Schöner Schein. Was nach super Renditen klingt, entpuppt sich als ein reine Illusion. © Getty Images / Bildagentur Zoonar GmbH
Wie eine Firma aus Berlin benutzt wird, um Sparerinnen und Sparer hinters Licht zu führen, zeigt der Fall Cobd.eu.
Identität geklaut
Abzocker versuchen auf verschiedenen Wegen, Sparerinnen und Sparer um ihr Geld zu bringen – mitunter bedienen sie sich auch fremder Identitäten dafür. So etwa bei der Seite Cobd.eu. Im Impressum steht eine COBD Vermögensverwaltung GmbH. Die Gesellschaft existiert tatsächlich und wurde auch im August 2022 angemeldet. Der Gegenstand des Unternehmens besteht auch im „Erwerben, halten und verwalten von eigenem Vermögen“ allerdings: „nicht als Dienstleistung für Dritte“, wie es in der Gründungsurkunde heißt.
Warnliste
Haben Sie auch Erfahrungen mit dubiosen Anbietern gemacht? Dann senden Sie uns bitte Ihre Hinweise an: warn[email protected].
Geld geprellt
Merkwürdig auch, dass auf der Seite, die damit wirbt „101 % Gesetzestreu“ zu sein, von einer 20-jährigen Firmengeschichte die Rede ist. Als Finanztest bei der Eigentümerin der Firma nachfragte, die im Impressum steht, stellte sich heraus, dass die Informationen wie Firmierung und Adresse missbräuchlich von der Webseite verwendet wurden, um Seriosität vorzutäuschen. Die festen Zinsen von bis zu 12 Prozent gleichen frappierend Angeboten anderer dubioser Anbieter. Gegen den mutmaßlichen Betrugsfall will die Inhaberin der Firma vorgehen. Ein Leser jedoch, der Finanztest auf die Seite hinwies, verlor bereits eine größere Summe Geld. Cobd.eu kommt wegen Identitätsmissbrauch, falscher Angaben und mutmaßlicher Abzocke auf die Warnliste Geldanlage.
Hinweis zur Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest
Die Warnliste Geldanlage listet alle Unternehmen, Geldanlageangebote und Dienstleistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischenzeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgeberichterstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warnliste zu finden.
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