![Smart Speaker im Test - Die besten Lautsprecher mit Sprachassistent](https://cdn.test.de/file/image/33/51/e12b97d8-4fdb-4846-8337-651e7875f65c-web/5666994_t202011026sb01_SmarteLautsprecher_A_600.jpg)
Was fürs Auge. Modelle mit Display unterstützen Hobbybäcker mit Videos © Manuel Krug / Shutterstock
Modelle mit Display sind praktisch, klingen aber eher mau. Satten Sound liefern nur drei Boxen ohne Bildschirm.
Rezepte für Muffins kennen Alexa und Google Assistant schon lange. Bisher lasen die Sprachassistenten Zutaten und Arbeitsschritte meist vor – inzwischen zeigen sie sie auch: Von den zwölf smarten Lautsprechern im Test besitzen vier einen integrierten Bildschirm – Box und Display sind eine Einheit.
Auf dem Bildschirm lassen sich etwa Backvideos abspielen und Tipps einblenden. Er ermöglicht auch ein Videotelefonat mit Oma, die aus der Ferne hilft, wenn der Teig mal nicht so will, wie er soll.
Die Qualität der Displays überzeugt, aber der Klang aller vier Modelle ist relativ schlapp – die Bässe sind schwach. Googles Box klingt eher wie ein Handylautsprecher.
Starken Sound liefern nur drei Geräte ohne Display: Sonos, Bose und Harman Kardon spielten unsere Testmusik aus Klassik, Pop, Rock und Elektro mit kräftigen Bässen und recht ausgewogenem Klang. Sieger ist Sonos mit seiner lebendigen und frischen Klangqualität. Insgesamt schneidet aber keine der zwölf Boxen gut ab. Das liegt vor allem an Mängeln beim Datenschutz und in den allgemeinen Geschäftsbedingungen. Details finden Sie am Ende dieses Textes.
Unser Rat
Kein Gerät schneidet gut ab. Noch am besten ist der befriedigende Sonos One für 229 Euro. Er hat den stärksten Klang im Test und unterstützt zwei Sprachassistenten: Amazon Alexa und Google Assistant. Bei den Modellen mit Bildschirm liegt Amazon Echo Show 8 vorn. Er kostet 111 Euro, bietet zwar keine gute Tonqualität, klingt aber besser als die anderen Lautsprecher mit Display.
Amazon hat den besten Bildschirm
Das beste Gerät mit Display ist der Amazon Echo Show 8. Lenovo hält insgesamt halbwegs mit. Den dünnen Klang von Googles Nest Hub bewerteten wir mit Mangelhaft. Der Archos klingt ebenfalls mau. Er ähnelt einem Tablet und ist daher auch in puncto Design nicht ideal als smarter Lautsprecher: Viele Infos zeigt er nur auf dem Display an, statt sie auch vorzulesen – und der Bildschirm schaltet im Auslieferungszustand nach nur einer Minute ohne Interaktion in den Sperrmodus. Außerdem kippt das Gerät relativ leicht um.
Alexas Stimme ist natürlicher
Sprachassistenten beantworten uns mithilfe des Internets Fragen – das klappt mittlerweile recht gut. Die meisten Boxen lassen sich über Amazons Assistentin Alexa oder den Google Assistant steuern. Im direkten Vergleich hat Alexa leicht die Nase vorn, weil ihre Stimme natürlicher ist und sie besser mit Folgefragen zurechtkommt.
Die Telekom-Assistentin Magenta kann nicht mithalten. Ihre Stimme klingt roboterhaft und abgehackt. Auf manche Fragen reagiert sie gar nicht, für andere braucht sie eine gefühlte Ewigkeit. Musikstreamingdienste lassen sich mit ihr zudem nur sehr eingeschränkt steuern.
Manche haben zwei Assistenten
Die Telekom-Box unterstützt neben Assistentin Magenta auch Alexa – mit ihr läuft die Sprachsteuerung gut. Auch Nutzer von Bose und Sonos können zwischen zwei Assistenten wählen: Alexa und Google Assistant. Wir haben die Geräte mit beiden Sprachassistenten geprüft und je zwei Qualitätsurteile vergeben.
Drei Klangexperten treffen den Ton
Sonos One klingt als einzige Box sehr gut, die Modelle von Bose und Harman Kardon als einzige gut – alle drei Geräte stammen von Lautsprecherexperten. Noch bessere Klangqualität liefern einige größere WLan-Boxen mit Sprachassistent aus einem Test vom Februar (Alternativen mit sehr gutem Klang).
Bei vielen Geräten lässt der Klang spürbar nach, wenn der Zuhörer seitlich versetzt steht. Nur der Amazon Echo ohne Display, Gigaset, Google, JBL und Telekom verhindern diesen Effekt recht erfolgreich.
Magenta mit Macken
Smarte Lautsprecher können nicht nur Fragen beantworten und Musik abspielen – sie ermöglichen oft auch Telefonate und das Steuern von Smart-Home-Produkten wie vernetzten Lampen oder Thermostaten.
