Alle Modelle sorgen beim Filmgucken für fesselnden Raumklang. Bei der Auswahl lohnt ein Blick auf die Ausstattung.
Es rumst, knallt und wummert gewaltig, wenn Iron Man, Hulk, Thor und die anderen Avengers wieder mal die Welt retten. Bei den beliebten Verfilmungen der Marvel-Comics zieht Rundumklang den Zuschauer mitten ins Geschehen. Hinter ihm stürzt ein Hochhaus ein, vorn explodiert ein Auto, seitlich zischt eine Kugel vorbei. Ein AV-Receiver holt den Kinoklang ins Wohnzimmer. Verbunden ist er mit dem Fernseher, fünf bis sieben Lautsprechern und ein oder zwei Subwoofern.
Zwölf AV-Receiver stellten sich unserem Test. Wir wollten zum Beispiel wissen, wie gut sie den Raumklang verteilen, ob sie sich auch zum Musikhören im Stereobetrieb eignen, wie einfach sich unterschiedliche Audioquellen nutzen lassen und wie hoch ihr Stromverbrauch ist.
Fast alle Modelle bewerten wir mit Gut. Gleich sind sie aber nicht. Vor dem Kauf empfehlen wir, drei Ausstattungsmerkmale zu beachten: die Netzwerkfähigkeit, Anzahl der Verstärker und den Radioempfang.
Unser Rat
Der Denon AVR-S650H (315 Euro) sowie der Marantz NR1510 (475 Euro) landen ganz vorn. Beide lassen sich ins Heimnetzwerk einbinden und bieten Verstärker für bis zu fünf Lautsprecher und zwei Subwoofer. Sieben Lautsprecher lassen sich mit dem fast genauso guten Denon AVR-X1600H DAB (420 Euro) nutzen. Noch dazu hat er das rauschfreie Digitalradio DAB+ an Bord.
Mit oder ohne Netzwerkfunktionen?
Als erstes sollten sich Interessierte fragen, ob ihr Receiver netzwerkfähig sein soll. Der Vorteil dieser Geräte: Sind sie einmal per WLan oder Lan-Kabel mit dem Router verbunden, können Nutzer auf Musikquellen aus dem Internet zugreifen, zum Beispiel Internetradiosender oder Musikstreamingdienste. Auch die Musiksammlung auf der Netzwerkfestplatte steht so zum Abspielen bereit. Steuern lassen sich die Modelle nicht nur per Fernbedienung, sondern auch per Smartphone-App. Das klappte im Test ohne große Schwierigkeiten.
Eine weitere Stärke netzwerkfähiger Geräte: Rückwärtige Lautsprecher lassen sich zum Teil ohne Kabel per WLan mit dem Verstärker verbinden. Das spart bei bis zu sieben Lautsprechern und zwei Subwoofern ein wenig Kabelsalat (sieh Grafik unten).
Neun der zwölf Modelle im Test bieten Netzwerkfunktionen, werden so zur modernen Anlaufstelle für Klanggenuss.
Bis auf den günstigen Testsieger von Denon liegen sie preislich etwas über den Modellen ohne Netzwerkfunktionen.
So entsteht Raumklang wie im Kino
Drei Lautsprecher vorn, zwei hinten und wahlweise zwei weitere Boxen sorgen für ein Klangerlebnis wie im Filmpalast. Ein bis zwei Subwoofer erzeugen tiefe Bässe.
Fünf oder sieben Lautsprecher?
Ein zweites wichtiges Kaufkriterium ist, wie viele Boxen der Nutzer anschließen möchte. Für Raumklang sollten es mindestens fünf Lautsprecher und ein Subwoofer sein. Die Fachwelt spricht dann von 5.1. Die Lautsprecher werden so im Raum verteilt, dass ein möglichst gleichmäßiges Klangbild entsteht. Der Subwoofer lässt sich recht frei aufstellen. Seine tiefen Bässe sind für das Gehör schwerer zu orten als die Mitteltöne der anderen Lautsprecher.
An mehrere der geprüften Audio-Video-Receiver können Filmfans sogar sieben Lautsprecher und zwei Subwoofer anschließen, also 7.2. Sie kosten tendenziell etwas mehr als 5.2-Verstärker. Dafür ermöglichen die zwei zusätzlichen Boxen ein noch feineres Rundum-Klangerlebnis. Und ein zweiter Subwoofer sorgt zum Beispiel für extra viel Wumms, wenn Iron Man einen ganzen Häuserblock zerlegt.
Beim erstmaligen Einrichten helfen die AV-Receiver übrigens mit einer Einmessautomatik, die unterschiedlichen Boxen an den Raum anzupassen. Dafür postieren Nutzerin oder Nutzer ein mitgeliefertes Einmessmikrofon am Hörplatz, der Receiver spielt Testtöne ab und passt die Lautstärke und die Verzögerung jeder einzelnen Box an. Diese Einstellungen lassen sich im Nachgang feinjustieren, ganz nach Geschmack.
Internetradio oder besser DAB+?
Mit allen Verstärkern können Nutzer UKW-Radio hören. Bei fast allen netzwerkfähigen Geräten stehen zudem Tausende Internetradiosender bereit. Zumindest solangeder Receiver-Anbieter einen Vertrag mit dem entsprechenden Webradio-Dienstleister pflegt. In der Vergangenheit traten zum Beispiel bei Sony und Yamaha, aber auch bei Denon und Marantz Fälle auf, bei denen es Probleme mit dem Internetradio gab, weil die Kooperationen zwischen dem damaligen Dienstleister vTuner und den Anbietern endeten.
Bei DAB+, dem digitalen Radio über Antenne, kann das nicht passieren. Allerdings bieten nur drei Geräte in unserer Auswahl die Möglichkeit, dieses rauschfreie Radio zu empfangen, darunter eines mit WLan: Denon AVR-X1600H DAB.
Für Fans der analogen Vinyl-Platte steht an sieben Modellen ein Phono-Eingang zur Verfügung. Daran können Musikliebhaber ihren Plattenspieler ganz ohne Vorverstärker anschließen. So steht einem schönen Abend nichts im Wege – ob actiongeladen oder ganz entspannt.
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- DAB+, UKW, SOS-Warnleuchte, Internetstreaming: Im Test von Digitalradios finden sich Modelle mit sehr unterschiedlichen Funktionen. Auch günstige Geräte schneiden gut ab.
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Kommentarliste
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Hallo,
nachdem jetzt die ersten UKW-Abschaltungen anstehen, wäre ein Test aktueller DAB+-Tuner als Ersatz- bzw. Erweiterungs-Komponente für den UKW-Tuner bestehender Hifi-Anlagen sehr schön.
@derdurchdiescheibeboxXxer: Bitte warten Sie jetzt auf keinen neuen Test von AV-Receivern. Und ja, wir kündigen nur die Tests des jeweils kommenden Heftes an, weil wir unsere Untersuchungen vor Einflussnahme schützen müssen.
Seit dem letzten Test in 2020 gab es keinen AVR Test. Seitdem hat sich einiges getan. Wann können wir den nächsten test kaufen? Und sagen Sie mir nicht, dass Sie das nicht verraten dürfen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
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