Smart Speaker im Test

Vergleich: Apple Home­Pod Mini und Amazon Echo Dot

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Smart Speaker im Test - Die besten Laut­sprecher mit Sprach­assistent

Direkter Vergleich. Der Amazon Echo Dot der 4. Generation (links) und der Apple Home­Pod Mini. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Zwei Laut­sprecher – klein, smart und kugel­rund: Der Apple Home­Pod Mini und der Amazon Echo Dot der 4. Generation zeigen im Schnell­test unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die voll­ständigen Test­ergeb­nisse finden Sie nach Frei­schalten dieses Testbe­richts in der Tabelle „Smarte Laut­sprecher 11/2020 05/2021“.

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  • Testergebnisse für 4 Smarte Laut­sprecher mit Dis­play 11/2020 Anzeigen
  • Testergebnisse für 13 Smarte Laut­sprecher 11/2020 und 05/2021 Anzeigen
  • Testergebnisse für 18 Smarte Laut­sprecher 04/2019 Anzeigen

Zwei smarte Soundkugeln à 349 Gramm

Äußerlich haben die beiden Test­kandidaten viel gemein: Beide sind kugelförmig, beide messen rund zehn Zenti­meter und wiegen exakt 349 Gramm. In der Angebots­palette von Amazon und Apple nehmen sie aber unterschiedliche Rollen ein.

Amazon Echo Dot der 4. Generation. Amazons neue Klangkugel für knapp 60 Euro ist schon die vierte Ausgabe der Echo-Dot-Reihe und gesellt sich als güns­tigste Einsteiger-Option zu einer Vielzahl anderer Echo-Laut­sprecher wie Echo, Echo Plus, Echo Show oder Echo Studio.

Apple Home­Pod Mini. Apples Laut­sprecher für 99 Euro wurde als einziges kleines Geschwister des über 300 Euro teuren Home­Pod einge­führt – und steht nun als dessen Nach­folger da: Medienberichten zufolge stellt Apple den großen und teuren Home­Pod ein. Der kleine Neue wird dann Apples einziger smarter Laut­sprecher sein.

Sound: Home­Pod Mini klingt besser als Echo Dot

Von so kleinen Laut­sprechern kann man keinen vollen und brillanten Sound erwarten wie von den besseren unter den größeren WLan-Laut­sprechern (zum Test WLan-Lautsprecher). Doch im Hörtest zeigen sich durch­aus Unterschiede zwischen den Winzlingen von Amazon und Apple: Der Echo Dot schafft zwar etwas mehr Laut­stärke, klingt aber noch einmal hörbar dumpfer und bassärmer als der Home­Pod Mini.

Besonders Rock­musik profitiert im Hörtest von den etwas stärkeren Bässen des kleinen Apple-Laut­sprechers, auch wenn sie an Präzision zu wünschen übrig lassen. Insgesamt liegt Apples Laut­sprecher beim Klang vor dem Einstiegs­modell von Amazon.

Sprach­assistenten: Alexa ist smarter als Siri

In Sachen Sprach­steuerung hat Amazons Alexa hingegen weiterhin einen spür­baren Vorsprung vor Apples Siri. Beide Systeme verstehen Sprach­befehle meist recht gut und unabhängig davon, wo im Raum der Sprecher sich befindet. Aber wenn der Nutzer etwa mit regionalen Akzent spricht oder im Hintergrund laute Musik läuft, reagiert Alexa zuver­lässiger als Siri. Und Sprach­melodie, Betonung und Phrasierung bekommt Alexas Stimme immer noch natürlicher hin als die von Siri.

Vielseitig­keit: Amazon ist viel offener als Apple

In Sachen Vielseitig­keit schlagen Amazons smarte Laut­sprecher die von Apple um Längen. So lässt sich der Echo Dot von beliebigen Handys auch direkt als einfache Bluetooth-Box ansteuern, der Home­Pod Mini nicht. Echo-Laut­sprecher können auf mehrere Musik-Streaming-Dienste zugreifen, der Home­Pod Mini nur auf den von Apple. Echo-Laut­sprecher können übers Internet eigene Telefon­verbindungen zu Echo-Laut­sprechern in anderen Haushalten aufbauen, der Home­Pod dient dagegen beim Telefonieren nur als Frei­sprech­einrichtung fürs iPhone.

Vielleicht am wichtigsten: Echo-Laut­sprecher lassen sich mit Android- oder iOS-Geräten in Betrieb nehmen, die von Apple dagegen nur mit iPhones und iPads. Einmal mehr setzt Apple hier auf ein geschlossenes System.

Daten­schutz: Mängel in den Erklärungen

Wer regel­mäßig Sprach­assistenten wie Siri oder Alexa nutzt, teilt deren Betreiber aller­hand über sich und sein Leben mit. Das setzt ein hohes Vertrauen in die Anbieter voraus – das diese nur bedingt gerecht­fertigt erscheinen lassen: Die Daten­schutz­erklärungen von Amazon und Apple zu ihren Sprach­assistenten weisen sehr deutliche Mängel auf. So enthalten beide viele unklare Formulierungen und informieren Betroffene nicht hinreichend über ihre Rechte. Apple nennt in seiner Daten­schutz­erklärung nicht einmal einen Verantwort­lichen oder Kontakt­daten, an die sich Betroffene wenden können. All das wider­spricht der Daten­schutz-Grund­ver­ordnung.