Die Boxen von Amazon, Gigaset, Google und Lenovo telefonieren via Internet – das klappte reibungslos. Gigaset unterstützt zusätzlich die von schnurlosen Festnetztelefonen bekannte Dect-Technik. Bei Gigaset lief das im Test recht glatt, die Telekom-Box erwies sich bei der Dect-Einrichtung aber als widerspenstig. Auch das Einstellen der Smart-Home-Funktionen ohne Telekom-Vertrag war mit ihr schwierig.
Viele Mängel im Kleingedruckten
Kein smarter Lautsprecher erhält ein gutes Qualitätsurteil. Das liegt vor allem an Mängeln im Datenschutz und an verbraucherunfreundlichen Nutzungsbedingungen. Die wichtigsten Defizite im Überblick.
Datenschutzerklärungen. Amazon und Google informieren Nutzer nicht ausreichend über ihre Rechte. Google will Daten Dritter ohne deren Einwilligung verarbeiten – etwa die Telefonnummern von Freunden und Bekannten. Die Texte von Archos und Bose orientieren sich anscheinend nicht an der Datenschutzgrundverordnung.
Apps sammeln viele Daten. Alle geprüften Apps senden Standortdaten entweder an Google, Apple oder Amazon. Archos, Bose und Telekom schicken besonders viele Daten an Dritte. Am datenhungrigsten ist die iOS-Version der App Google Home.
Dritte können Kalender abrufen. Geräte mit der Assistentin Alexa gewähren jedem, der danach fragt, Zugriff auf persönliche Daten wie Kalendereinträge. Der Google Assistant rückt solche Daten erst raus, wenn er die Stimme eines autorisierten Nutzers erkennt – die Stimmerkennung lässt sich aber mitunter täuschen. Archos schützt die Daten mit einem Sperrbildschirm sehr effektiv.
AGB & Nutzungsbedingungen. Die Bedingungen von Bose, Harman Kardon und JBL orientieren sich nicht an deutschem Recht. Archos stellt seine Geschäftsbedingungen nur auf Englisch und Französisch bereit. Amazon, Bose, Harman Kardon und JBL behalten sich unzulässigerweise vor, ihre Dienste jederzeit nach Belieben zu ändern oder gar gänzlich einzustellen.
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Besteht die Möglichkeit, einen (als Center) oder zwei (z. B. für vorne links und rechts) smarte Lautsprecher in ein 5.1-Lautsprechersystem zu integrieren?
Das wäre sehr praktisch, damit man nich für verschiedene Einsatzzwecke zahllose Lautsprecher benötigt...
Ich stelle mir keinen Smartspeaker in meine Wohnung. Kann sein, dass das praktisch ist, aber ich habe bisher keine Lust verspürt mit einem Gerät zu sprechen, egal ob Handy, Fernseher, Computer oder eben Lautsprecher.
@Thorsten.Maverick: Der Bose Home Speaker 300, Marshall Uxbridge Voice Alexa, Sonos One Gen. 2, Harman Kardon Citation One MKII und JBL Link Music unterstützen AirPlay.
Einen Kontozwang bewerteten wir negativ beim Datensendeverhalten. Sollte sich der Anbieter das Recht einräumen, seine Dienste jederzeit zu verändern oder gar zu beenden, so muss das in den AGBs oder Nutzungsbedingungen aufgeführt werden. Dies wurde bei uns auch entsprechend schlecht benotet und das Qualitätsurteil abgewertet. (DB)
Die Wiedergabe vom Computer bzw. Smartphone mit AirPlay fehlt mir. Bei Sonos kann man z. B. keine Musik mehr aus der lokalen Mediathek mehr wiedergeben. Das ging mal, wurde aber aus der App entfernt. Apropos App: Geräte mit dem Zwang, ein Konto beim Hersteller einzurichten, gehören abgewertet. So ein Gerät gehört einem nicht, weil der Hersteller die Nutzung jederzeit beenden kann.
Nun habe ich den HomePod gefunden - ich war es gewohnt, dass die älteren Testergebnisse auch bei den neueren eingereiht sind. Offenbar hat sich diese Systematik verändert. Ich habe die zweite Tabelle mit dem älteren Test nicht gesehen.
Ja, es stimmt, dass der Smart Speaker der Telekom aufgeführt ist, aber seien wir ehrlich: Die meisten Nutzer*innen werden damit Alexa nutzen. Das Projekt würde sonst genauso eingehen wie die "Dial"-Smartwatch.
Apple Home ist da eine ganz andere Hausnummer und mir fehlt die Perspektive auf dieses Ökosystem im Artikel. Und auch die Bewertung des Datenschutzes halte ich für fragwürdig. Es macht einen großen Unterschied, ob mich eine Alexa verschlüsselt aushorcht, aber eben doch in meine Privatsphäre eindringt oder ob Siri lokal läuft und meine Privatsphäre beachtet. Die Bewertungskriterien in dieser Hinsicht kann ich nicht nachvollziehen.