Rück­ruf von Kauf­land-Baby-Pflegelotion Riskanter Keim in Baby­creme

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Rück­ruf von Kauf­land-Baby-Pflegelotion - Riskanter Keim in Baby­creme

© lebensmittelwarnung.de

Eltern aufgepasst: Kauf­land hat wegen eines Keims die Bevola Baby Pflege-Lotion aus dem Verkauf genommen. Die betroffenen Flaschen sollten nicht mehr verwendet werden. Grund ist ein potenziell krankmachender Keim, der bereits in anderen Fällen in Kosmetika nachgewiesen wurde: Burkholderia cenocepacia. Wir sagen, welche Bevola-Flaschen verunreinigt sein könnten und was über den Keim bekannt ist.

Welche Produkte sind betroffen?

Der Rückruf betrifft eine Charge von 250-Milliliter-Flaschen der Bevola Baby Pflege-Lotion des Herstel­lers ZS Cosmetics. Zu erkennen ist sie an folgenden Merkmalen:

  • Mindest­halt­bar­keits­datum 17.11.2022
  • Losnummer 0000011

Andere Chargen sind laut Kauf­land nicht von dem Rück­ruf betroffen.

Was ist der Grund für den Rück­ruf?

Bei Routine­kontrollen sind ZS Cosmetics zufolge Bakterien der Art Burkholderia cenocepacia in der Lotion nachgewiesen worden. Dieser Keim kann laut Hersteller bei Personen mit schwachem Immun­system und chro­nischen Lungen­erkrankungen zu Infektionen führen.

Was für ein Keim ist das?

Rück­ruf von Kauf­land-Baby-Pflegelotion - Riskanter Keim in Baby­creme

So sieht die zurück­gerufene Babylotion aus. © lebensmittelwarnung.de

Laboren zufolge kommt diese Keimart häufiger in wasser­reichen Kosmetika und Arznei­mitteln vor. Bisher seien unter anderem Baby-Feucht­tücher, Nasen­sprays und Mund­spüllösungen betroffen gewesen, Ursache könnte kontaminiertes Wasser sein.

Eine Studie („Moisturizing body milk as a reservoir of Burkholderia cepacia: outbreak of nosocomial infection in a multi­disciplinary intensive care unit“) beschreibt den Ausbruch des Keims bei Kranken­hauspatienten – auch infolge einer Behand­lung mit einer Pflegelotion.

Stan­dard­mäßig wird bei Kontrollen aber nicht nach dem Keim gesucht: In den einschlägigen Din-Normen zur mikrobiellen Unter­suchung von Kosmetika wird Burkholderia cenocepacia nicht aufgeführt.

Wie groß ist die Gefahr für kleine Kinder?

Risiko vor allem für Kranke und Immun­geschwächte. Burkholderia cenocepacia wird als fakultativ pathogen einge­stuft, der Keim kann also unter bestimmten Bedingungen krank machen. Er ist sehr widerstands­fähig und gegen­über vielen Antibiotika resistent. Nach allem, was man weiß, stellt er vor allem für immun­geschwächte und sehr kranke Personen ein größeres Risiko dar, nicht für gesunde Babys oder Klein­kinder.

Infektion nur bei extremen Bedingungen. Die Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche und Angewandte Kosmetik hat gesundheitliche Risiken durch Mikro­organismen in Kosmetika bewertet. Demnach gibt es in der Literatur nur wenige In-vitro-Versuche dazu, aber keine Versuche am Menschen. Fazit der Experten: „Nur unter extremen Bedingungen (sehr hohe Keimzahlen, stark verletzte Haut, okklusive Verhält­nisse)“ könne die Infektion mit diesem Keim zu Krank­heits­symptomen führen. Das bedeutet: In größere Wunden sollte er keinesfalls gelangen.

Was sollen Eltern tun, die das Produkt gekauft haben?

Auch wenn das Risiko für eine Infektion bei Babys äußerst gering ist: Eltern sollten die betroffene Kauf­land-Lotion vorsichts­halber nicht mehr verwenden. Sie bekommen von Kauf­land das Geld dafür zurück­erstattet, auch ohne Kassenbon. Kunden können sich kostenlos unter der Kauf­land-Hotline 0800 / 152 8352 oder unter +49 174 / 257 5327 informieren.

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