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Testergebnisse für 20 SonnenschutzmittelPrüfmethodik
Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Sonnenschutzmittel. Die Noten in den Disziplinen werden Gruppenurteile genannt. Derzeit vergeben wir fünf Gruppenurteile: Einhalten des ausgelobten UV-Schutzes, Kritische Inhaltsstoffe, Anwendung, Verpackung und Deklaration. Aus den genannten Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil.
Hielt ein Produkt den ausgelobten Sonnenschutzfaktor nicht ein oder bot keinen ausreichenden UVA-Schutz, verwendeten wir ein K.-o.-Kriterium: Das Urteil Einhalten des ausgelobten UV-Schutzes sowie das test-Qualitätsurteil lauteten Mangelhaft und wir führten keine weiteren Prüfungen durch.
Im Test
20 Sonnenschutzmittel mit hohem oder sehr hohem Schutzniveau: Sonnenschutzfaktor 30, 50 oder 50+. Wir kauften die Produkte von Januar bis April 2024 ein. Die Auswahl erfolgte überwiegend nach Marktbedeutung sowie Verfügbarkeit der Produkte im Einkaufszeitraum. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im April 2024.
Einhalten des ausgelobten Schutzes: 55 %
Sonnenschutzfaktor (UVB) und UVA-Schutz: Beides ermittelten wir mithilfe der HDRS-Methode (Rohr M, Ernst N, Schrader A: Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy: Non-Erythemal in vivo Testing of Sun Protection Factor. Skin Pharmacol Physiol 2018;31:220–228). Sie kombiniert einen sogenannten In-vitro-Test mit einer Prüfung an freiwilligen Testpersonen, mit der keine Hautrötung erzeugt wird.
Im Probandentest trugen wir die Produkte standardisiert auf Testfelder am Rücken auf. Dann bestimmten wir mithilfe eines speziellen Messkopfes, wie viel von einer kurzzeitig aufgebrachten definierten UV-Dosis reflektiert wird. Zusätzlich trugen wir die Mittel auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UV-Strahlung sie durchließen.
Aus den Ergebnissen beider Messungen berechneten wir den Sonnenschutzfaktor und den UVA-Schutz. Dieser muss laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel des auf dem Produkt deklarierten Sonnenschutzfaktors betragen.
Ergaben sich Unstimmigkeiten zwischen dem Ergebnis und der Angabe des Herstellers, haben wird die entsprechende Prüfung zur Absicherung mit der geltenden Din-EN-Iso-Methode wiederholt:
Sonnenschutzfaktor (UVB): Um den Effekt von Sonne auf der menschlichen Haut zu simulieren, setzten wir unter kontrollierten Laborbedingungen gemäß Din EN Iso 24444 Hautareale freiwilliger Testpersonen einer definierten UVB-Licht-Dosis aus. Auf die Testfelder trugen wir die Sonnenschutzmittel in standardisierter Weise auf. Die Mittel sollen bewirken, dass sich die Haut im Vergleich zum unbehandelten Zustand erst nach einer höheren Dosis UV-Licht rötet. Wir überprüften, ob die Produkte die ausgelobte Schutzwirkung vor UVB-Strahlen im entsprechenden Umfang entfalteten.
UVA-Schutz: Wir trugen gemäß Din EN Iso 24443 die Produkte in definierter Weise auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UVA-Strahlung sie dann noch durchließen. Die Werte setzten wir in Beziehung zum jeweils auf den Produkten deklarierten Sonnenschutzfaktor – sie müssen laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel dieses Faktors betragen.
Kritische Inhaltsstoffe: 5 %
Wir überprüften die Inhaltsstofflisten auf Stoffe, die der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Union (SCCS) als kritisch bewertet hat; gegebenenfalls bestimmten wir ihre Konzentration.
- Untersuchung der organischen UV-Filter mittels Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatografie mit UV-Detektor (HPLC-UV).
- Untersuchung von Titandioxid nach Schmelzaufschluss mittels Flammen-Atomabsorptionsspektrometrie (Flammen-AAS).
- Untersuchung von Benzophenon mittels Flüssigkeits-Chromatografie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
Zudem prüften wir Vorhandensein und Menge von Phthalat-Weichmachern.
Folgende Methoden setzten wir bei Bedarf ein:
- Untersuchung der organischen UV-Filter mittels HPLC-UV (Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie mit UV-Detektor).
- Untersuchung von Titandioxid nach Schmelzaufschluss mittels AAS (Flammen-Atomabsorptionsspektrometrie).
