Wäschetrockner im Test

Trock­nerwissen – von Flusenfilter bis Wärmepumpe

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Wäschetrockner im Test - Preis und Leistung in trockenen Tüchern

Wäsche trocknen ganz einfach. Unser Trockner-FAQ bringt Sie auf den Stand der Technik. © Thinkstock / R. Klotz

Wärmepumpen machen Wäschetrockner spar­samer. Hier lesen Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Anschaffung, Technik, Verbrauch und Pflege von Wäschetrock­nern.

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Wäschetrockner: Ihre Fragen, unsere Antworten

Was sagt mir das Energielabel auf der Maschine?

Mit A+++ gekenn­zeichnete Wäschetrockner brauchen oft am wenigsten Energie − bis zu einem Viertel weniger als A++-Modelle. Wer auf den Euro achtet: Die getesteten A++-Geräte sind in oft billiger als Geräte mit einem Plus mehr. Achten Sie auf jeden Fall auf den in der Tabelle genannten Strom­verbrauch. Über eine Betriebs­dauer von zehn Jahren können die Unterscheide bei mehreren Hundert Euro liegen. Das gilt umso mehr, wenn der Strom­preis in Zukunft weiterhin steigt.

Ökologisch ist die Rechnung noch eindeutiger. Fachleute kalkulieren: Würden ein Jahr lang sämtliche Kunden A+++-Modelle statt A++-Trockner kaufen, brächte das jähr­lich grob über­schlagen eine Ersparnis von etwa 16 Gigawatt­stunden Strom – das ist so viel, wie eine Klein­stadt mit etwa 10 000 Einwohnern im Jahr verbraucht. Fürs Klima rentieren sich die Mehr­ausgaben für spar­same Trockner also durch­aus.

Tipp: Test­ergeb­nisse zu 61 Wäschetrocknern zeigt unser Trockner-Test.

Warum gibt es für Wäschetrockner noch Energielabel mit A+++, für Wasch­maschinen aber nicht mehr?

Die Europäische Kommis­sion arbeitet an einem neuen Energielabel für Wäschetrockner. Wie bei Waschmaschinen oder Geschirrspülern soll die Skala dann von A bis G reichen, Klassen wie A++ und A+++ werden abge­schafft. Ein Gerät in der heutigen Klasse A+++ wird dann nicht auto­matisch zu A, sondern auf dem neuen Label wahr­scheinlich tiefer abrutschen. Das soll die Hersteller moti­vieren, noch spar­samere Wäschetrockner zu bauen. Mit der Einführung des neuen Energielabels für Wäschetrockner rechnen wir frühestens 2025.

Ist es immer spar­samer, die Wäsche auf der Leine trocknen zu lassen?

Nicht unbe­dingt. Im Sommer an der frischen Luft ist die Wäscheleine die beste Variante: Das Trocknen im Freien kostet nichts und schont die Umwelt. Im Winter aber geht die Rechnung oft nicht auf. Steht der Wäsche­ständer in der beheizten Wohnung, sinkt durch das Trocknen die Raum­temperatur, sodass die Heizung stärker gefordert ist. Außerdem muss man dann häufiger lüften, um die Feuchtig­keit aus dem Raum zu bekommen. Sonst droht Schimmel. Das kostet insgesamt so viel Energie, dass ein moderner Wäschetrockner spar­samer sein kann.

Kann ich die Wäsche auch im Winter an der frischen Luft trocknen?

Ja, sogar bei Minusgraden geht das. Die Feuchtig­keit in der Wäsche gefriert erst und geht anschließend in den gasförmigen Zustand über. Der Nachteil dabei: Durch den Frost ist die Wäsche steif und nicht so fluffig wie aus dem Trockner. Am besten trocknen viel Wind und trockene Luft die Wäsche.

Erhöht ein Trockner die Gefahr, dass es im Aufstell­raum schimmelt?

Gute Wärmepumpentrockner geben so wenig Feuchtig­keit in den Raum ab, dass dies kaum Einfluss auf Schimmel­bildung hat. Trotzdem sollten Sie Bad oder Wasch­küche häufig lüften, vor allem wenn dieser Raum klein ist. Am besten jeden Tag Stoß­lüften bei weit geöff­netem Fenster.

Muss ich die Flusenfilter und Flusensiebe tatsäch­lich so oft reinigen?

Ja. Waschen Sie die Flusen- und Wärmepumpensiebe am besten nach jedem Trockengang aus. Anhaftende Flusenreste entfernen sie am besten durch Absaugen mit dem Staubsauger. Werden die Filter nicht regel­mäßig gereinigt, können sich Trocken­zeit und Energieverbrauch mit der Zeit erheblich verlängern und die Geräte Schaden nehmen.

Einige Trockner haben selbst­reinigende Wärmetauscher. Doch einen Arbeits­gang können auch diese ihren Nutze­rinnen und Nutzern nicht abnehmen: Das Flusensieb im Bereich der Tür muss nach jedem Durch­lauf von Hand gesäubert werden.

