AV-Receiver im Test Guter Kino­sound im Wohn­zimmer

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AV-Receiver im Test - Guter Kino­sound im Wohn­zimmer

© ddp images / Capital Pictures, Shutterstock (M)

Alle Modelle sorgen beim Filmgu­cken für fesselnden Raum­klang. Bei der Auswahl lohnt ein Blick auf die Ausstattung.

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  • Testergebnisse für 12 AV-Receiver 10/2020 Anzeigen
  • Testergebnisse für 10 Receiver mit Netz­werk­funk­tion 08/2017 Anzeigen

Es rumst, knallt und wummert gewaltig, wenn Iron Man, Hulk, Thor und die anderen Avengers wieder mal die Welt retten. Bei den beliebten Verfilmungen der Marvel-Comics zieht Rund­umklang den Zuschauer mitten ins Geschehen. Hinter ihm stürzt ein Hoch­haus ein, vorn explodiert ein Auto, seitlich zischt eine Kugel vorbei. Ein AV-Receiver holt den Kino­klang ins Wohn­zimmer. Verbunden ist er mit dem Fernseher, fünf bis sieben Laut­sprechern und ein oder zwei Subwoofern.

Zwölf AV-Receiver stellten sich unserem Test. Wir wollten zum Beispiel wissen, wie gut sie den Raum­klang verteilen, ob sie sich auch zum Musikhören im Stereo­betrieb eignen, wie einfach sich unterschiedliche Audioquellen nutzen lassen und wie hoch ihr Strom­verbrauch ist.

Fast alle Modelle bewerten wir mit Gut. Gleich sind sie aber nicht. Vor dem Kauf empfehlen wir, drei Ausstattungs­merkmale zu beachten: die Netz­werk­fähig­keit, Anzahl der Verstärker und den Radio­empfang.

Unser Rat

Der Denon AVR-S650H (315 Euro) sowie der Marantz NR1510 (475 Euro) landen ganz vorn. Beide lassen sich ins Heimnetz­werk einbinden und bieten Verstärker für bis zu fünf Laut­sprecher und zwei Subwoofer. Sieben Laut­sprecher lassen sich mit dem fast genauso guten Denon AVR-X1600H DAB (420 Euro) nutzen. Noch dazu hat er das rausch­freie Digital­radio DAB+ an Bord.

Mit oder ohne Netz­werk­funk­tionen?

Als erstes sollten sich Interes­sierte fragen, ob ihr Receiver netz­werk­fähig sein soll. Der Vorteil dieser Geräte: Sind sie einmal per WLan oder Lan-Kabel mit dem Router verbunden, können Nutzer auf Musikquellen aus dem Internet zugreifen, zum Beispiel Internet­radio­sender oder Musik­streaming­dienste. Auch die Musik­samm­lung auf der Netz­werk­fest­platte steht so zum Abspielen bereit. Steuern lassen sich die Modelle nicht nur per Fernbedienung, sondern auch per Smartphone-App. Das klappte im Test ohne große Schwierig­keiten.

Eine weitere Stärke netz­werk­fähiger Geräte: Rück­wärtige Laut­sprecher lassen sich zum Teil ohne Kabel per WLan mit dem Verstärker verbinden. Das spart bei bis zu sieben Laut­sprechern und zwei Subwoofern ein wenig Kabelsalat (sieh Grafik unten).

Neun der zwölf Modelle im Test bieten Netz­werk­funk­tionen, werden so zur modernen Anlauf­stelle für Klanggenuss.

Bis auf den güns­tigen Testsieger von Denon liegen sie preislich etwas über den Modellen ohne Netz­werk­funk­tionen.

So entsteht Raum­klang wie im Kino

Drei Laut­sprecher vorn, zwei hinten und wahl­weise zwei weitere Boxen sorgen für ein Klang­erlebnis wie im Film­palast. Ein bis zwei Subwoofer erzeugen tiefe Bässe.

AV-Receiver im Test - Guter Kino­sound im Wohn­zimmer

© Stiftung Warentest / René Reichelt

Fünf oder sieben Laut­sprecher?

