Smart Speaker im Test Die besten Laut­sprecher mit Sprach­assistent

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Smart Speaker im Test - Die besten Laut­sprecher mit Sprach­assistent

Was fürs Auge. Modelle mit Display unterstützen Hobby­bäcker mit Videos © Manuel Krug / Shutterstock

Modelle mit Display sind praktisch, klingen aber eher mau. Satten Sound liefern nur drei Boxen ohne Bild­schirm.

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Rezepte für Muffins kennen Alexa und Google Assistant schon lange. Bisher lasen die Sprach­assistenten Zutaten und Arbeits­schritte meist vor – inzwischen zeigen sie sie auch: Von den zwölf smarten Laut­sprechern im Test besitzen vier einen integrierten Bild­schirm – Box und Display sind eine Einheit.

Auf dem Bild­schirm lassen sich etwa Back­videos abspielen und Tipps einblenden. Er ermöglicht auch ein Video­telefonat mit Oma, die aus der Ferne hilft, wenn der Teig mal nicht so will, wie er soll.

Die Qualität der Displays über­zeugt, aber der Klang aller vier Modelle ist relativ schlapp – die Bässe sind schwach. Googles Box klingt eher wie ein Hand­ylaut­sprecher.

Starken Sound liefern nur drei Geräte ohne Display: Sonos, Bose und Harman Kardon spielten unsere Test­musik aus Klassik, Pop, Rock und Elektro mit kräftigen Bässen und recht ausgewogenem Klang. Sieger ist Sonos mit seiner lebendigen und frischen Klangqualität. Insgesamt schneidet aber keine der zwölf Boxen gut ab. Das liegt vor allem an Mängeln beim Daten­schutz und in den allgemeinen Geschäfts­bedingungen. Details finden Sie am Ende dieses Textes.

Unser Rat

Kein Gerät schneidet gut ab. Noch am besten ist der befriedigende Sonos One für 229 Euro. Er hat den stärksten Klang im Test und unterstützt zwei Sprach­assistenten: Amazon Alexa und Google Assistant. Bei den Modellen mit Bild­schirm liegt Amazon Echo Show 8 vorn. Er kostet 111 Euro, bietet zwar keine gute Tonqualität, klingt aber besser als die anderen Laut­sprecher mit Display.

Amazon hat den besten Bild­schirm

Das beste Gerät mit Display ist der Amazon Echo Show 8. Lenovo hält insgesamt halb­wegs mit. Den dünnen Klang von Googles Nest Hub bewerteten wir mit Mangelhaft. Der Archos klingt ebenfalls mau. Er ähnelt einem Tablet und ist daher auch in puncto Design nicht ideal als smarter Laut­sprecher: Viele Infos zeigt er nur auf dem Display an, statt sie auch vorzulesen – und der Bild­schirm schaltet im Auslieferungs­zustand nach nur einer Minute ohne Inter­aktion in den Sperr­modus. Außerdem kippt das Gerät relativ leicht um.

Alexas Stimme ist natürlicher

Sprach­assistenten beant­worten uns mithilfe des Internets Fragen – das klappt mitt­lerweile recht gut. Die meisten Boxen lassen sich über Amazons Assistentin Alexa oder den Google Assistant steuern. Im direkten Vergleich hat Alexa leicht die Nase vorn, weil ihre Stimme natürlicher ist und sie besser mit Folgefragen zurecht­kommt.

Die Telekom-Assistentin Magenta kann nicht mithalten. Ihre Stimme klingt roboterhaft und abge­hackt. Auf manche Fragen reagiert sie gar nicht, für andere braucht sie eine gefühlte Ewig­keit. Musik­streaming­dienste lassen sich mit ihr zudem nur sehr einge­schränkt steuern.

Manche haben zwei Assistenten

Die Telekom-Box unterstützt neben Assistentin Magenta auch Alexa – mit ihr läuft die Sprach­steuerung gut. Auch Nutzer von Bose und Sonos können zwischen zwei Assistenten wählen: Alexa und Google Assistant. Wir haben die Geräte mit beiden Sprach­assistenten geprüft und je zwei Qualitäts­urteile vergeben.

Drei Klang­experten treffen den Ton

Sonos One klingt als einzige Box sehr gut, die Modelle von Bose und Harman Kardon als einzige gut – alle drei Geräte stammen von Laut­sprecher­experten. Noch bessere Klangqualität liefern einige größere WLan-Boxen mit Sprach­assistent aus einem Test vom Februar (Alternativen mit sehr gutem Klang).

Bei vielen Geräten lässt der Klang spür­bar nach, wenn der Zuhörer seitlich versetzt steht. Nur der Amazon Echo ohne Display, Gigaset, Google, JBL und Telekom verhindern diesen Effekt recht erfolg­reich.

Magenta mit Macken

Smarte Laut­sprecher können nicht nur Fragen beant­worten und Musik abspielen – sie ermöglichen oft auch Telefonate und das Steuern von Smart-Home-Produkten wie vernetzten Lampen oder Thermostaten.

Die Boxen von Amazon, Gigaset, Google und Lenovo telefonieren via Internet – das klappte reibungs­los. Gigaset unterstützt zusätzlich die von schnurlosen Fest­netztelefonen bekannte Dect-Technik. Bei Gigaset lief das im Test recht glatt, die Telekom-Box erwies sich bei der Dect-Einrichtung aber als widerspenstig. Auch das Einstellen der Smart-Home-Funk­tionen ohne Telekom-Vertrag war mit ihr schwierig.