Wird die Wäsche im Wäschetrockner auch ohne Weich­spüler weich?

Wenn Sie Ihre Wäsche im Trockner trocknen, können Sie oft auf den Einsatz von Weichspüler verzichten. Im Vergleich zum Aufhängen auf der Leine bietet der Trockner den Vorteil, dass die Wäsche in der Trommel permanent in Bewegung ist und dabei gleich­zeitig von warmer Luft durch- und umströmt wird.

Je nach Material und Verarbeitung gelangt Luft zwischen die Fasern, sodass die Textilien flauschig werden. Auf der Leine geschieht dies primär in einer Richtung, je nachdem, wie der Wind gerade weht. Im Trockner hingegen erfolgt die Durch­strömung ständig aus einer anderen Richtung, was das Einlagern von Luft erleichtert.

Auch die Reibungs­vorgänge der Wäsche­stücke unter­einander tragen dazu bei, dass die Wäsche weich wird. Allerdings tritt dieser Effekt nicht bei allen Textilien gleich auf.

Wie trockne ich mit Daunen gefüllte Textilien am besten im Trockner?

Mit Daunen gefüllte Textilien wie Jacken, Mäntel oder Kissen können ruhig im Trockner getrocknet werden, da die Federn beim Trocknen auf der Leine leicht verkleben. Wichtig ist, den Textilien genug Platz in der Trommel zu lassen, damit sie Bewegung haben. Die Trommel sollte also nicht prall gefüllt sein.

Geben Sie außerdem drei, vier Tennis­bälle dazu. Da die einzelnen Daunen sehr leicht sind, lösen sie sich ohne äußere Einwirkung nur sehr schwer wieder aus einem Klumpen. Die Tennis­bälle sorgen für eine entsprechende mecha­nische Einwirkung von außen.

Lässt sich im Trockner auch Wolle trocknen?

Wolle ist empfindlich. Das gilt besonders für die Kombination aus Wärme und Bewegung. Früher rieten Anbieter daher davon ab, Wolle in den Wäschetrockner zu stecken. Inzwischen bieten einige Geräte Woll­programme, die die empfindlichen Fasern schonen sollen. Bei einigen dreht sich beispiels­weise die Trommel so schnell, dass das Textil an der Trommelwand gehalten wird. Für manche Trockner gibts Körbe für die Woll­textilien.

Was bringen Trock­nerbälle?

„Wunderbälle“, „schont die Umwelt“, „spart 25 Prozent Energie“: Trock­nerbälle aus Plastik oder Wolle sollen die Wäsche besonders locker halten und so die Trocken­zeit verringern. Wir haben die Aussagen per Schnell­test über­prüft: Die getesteten Trocknerball-Sets sparten weder Zeit noch Energie. Die Woll­bälle hatten sogar einen gravierenden Nachteil: Sie flusten stark. Das Flusensieb wird sehr voll, der Wärmepumpenfilter muss öfter gereinigt werden.

Kann ich fühlen, wann die Wäsche fertig ist?

Auch wenn die Wäsche am Ende des Trock­nungs­vorgangs noch feucht wirkt: Manchmal trügt das Gefühl. Wenn die körperwarme Hand in die restfeuchte Trommel greift, bildet sich ein Feuchtig­keits­film auf den Fingern. Also: Ruhig die Wäsche heraus­nehmen.

Wie funk­tioniert ein Trockner mit Wärmepumpe?

Wärmepumpentrockner arbeiten sehr effizient, da sie einiges an Wärme mithilfe eines Kälte­mittel­kreis­laufs im Gerät halten, unsere Grafik zeigt, wie das funk­tioniert:

Warme Luft strömt durch die Trommel mit der nassen Wäsche Ziffer-1-t202109054sb10.png und nimmt Feuchtig­keit auf. Die feucht-warme Luft wird in den Verdampfer der Wärmepumpe Ziffer-2-t202109054sb10.png geleitet. Dort nimmt ein Kälte­mittel Wärme aus der Luft auf. Weil die Luft sich abkühlt, kondensiert enthaltener Wasser­dampf. Das Wasser wird aufgefangen. In einem Kompressor Ziffer-3-t202109054sb10.png wird das Kälte­mittel verdichtet. Es heizt sich dadurch weiter auf und gelangt in den Verflüssiger der Wärmepumpe Ziffer-4-t202109054sb10.png. Hier gibt das Kälte­mittel Wärme an die nun entfeuchtete Luft ab und kühlt ab. Die erhitzte Luft wird darauf­hin wieder in die Trommel geleitet – wo der Kreis­lauf von vorn beginnt. Das abge­kühlte Kälte­mittel gelangt über ein Ventil Ziffer-5-t202109054sb10.png in den Verdampfer und dehnt sich aus.

Wäschetrockner im Test - Preis und Leistung in trockenen Tüchern

© Axel Kock

Wärmepumpentrockner arbeiten mit Kälte­mittel. Warum kann das klima­schädlich sein?