Ein zweites wichtiges Kauf­kriterium ist, wie viele Boxen der Nutzer anschließen möchte. Für Raum­klang sollten es mindestens fünf Laut­sprecher und ein Subwoofer sein. Die Fach­welt spricht dann von 5.1. Die Laut­sprecher werden so im Raum verteilt, dass ein möglichst gleich­mäßiges Klang­bild entsteht. Der Subwoofer lässt sich recht frei aufstellen. Seine tiefen Bässe sind für das Gehör schwerer zu orten als die Mittel­töne der anderen Laut­sprecher.

An mehrere der geprüften Audio-Video-Receiver können Filmfans sogar sieben Laut­sprecher und zwei Subwoofer anschließen, also 7.2. Sie kosten tendenziell etwas mehr als 5.2-Verstärker. Dafür ermöglichen die zwei zusätzlichen Boxen ein noch feineres Rundum-Klang­erlebnis. Und ein zweiter Subwoofer sorgt zum Beispiel für extra viel Wumms, wenn Iron Man einen ganzen Häuser­block zerlegt.

Beim erst­maligen Einrichten helfen die AV-Receiver übrigens mit einer Einmess­automatik, die unterschiedlichen Boxen an den Raum anzu­passen. Dafür postieren Nutzerin oder Nutzer ein mitgeliefertes Einmess­mikrofon am Hörplatz, der Receiver spielt Testtöne ab und passt die Laut­stärke und die Verzögerung jeder einzelnen Box an. Diese Einstel­lungen lassen sich im Nach­gang feinjustieren, ganz nach Geschmack.

Internet­radio oder besser DAB+?

Mit allen Verstärkern können Nutzer UKW-Radio hören. Bei fast allen netz­werk­fähigen Geräten stehen zudem Tausende Internet­radio­sender bereit. Zumindest solangeder Receiver-Anbieter einen Vertrag mit dem entsprechenden Webradio-Dienst­leister pflegt. In der Vergangenheit traten zum Beispiel bei Sony und Yamaha, aber auch bei Denon und Marantz Fälle auf, bei denen es Probleme mit dem Internet­radio gab, weil die Koope­rationen zwischen dem damaligen Dienst­leister vTuner und den Anbietern endeten.

Bei DAB+, dem digitalen Radio über Antenne, kann das nicht passieren. Allerdings bieten nur drei Geräte in unserer Auswahl die Möglich­keit, dieses rausch­freie Radio zu empfangen, darunter eines mit WLan: Denon AVR-X1600H DAB.

Für Fans der analogen Vinyl-Platte steht an sieben Modellen ein Phono-Eingang zur Verfügung. Daran können Musiklieb­haber ihren Platten­spieler ganz ohne Vorverstärker anschließen. So steht einem schönen Abend nichts im Wege – ob actionge­laden oder ganz entspannt. 

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • pabrina am 29.06.2024 um 18:54 Uhr
    Hifi Anlage erweitern um Internet- und DAB+-Tuner

    Hallo,
    nachdem jetzt die ersten UKW-Abschaltungen anstehen, wäre ein Test aktueller DAB+-Tuner als Ersatz- bzw. Erweiterungs-Komponente für den UKW-Tuner bestehender Hifi-Anlagen sehr schön.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.02.2023 um 11:42 Uhr
    Nächster Test?

    @derdurchdiescheibeboxXxer: Bitte warten Sie jetzt auf keinen neuen Test von AV-Receivern. Und ja, wir kündigen nur die Tests des jeweils kommenden Heftes an, weil wir unsere Untersuchungen vor Einflussnahme schützen müssen.

  • derdurchdiescheibeboxXxer am 25.02.2023 um 15:21 Uhr
    Nächster Test

    Seit dem letzten Test in 2020 gab es keinen AVR Test. Seitdem hat sich einiges getan. Wann können wir den nächsten test kaufen? Und sagen Sie mir nicht, dass Sie das nicht verraten dürfen.

  • M.Gatzweiler am 26.11.2021 um 16:03 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.08.2021 um 15:58 Uhr
    Testergebnis AV-Receiver

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