- Untersuchung von Zinkoxid nach Mikrowellendruckaufschluss mittels ICP-MS (Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma).
- Untersuchung von Benzophenon mittels Flüssigkeits-Chromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS)
- Untersuchung von Phthalaten (Weichmacher) mittels GC-MS (Gaschromatographie mit Massenspektrometrie). Das Phthalat Di-n-Hexylphthalat wurde mittels GC-MS/MS bestimmt (Gaschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie)
Anwendung: 10 %
Unter standardisierten Bedingungen überprüften fünf geschulte Prüfpersonen die Anwendungseigenschaften der Sonnenschutzmittel. Hierbei wurden Auffälligkeiten wie Konsistenz, Verteilbarkeit, Einziehen, Klebrigkeit, Filmbildung, Menge der Rückstände und Weißeln beurteilt. Zudem bewerteten die geschulten Prüfpersonen, wie gut sich die Sonnenschutzmittel entnehmen lassen.
Verpackung: 10 %
Wir prüften, ob die Verpackung eine Originalitätssicherung aufwies und ob auf dem Produkt Entsorgungs- und Recyclinghinweisen gemacht werden. Ebenso ermittelten wir die Inhaltsmenge und bestimmten den Füllgrad. Unnötige Umverpackungen bewerteten wir negativ.
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Testergebnisse für 20 SonnenschutzmittelDeklaration: 20 %
Wir prüften, ob die empfohlenen Anwendungshinweise der EU deklariert waren und ob die Angaben der Kosmetik- und Fertigpackungsverordnung sowie dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch entsprachen. Drei Experten bewerteten deren Leserlichkeit und Übersichtlichkeit. Weiterhin kontrollierten wir die Werbeaussagen.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel auch deutlich auf das test-Qualitätsurteil auswirken und sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein:
War die Einhaltung des Sonnenschutzfaktors (UVB) oder des UVA-Schutzes mangelhaft, konnten das Urteil Einhalten des ausgelobten UV-Schutzes nicht besser sein.
Lautete das Urteil für die kritischen Stoffe Ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein.
War die Deklaration ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel-
- Im Test der Stiftung Warentest: 19 Sonnencremes für Kinder mit Schutzfaktor 30, 50 oder 50+. Viele der Cremes, Lotionen und Sprays überzeugen, vier fallen durch.
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- Sonnencreme steht plötzlich im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Die Verunsicherung der Verbraucher kommt auch bei uns an. Wir geben Antworten auf häufige Fragen.
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- UV-Patches sollen Sonnenbrand vorbeugen: Wechseln sie die Farbe, braucht die Haut mehr Sonnencreme. Klappt das wirklich? Wir haben Sticker zweier Anbieter geprüft.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@El_Lobo: Leider können wir Ihre Frage nicht wirklich einordnen. Können Sie Ihr Anliegen bitte etwas genauer beschreiben? Vielen Dank!
@lucullus09: Die Anwendung der jeweiligen Sonnenschutzmittel haben wir überprüft. Dabei wurden u.a. Auffälligkeiten wie Konsistenz, Verteilbarkeit, Einziehen, Klebrigkeit, Filmbildung, Menge der Rückstände und Weißeln beurteilt. In unserer Tabelle finden Sie die jeweiligen Urteile unter „Anwendung“. Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Sonnenschutzmittel im Test: So haben wir getestet | Stiftung Warentest
Mit welchem Wert testen Sie 50+ Sonnenschutz? 51 ist auch schon 50+. Daher darf die Komponente plus, meiner Meinung nach, kein Vorauswahlkriterium.
... dass von "Cien Sun" (Lidl) die Sonnencreme für Kinder mit LF50 vor kurzem als sehr gut (1,5) getestet wurde, während die Cien Sun Sonnencreme mit gleichem LF für Erwachsene mangelhaft ausfällt. Hätte nicht gedacht, dass Sonnencremes mit LF 50 beim selben Anbieter so unterschiedliche Herstellungsverfahren unterlaufen. Nimmt man die empfindliche Haut von Kindern einfach ernster? Andere Gründe erschließen sich mir nicht.
Für die Beurteilung von Sonnenschutzmitteln (Cremes oder Lotionen) sollte künftig auch berücksichtigt werden, wie gut sich die Mittel auf der Haut verteilen lassen. Besonders Mittel mit LSF50 sind manchmal sehr schwer verstreichbar, dies gilt aber nicht für alle. Für mich wäre diese Anwendungseigenschaft ein Mit-Kriterium bei der Auswahl.