Salz im Test

Berg­stollen oder Meeresbucht? Wo unser Salz herkommt

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Salz im Test - Lohnt sich Luxus-Salz?

Im Salzgarten. Fleur de Sel, die Salz­blume, wird von Hand gewonnen. © Depositphotos / Richard Villalon

Salz ist gleich Salz? Von wegen! Es gibt Meersalz, Fleur de Sel, Steinsalz und Siedesalz. Salz kann aus Stollen stammen oder aus Salinen am Meer. Ein kleiner Über­blick.

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Meersalz – von der Sonne kristallisiert

Aus dem Meer. In südlichen Ländern produzieren Salinen am Meer große Salzmengen maschinell, indem sie Meer­wasser in aneinander­gereihte Becken pumpen. Sonne und Wind kristallisieren es dann stufen­weise zu Meersalz. Es wird gewaschen, getrocknet, verpackt und kommt so rein wie Siedesalz in den Handel. Fleur de Sel (deutsch: Salz­blüte oder -blume) ist ein besonderes Meersalz. Es bildet sich nur an heißen, windigen Tagen als zarte Kruste in Meeresbuchten. Die Kruste wird von Hand als Flocken abge­schöpft.

Mit und ohne Zusätzen. Einfaches Meersalz schmeckt so intensiv wie Siedesalz. Von Natur aus enthält es kaum Jod. Im Handel steht es mit und ohne Zusätze wie Jod, Fluorid, Trenn­mittel. Fleur de Sel ist eine Art feines „Zweitsalz“ neben dem klassischen Alltags­alz.

Steinsalz – unter Tage abge­baut

Salz im Test - Lohnt sich Luxus-Salz?

Im Salz­stollen. Aus unter­irdischen Lagern kommen Stein- und Siedesalz. Ihr Markt­anteil liegt bei 93 Prozent. Sie stammen meist aus Deutsch­land. © K+S KALI GmbH

Aus dem Stollen. Berg­männer bohren, sprengen oder schneiden Steinsalz aus unter­irdischen Salz­stollen. Dann wird es zutage gefördert, gemahlen und verpackt. Wenn es als Speisesalz verkauft wird, muss es von Natur aus sehr rein sein. Meist gelangt es naturbelassen und nicht raffiniert (ohne Waschen und Zusätze) in den Handel. Zu den Steinsalzen zählen Exoten wie Ur-, Blau- und Kalaharisalz sowie Salz aus der Nähe des Himalaya.

Von Natur aus ohne Jod. So groß die Vielfalt, so unterschiedlich ist der Charakter. In der Regel enthalten Steinsalze kein Jod. Manchen werden esoterische Schwingungen oder Heilkräfte nachgesagt, aber das ist nicht belegt.

Siedesalz – in Verdampfern gewonnen

Aus der Saline. Siedesalz wird aus Sole (konzentriertes Salz­wasser) gewonnen. Sie kommt natürlich vor oder wird im Salz­stollen mit Süßwasser künst­lich erzeugt. Früher kristallisierten die Menschen Solesalz in Pfannen über dem Feuer. Heute wird die Sole in Salinen gereinigt und enthärtet, bevor Verdampfer sie unter Druck konzentrieren und das Salz auskristallisiert. Das Ergebnis ist ein sehr reines Salz, das fast nur aus Natrium­chlorid besteht.

Sehr kräftiger Geschmack. Der Salz­geschmack ist sehr kräftig und direkt da. Siedesalze enthalten oft Zusätze wie Trenn­mittel (Riesel­hilfen) sowie Jod für die Schild­drüse, Fluorid für die Zähne.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • ko.rmoran am 13.12.2023 um 13:01 Uhr
    Bad Reichenhaller: Handhabung eigentlich gut

    Die Karton-Verpackungen des Bad Reichenhaller Salzes (alle Sorten) sind eigentlich nur Nachfüllpacks. Leider ist das vom Hersteller nicht deklariert.
    Man kann zunächst einmalig die runde 500g-Dose mit drehbarem Ausschütt-Deckel kaufen. Diese ist in der Handhabung erste Sahne. Und kann in der Küche locker 10 Jahre lang verwendet werden. Wenn die runde Dose leer ist, muss man nur die leicht vorgestanzte Ecke des Nachfüll-Kartons mit einem Messer abschneiden. Die so entstandene dreieckige Öffnung passt exakt auf die gleichförmige Öffnung der Runddose. Man stülpt die beiden Öffnungen passend übereinander und kann so den gesamten Karton verlustfrei herüberrieseln lassen. Auch mit zwei linken Händen wie ich.
    Also eigentlich müsste es lauten: Handhabung GUT.

  • 8iroipln am 01.12.2023 um 00:09 Uhr
    Das Natriumsalz der Glutaminsäure

    namens Mononatriumglutamat ist nicht teuer und könnte sich geschmacklich gegenüber Natriumchlorid/Kochsalz lohnen und dieses teilweise ersetzen. Für die Gesundheit könnte es sich ebenfalls für Menschen lohnen, deren Bluthochdruck auf zu viel Kochsalz zurück zu führen ist.

  • halsbandschnaepper am 10.01.2023 um 14:42 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • vactorio am 07.01.2023 um 15:48 Uhr
    Energien??

    Kann mir mal jemand erklären um was es bei diesen „Energien“ im Salz geht?
    Auf was für eine Verschwörungstheorie sind wir denn hier wieder gestoßen? Von so einem Stuss hab ich ja noch nie gehört!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.01.2023 um 11:30 Uhr
    Rieselhilfe, Mikroplastik, Zusätze

    @didlmouse: Gerne nehmen wir Stellung zu Ihren Anmerkungen zum aktuellen Salz-Test:
    Rieselhilfe: Damit Salz rieselfähig bleibt, werden dem Kochsalz Trennmittel bzw. Rieselhilfen zugesetzt. Ob oder welches Trennmittel verwendet wurde, haben wir in der Tabelle aufgeführt. Alle diese Trennmittel gelten als gesundheitlich unbedenklich. Wer ohne Rieselhilfen auskommen möchte, sollte einen genauen Blick auf die Zutatenliste werfen.

    Mikroplastik: Der Artikel befasst sich in einer extra Rubrik ausführlich mit dem Thema Mikroplastik im Meer. Die Salze wurden mikroskopisch untersucht. In 9 von 14 Produkten fanden wir auffällige Teilchen, die wir als Verunreinigung werteten.

    Zusätze Jod, Fluorid, Folsäure: Wir berechneten welchen Beitrag die einzelnen Salze zur täglichen Bedarfsdeckung an Jod, Fluorid und Folsäure leisten. Dabei richteten wir uns nach den Empfehlungen der DGE. Die Bewertung führt weder zu einer Abwertung, noch fließt die Note in das Qualitätsurteil ein (0%).

    Jodversorgung in Deutschland: Die Ergebnisse eines aktuellen Jodmonitorings belegen, dass Deutschland nach wie vor ein Jodmangelgebiet darstellt: www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/degs-jod-studie.html#:~:text=In%20der%20aktuellen%20DEGS1-Studie,gesch%C3%A4tzten%20mittleren%20Jodbed

    Wissenswertes zum Thema „Histamin-Unverträglichkeit“ finden Sie hier: www.test.de/Histamin-Unvertraeglichkeit-Juckreiz-durch-Rotwein-und-Raeucherfisch-5541464-0/