Wall­boxen im Test

Von der Planung zur Installation

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Was bei der Planung einer Wall­box zu beachten ist, was die Installation kostet und wo nach dem Ende der KfW-Förderung noch Zuschüsse zu holen sind.

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Planung

Wer eine Wall­box kauft, muss einen Fach­betrieb ins Boot holen, denn nur dieser darf die Box installieren. Dadurch entstehen weitere Kosten, die sich je nach Aufwand und Region stark unterscheiden können (siehe Punkt „Installation“).

Lade­leistung

Sie sollte sich nach den Anforderungen des Autos richten. Viele E-Autos erlauben maximal 11, manche 22 Kilowatt. Eine 11-Kilowatt-Box muss beim Netz­betreiber angemeldet werden, eine mit 22 Kilowatt muss er sogar genehmigen.

Stand­ort

Machen Sie sich vorab Gedanken, wo die Wall­box angebracht werden soll. Idealer­weise verläuft in der Nähe schon eine passende Stromleitung, das senkt den Aufwand und die Installations­kosten. Der Weg von der Box zum Fahr­zeug sollte möglichst kurz sein, damit das Kabel nicht umständlich ums Auto gelegt werden muss. Falls die Wall­box nicht an der Wand hängen kann oder soll, können Sie auch eine spezielle Stele aufstellen − die kostet extra. Eine Anbringung im Freien ist möglich, doch Hitze, Frost und Regen können Verschleiß und Material­ermüdung beschleunigen.

Installation

Weil Wall­boxen eine deutlich höhere Leistung abliefern können als eine herkömm­liche Steck­dose, dürfen sie nur von Fach­betrieben installiert werden. Die Kosten variieren stark: Der Zentral­verband der Deutschen Elektro- und Informations­tech­nischen Hand­werke schätzt die Spanne auf 1 000 bis 2 500 Euro inklusive Kauf, Lieferung und Installation der Wall­box durch den Fach­betrieb. Kabellänge, Wand­durch­brüche, Erdarbeiten: Je aufwendiger die Installation, desto höher die Kosten. Zudem unterscheiden sich die Kosten für eine Arbeits­stunde regional erheblich. Auch um die Anmeldung oder Genehmigung der Wall­box kümmert sich der Fach­betrieb.

Mehr­familien­haus

Wer als Mieter oder Wohnungs­eigentümerin eine Wall­box nutzen will, braucht die Erlaubnis des Vermieters oder der Eigentümer­gemeinschaft. Wichtigste Voraus­setzung ist ein mitgemieteter eigener Stell­platz fürs Auto. Seit Dezember 2020 besteht ein grund­sätzlicher Rechts­anspruch auf eine Wall­box. Vermieter oder Eigentümer­gemeinschaft bräuchten triftige Gründe für eine Ablehnung, etwa Brand­schutz oder Denkmal­schutz. Die Installations­kosten der Wall­box tragen der Mieter oder die Wohnungs­eigentümerin selbst. Abge­rechnet wird der Strom meist über den Zähler der zugehörigen Wohnung.

Förderungen

Der KfW-Fördertopf für privat installierte Wall­boxen ist leer, ein Anschluss­programm zurzeit nicht geplant. Es gibt allerdings auf Länder- oder kommunaler Ebene noch vereinzelte Programme. So fördert etwa Baden-Württemberg den Einbau, sofern die Wall­box den Strom über eine private PV-Anlage bezieht. Auch die Stadt Düsseldorf und die Stadtwerke Mainz fördern Wall­boxen.

Tipp: Den Kauf eines Elektro­autos fördert der Staat deutlich üppiger. Welche Voraus­setzungen Sie erfüllen und wie Sie vorgehen müssen, verrät unser Ratgeber zur E-Auto-Förderung.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.11.2023 um 10:59 Uhr
    Ladekabel für das Elektroauto

    @Katharina_2023: Ladekabel für das Elektroauto überprüften wir bisher nicht. Ihre Anfrage haben wir als Testwunsch registriert.

  • Katharina_2023 am 02.11.2023 um 10:49 Uhr
    Frage zum Ladekabel für das Elektroauto

    Hallo, in Ihrem Test berichten Sie was eine gute Wallbox für zu Hause ausmacht. Mich würde interessieren, was ein gutes Ladekabel ausmacht, das ich mir in den Kofferraum legen kann. Gibt es dafür auch Testergebnisse?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.02.2023 um 13:38 Uhr
    Elektrische Sicherheit

    @Manfred124: Unsere Urteile beruhen stets auf unseren eigenen unabhängigen Messungen und Beobachtungen, nie auf Anbieterangaben. Der Experte hat in diesem Fall sowohl Messungen vorgenommen (z.B. Messung von Fehlerströmen) als auch die vorhandene Sicherheitsausstattung und das Typenschild sachkundig beurteilt.

  • WB1450 am 12.02.2023 um 10:17 Uhr
    Preise durch die Staatliche Förderung angeschoben.

    was muss der Bund hier noch helfen, begünstigt Eigenheim - Besitzer mit E Auto.
    Vmtl. auch noch etwas über Handwerkerleistungen in der ESt.
    Was ist an der Wallbox schon dran, Stecker, Kabel, Gehäuse mit Elektronik und Software.
    Erfreulich, oder es zeigt es auch, die günstigste Wallbox zum halben Preis vorne dran. Zwischenzeitlich war eine 11kW WB für 333€ bei Lidl erhältlich, es wird ein Massenmarkt mit realistischen und nicht subventions getriebenen Preisen.

  • Manfred124 am 09.02.2023 um 14:32 Uhr
    Frage zu der Elektrischen Sicherheit der Wallboxen

    Sehr geehrte Redaktion,
    im Abschnitt Elektrische Sicherheit schreiben Sie "Die elektrische Sicherheit beurteilte ein Experte...". Hat der Experte jetzt getestet und geprüft oder die Prospektangaben gelesen ?
    Hintergrund der Frage ist, das in der schwedischen und norwegischen Presse (08.02.23)
    berichtet wird, dass die schwedische Aufsichtsbehörde Easee gebeten hat zu der Konformität der eingebauten Technik zu EU-Richtlinien Stellung zu nehmen.
    Wir stehen kurz davor eine Tiefgarage mit Easee-Wallboxen auszustatten und sind
    an einer entsprechenden Antwort von Stiftung Warentest sehr interessiert.