Centerbridge Part­ners Handel übers Fake-Depot

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Centerbridge Part­ners - Handel übers Fake-Depot

Gut gefaked. Das Portal zum vermeintlichen Depot, über das Kunden angeblich den Wert ihrer Papiere über­wachen können. © Quelle: mmi.tradinglivedepot.com, Screenshot Stiftung Warentest 13.04.2023

Mit geklauten Identitäten verleiten Betrüger zum Kauf von vermeintlich vorbörs­lichen Aktien, Kryptowährungen und Wert­papieren im Internet.

Nichts ist echt

Angebote, die fast zu verlockend klingen, sollten mit äußerster Vorsicht betrachtet werden. Dies verdeutlicht der Fall von „Centerbridge Part­ners“. Zuerst erschien die Seite unter der Domain centerbridge-part­ners.com und verschwand dann plötzlich, um wenige Tage später unter cb-part­ners.net mit identischem Inhalt online zu gehen. Vermeintlich tolle Investments bietet die Platt­form an: in Start-ups, Gold, Nano­technologie und Erneuer­bare Energien. Oder vorbörs­liche Aktien von Sandoz, die nach Börsengang deutlich teuer werden sollen.

Warn­liste

Haben Sie auch Erfahrungen mit dubiosen Anbietern gemacht? Dann senden Sie uns bitte Ihre Hinweise an: warn­[email protected].

Freundliche Beratung

Eine Leserin, die gerne investieren wollte, telefonierte mit einen freundlichen Mann. Bevor sie aber das Geld über­wies, fragte sie bei Finanztest nach: „Kann es sein, dass es trotzdem ein Fake ist?“ Die Antwort lautet: Ja, die Seite verfolgt Betrugs­absichten. Leicht zu erkennen ist das nicht. Sandoz aber teilte auf Anfrage von Finanztest mit, dass die Aufforderung zur Zeichnung von Aktien „nach unserer Kennt­nis unseriös“ sei.

Professioneller Betrug

Tatsäch­lich existiert eine Centerbridge Part­ners in den USA. Doch die dürfte vermutlich nichts mit dieser betrügerischen Internetseite zu tun zu haben, die erst Anfang März 2023 online ging. Die Anfrage von Finanztest an die real existierende Centerbridge Part­ners blieb allerdings unbe­antwortet. Ebenso die Anfrage an die unbe­kannten Betreiber der Seiten.

Das falsche Portal

Die Leserin sollte ein Depot eröffnen und bekam sogar schon die Zugangs­daten. Sie führen zu der Seite mmi.tradinglivedepot.com, vor der bereits Anwälte warnen: Hier nannten sich die Betreiber noch „Treasury Finance Services“. Das Portal kommt zusammen mit den Seiten Centerbridge-part­ners.com sowie cb-part­ners.net wegen des Angebots nicht existierender Geld­anlagen sowie mutmaß­lichem Identitäts­miss­brauchs auf die Warnliste Geldanlage.

Hinweis zur Warn­liste Geld­anlage der Stiftung Warentest

Die Warn­liste Geld­anlage listet alle Unternehmen, Geld­anlage­angebote und Dienst­leistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischen­zeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgebe­richt­erstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warn­liste zu finden.

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