Ähnliches gilt aber auch für die Daten­schutz­erklärung zum dritten wichtigen Sprach­assistenten, dem Google Assistant. Das zeigt unser großer Vergleichstest von smarten Lautsprechern. Insgesamt eigenen sich die drei großen Sprach­assistenten­systeme wohl nur einge­schränkt für Leute, die großen Wert auf Daten­schutz legen.

Fazit: Home­Pod für Apple-Fans, Echo für alle

Wer ohnehin schon ganz auf Siri, iPhone, iPad und Apples Musik­streaming-Dienst setzt, kann sein Apple-System mit dem Home­Pod Mini um einen kleinen smarten Laut­sprecher erweitern, der für seine Größe durch­aus nicht schlecht klingt. Wer dagegen auf die über­legenen Fähig­keiten von Alexa setzen will, findet im Echo Dot der vierten Generation ein vergleichs­weise güns­tiges, und deutlich vielseitigeres Einstiegs­gerät, das durch seine Klang-Schwächen aber auch eher als Küchen­radio taugt denn zur Wohn­zimmerbeschallung.

Für höhere Ansprüche an den Ton finden sich im Vergleichstest von smarten Lautsprechern größere und teurere Alexa-Laut­sprecher mit vollerem Sound – nicht nur von Amazon selbst, sondern auch von anderen Anbietern wie Bose oder Sonos.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Hoyer2015 am 15.11.2021 um 14:50 Uhr
    Smarte Lautsprecher in 5.1-System?

    Besteht die Möglichkeit, einen (als Center) oder zwei (z. B. für vorne links und rechts) smarte Lautsprecher in ein 5.1-Lautsprechersystem zu integrieren?
    Das wäre sehr praktisch, damit man nich für verschiedene Einsatzzwecke zahllose Lautsprecher benötigt...

  • JochenF1 am 18.12.2020 um 16:17 Uhr
    Nix für mich

    Ich stelle mir keinen Smartspeaker in meine Wohnung. Kann sein, dass das praktisch ist, aber ich habe bisher keine Lust verspürt mit einem Gerät zu sprechen, egal ob Handy, Fernseher, Computer oder eben Lautsprecher.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.11.2020 um 09:39 Uhr
    AirPlay?

    @Thorsten.Maverick: Der Bose Home Speaker 300, Marshall Uxbridge Voice Alexa, Sonos One Gen. 2, Harman Kardon Citation One MKII und JBL Link Music unterstützen AirPlay.
    Einen Kontozwang bewerteten wir negativ beim Datensendeverhalten. Sollte sich der Anbieter das Recht einräumen, seine Dienste jederzeit zu verändern oder gar zu beenden, so muss das in den AGBs oder Nutzungsbedingungen aufgeführt werden. Dies wurde bei uns auch entsprechend schlecht benotet und das Qualitätsurteil abgewertet. (DB)

  • Thorsten.Maverick am 11.11.2020 um 18:33 Uhr
    AirPlay?

    Die Wiedergabe vom Computer bzw. Smartphone mit AirPlay fehlt mir. Bei Sonos kann man z. B. keine Musik mehr aus der lokalen Mediathek mehr wiedergeben. Das ging mal, wurde aber aus der App entfernt. Apropos App: Geräte mit dem Zwang, ein Konto beim Hersteller einzurichten, gehören abgewertet. So ein Gerät gehört einem nicht, weil der Hersteller die Nutzung jederzeit beenden kann.

  • espressonista am 11.11.2020 um 14:09 Uhr
    Danke für die Erläuterung!

    Nun habe ich den HomePod gefunden - ich war es gewohnt, dass die älteren Testergebnisse auch bei den neueren eingereiht sind. Offenbar hat sich diese Systematik verändert. Ich habe die zweite Tabelle mit dem älteren Test nicht gesehen.
    Ja, es stimmt, dass der Smart Speaker der Telekom aufgeführt ist, aber seien wir ehrlich: Die meisten Nutzer*innen werden damit Alexa nutzen. Das Projekt würde sonst genauso eingehen wie die "Dial"-Smartwatch.
    Apple Home ist da eine ganz andere Hausnummer und mir fehlt die Perspektive auf dieses Ökosystem im Artikel. Und auch die Bewertung des Datenschutzes halte ich für fragwürdig. Es macht einen großen Unterschied, ob mich eine Alexa verschlüsselt aushorcht, aber eben doch in meine Privatsphäre eindringt oder ob Siri lokal läuft und meine Privatsphäre beachtet. Die Bewertungskriterien in dieser Hinsicht kann ich nicht nachvollziehen.