Für den geringen Energieverbrauch sorgt die Wärmepumpe. Die benötigt für ihren Betrieb aber Kälte­mittel. Dabei handelt es sich teil­weise um Tetrafluorethan (R134a). Dieser Fluorkohlen­wasser­stoff ist ein starkes Treib­hausgas. Sein Treib­haus­potenzial beträgt 1 430, das bedeutet, im Lauf von 100 Jahren wärmt Tetrafluorethan die Erde 1 430 Mal so stark auf wie die gleiche Menge Kohlen­dioxid.

Solange dieses Kälte­mittel nicht in die Umwelt gelangt, ist es unpro­blematisch – weiter unten finden Sie Informationen zur richtigen und einfachen Entsorgung von alten Trock­nern. Eine für die Umwelt nicht so schädliche Alternative ist Propan als Kälte­mittel. Dessen Treib­haus­potenzial liegt bei 3. Die Hersteller der seit 2020 von uns getesteten Trockner setzen über­wiegend dieses Gas ein, vielen auch als Bestand­teil von Campinggas bekannt.

Ist Propangas nicht gefähr­lich?

Trockner mit Propan als Kälte­mittel enthalten maximal 150 Gramm des Gases. Das ist so wenig, dass kein gefähr­liches Gas-Luft-Gemisch entsteht, wenn das Gas entweichen sollte. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Mindest­größe für den Aufstell­raum haben. BSH Hausgeräte etwa empfiehlt einen Kubik­meter pro 8 Gramm Propan. Das erfordert 19 Kubik­meter Raumgröße, was etwas mehr als 2 mal 3 mal 3 Metern entspricht. Die Angaben finden sich in der Gebrauchs­anleitung und auf dem Typenschild.

Wie kann ich Trockner umwelt­gerecht und einfach entsorgen?

Entweicht das Kälte­mittel Tetrafluorethan bei der Verschrottung unkontrolliert, ist es extrem klima­schädlich. Daher ist es wichtig, kaputte oder ausgediente Trockner korrekt zu entsorgen.

Kommunale Sammelstellen wie Recycling­höfe nehmen grund­sätzlich kostenfrei Elektroschrott an. Allerdings muss nicht jeder Recycling­hof alle Arten von Elektrogeräten akzeptieren. Es ist also sinn­voll, sich vorher zu erkundigen.

Wenn Sie einen neuen Trockner bei einem Händler mit einer Verkaufs­fläche für Elektrogeräte ab 400 Quadrat­meter kaufen, muss dieser Händler ein Altgerät annehmen und richtig entsorgen. Das Gleiche gilt für Onlineshops mit einer Versand- oder Lagerfläche von mindestens 400 Quadrat­metern. Allerdings dürfen die Online-Händler auch private Abgabe­partner vor Ort nennen.

Tipp: Erkundigen Sie sich vorher, ob der Onlineshop, bei dem Sie einen Trockner kaufen wollen, das alte Gerät kostenlos bei Ihnen abholt und entsorgt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.06.2024 um 09:00 Uhr
    Nachfrage wg. Baugleichheit AEG TR8T70680

    @ElBandito: Das von Ihnen angefragte Gerät hatten wir nicht im Test und daher können wir dazu keine Aussagen machen. Bitte fragen Sie direkt beim Anbieter nach.

  • ElBandito am 17.06.2024 um 19:24 Uhr
    Testsieger baugleich zu TR8t70689 ?

    Ist der Testsieger TR8t70680 baugleich zum AEG TR8t70689 ?
    Dies wird behauptet auf:
    https://www.ep.de/p/1380329/lavatherm-tr8t70689

  • wernboeh am 07.05.2024 um 15:02 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Hajub am 13.02.2024 um 15:58 Uhr
    Programmdauer

    Ich hatte mir aus dem Test den Bosch WTH83V03 gekauft, wobei ich starke Bedenken wegen der Programmdauer hatte, die sie auch beanstandet hatten. In der Praxis verbrauche ich aber kaum mehr Zeit als mit meinem 21 Jahre alten Siemens Gerät das für 5 KG war. Für 5 KG gemischte Baumwolle schranktrocken, geschleudert mit 1.400 Umdrehungen, brauche ich jetzt ca. 100 Minuten gegenüber dem alten Gerät mit 90 Minuten. Damit kann ich leben. Außerdem erzeugt das Bosch Gerät deutlich weniger Wärme im Raum im Gegensatz zum alten Siemens Gerät, das man im Notfall als Heizung benutzten konnte.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.01.2024 um 09:45 Uhr
    Stromverbrauch Beko - Nachtrag

    @minor100: Bitte beachten Sie zudem, dass das Beko-Gerät einen zu hohen Stand-by-Verbrauch im AUS-Zustand hat (gemessen 0,572 Watt). Daher fällt die Bewertung schlechter aus als bei dem angefragten AEG-Gerät.