Viele Mängel im Klein­gedruckten

Kein smarter Laut­sprecher erhält ein gutes Qualitäts­urteil. Das liegt vor allem an Mängeln im Daten­schutz und an verbraucherunfreundlichen Nutzungs­bedingungen. Die wichtigsten Defizite im Über­blick.

Daten­schutz­erklärungen. Amazon und Google informieren Nutzer nicht ausreichend über ihre Rechte. Google will Daten Dritter ohne deren Einwilligung verarbeiten – etwa die Telefon­nummern von Freunden und Bekannten. Die Texte von Archos und Bose orientieren sich anscheinend nicht an der Daten­schutz­grund­ver­ordnung.

Apps sammeln viele Daten. Alle geprüften Apps senden Stand­ortdaten entweder an Google, Apple oder Amazon. Archos, Bose und Telekom schi­cken besonders viele Daten an Dritte. Am daten­hung­rigsten ist die iOS-Version der App Google Home.

Dritte können Kalender abrufen. Geräte mit der Assistentin Alexa gewähren jedem, der danach fragt, Zugriff auf persönliche Daten wie Kalender­einträge. Der Google Assistant rückt solche Daten erst raus, wenn er die Stimme eines auto­risierten Nutzers erkennt – die Stimm­erkennung lässt sich aber mitunter täuschen. Archos schützt die Daten mit einem Sperr­bild­schirm sehr effektiv.

AGB & Nutzungs­bedingungen. Die Bedingungen von Bose, Harman Kardon und JBL orientieren sich nicht an deutschem Recht. Archos stellt seine Geschäfts­bedingungen nur auf Eng­lisch und Französisch bereit. Amazon, Bose, Harman Kardon und JBL behalten sich unzu­lässiger­weise vor, ihre Dienste jeder­zeit nach Belieben zu ändern oder gar gänzlich einzustellen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Hoyer2015 am 15.11.2021 um 14:50 Uhr
    Smarte Lautsprecher in 5.1-System?

    Besteht die Möglichkeit, einen (als Center) oder zwei (z. B. für vorne links und rechts) smarte Lautsprecher in ein 5.1-Lautsprechersystem zu integrieren?
    Das wäre sehr praktisch, damit man nich für verschiedene Einsatzzwecke zahllose Lautsprecher benötigt...

  • JochenF1 am 18.12.2020 um 16:17 Uhr
    Nix für mich

    Ich stelle mir keinen Smartspeaker in meine Wohnung. Kann sein, dass das praktisch ist, aber ich habe bisher keine Lust verspürt mit einem Gerät zu sprechen, egal ob Handy, Fernseher, Computer oder eben Lautsprecher.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.11.2020 um 09:39 Uhr
    AirPlay?

    @Thorsten.Maverick: Der Bose Home Speaker 300, Marshall Uxbridge Voice Alexa, Sonos One Gen. 2, Harman Kardon Citation One MKII und JBL Link Music unterstützen AirPlay.
    Einen Kontozwang bewerteten wir negativ beim Datensendeverhalten. Sollte sich der Anbieter das Recht einräumen, seine Dienste jederzeit zu verändern oder gar zu beenden, so muss das in den AGBs oder Nutzungsbedingungen aufgeführt werden. Dies wurde bei uns auch entsprechend schlecht benotet und das Qualitätsurteil abgewertet. (DB)

  • Thorsten.Maverick am 11.11.2020 um 18:33 Uhr
    AirPlay?

    Die Wiedergabe vom Computer bzw. Smartphone mit AirPlay fehlt mir. Bei Sonos kann man z. B. keine Musik mehr aus der lokalen Mediathek mehr wiedergeben. Das ging mal, wurde aber aus der App entfernt. Apropos App: Geräte mit dem Zwang, ein Konto beim Hersteller einzurichten, gehören abgewertet. So ein Gerät gehört einem nicht, weil der Hersteller die Nutzung jederzeit beenden kann.

  • espressonista am 11.11.2020 um 14:09 Uhr
    Danke für die Erläuterung!

    Nun habe ich den HomePod gefunden - ich war es gewohnt, dass die älteren Testergebnisse auch bei den neueren eingereiht sind. Offenbar hat sich diese Systematik verändert. Ich habe die zweite Tabelle mit dem älteren Test nicht gesehen.
    Ja, es stimmt, dass der Smart Speaker der Telekom aufgeführt ist, aber seien wir ehrlich: Die meisten Nutzer*innen werden damit Alexa nutzen. Das Projekt würde sonst genauso eingehen wie die "Dial"-Smartwatch.
    Apple Home ist da eine ganz andere Hausnummer und mir fehlt die Perspektive auf dieses Ökosystem im Artikel. Und auch die Bewertung des Datenschutzes halte ich für fragwürdig. Es macht einen großen Unterschied, ob mich eine Alexa verschlüsselt aushorcht, aber eben doch in meine Privatsphäre eindringt oder ob Siri lokal läuft und meine Privatsphäre beachtet. Die Bewertungskriterien in dieser Hinsicht kann ich nicht nachvollziehen.