: Weiter Tipps zum Brand­schutz und zu Feuerlöscher erhalten Sie auf unserer Themenseite Rauchmelder, Feuer löschen, Brandschutz.

* Korrigiert am 22.2.2024.

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388 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • cmb12 am 08.05.2024 um 04:56 Uhr
    FireAngel ST-622-DE Fehlalarme in der Nacht

    Bei mehrern unserer FireAngel ST-622-DE kommt es zu Fehlalarmen, die natürlich hauptsächlich nachts stören.
    Dies als Hinweis für mögliche Kaufinteressenten.

  • gerzog am 15.01.2024 um 16:03 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.12.2023 um 16:30 Uhr
    Hekatron Rauchmelder Garantiebedingungen

    @TestLeserM: Die Garantiebedingungen werden von uns nicht ignoriert. Der Fall Hekatron ist tatsächlich etwas komplex, wie unter
    www.test.de/Rauchmelder-von-Hekatron-Kaufdatum-bestimmt-Garantie-nach-Ausfall-5792533-0/ beschrieben.

  • TestLeserM am 19.12.2023 um 11:10 Uhr
    Hekatron Rauchmelder Garantiebedingungen

    Da Stiftung Warentest das Thema Garantie ignoriert, hier mal was ich gerade auf der Website von Hekatron gefunden habe
    "[...]Das aktuelle Garantieversprechen von Hekatron Brandschutz ist eng an Wartungsverträge gebunden. Der Markt zeigt aber, dass im überwiegenden Fall tatsächlich kein solcher Vertrag zwischen Betreiber und Verbauer besteht und damit ein Großteil unserer Kunden nicht von unseren Garantiebedingungen profitieren kann.
    Hekatron Brandschutz hat darauf reagiert:
    Ob mit oder ohne Wartungsvertrag – ob Stand Alone oder Funk, Funkmodul oder Funkhandtaster – alle unsere Genius Rauchwarnmelder, Funkmodule und der Funkhandtaster erhalten ab Kaufdatum also insgesamt volle fünf Jahre Gerätegarantie."

  • TestLeserM am 19.12.2023 um 11:02 Uhr
    Test und Reaktion Mangelhaft #2

    Natürlich kann die Stiftung Warentest die Garantiebedingungen lesen, natürlich auch, wie sich die Hersteller dann in der Realität verhalten haben in dem man mal Kunde spielt.
    Als Leser brauche ich einen Test der mir in meiner Lebensrealität zu nachhaltigen Entscheidungen hilft und keinen Test der mir sagt welcher Rauchmelder heute gut ist und ignoriert er Morgen dann schon auseinanderfällt.
    Ich denke das ich jetzt einen nicht getesteten China-Rauchmelder kaufen muss der Online gut bewertet ist, denn die hier getesteten Markengeräte machen keinen guten Real-Eindruck nachdem was ich lese und sind somit keinen Aufpreis wert. Eine gute Übersicht habe ich aber nicht wie erhofft gewonnen. Vielleicht nehme ich mir noch Zeit die Garantiebedingungen selbst zu lesen.