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Testergebnisse für 19 Pommes fritesIm Test: 19 Pommes-Produkte, darunter 14 klassische Pommes frites, 2 Varianten für die Mikrowelle und 3 Süßkartoffelpommes. Zwei Produkte tragen das Bio-Siegel. Eingekauft haben wir die Produkte im Juli und August 2023. Die Preise erfragten wir im November 2023 bei den Anbietern.
Sensorisches Urteil: 45 %
Vor der Verkostung haben wir 17 Produkte sowohl im Backofen als auch in der Fritteuse zubereitet, die beiden Mikrowellen-Pommes nur in der Mikrowelle. Die Zubereitung erfolgte angelehnt an die Deklarationshinweise, mindestens aber so lange, bis die Pommes eine goldgelbe Farbe aufwiesen.
Fünf geschulte Prüfpersonen beurteilten die Produkte im Hinblick auf Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Textur. Sie verkosteten die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen. Auffällige oder fehlerhafte Produkte prüften sie mehrfach. Der erarbeitete Konsens war Basis für unsere Bewertung.
Die sensorischen Prüfungen führten wir in Anlehnung an Methode L 00.90–22 (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) sowie an Methode L 00.90–6 der ASU durch. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abgestimmte Produkt-Profile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.
Fettqualität: 15 %
Wir bestimmten die Fettsäurezusammensetzung und das Triglyceridspektrum nach den Verfahren der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaften (DGF). Zudem analysierten wir eine Reihe von Parametern, um den Fettverderb zu beurteilen.
Wir prüften die polaren Anteile sowie die di- und oligomeren Triglyceride jeweils nach DGF-Methode. Die Säurezahl bestimmten wir nach ASU-Methode.
Fettgehalt: 10 %
Wir ermittelten den Fettgehalt der in Backofen oder Mikrowelle zubereiteten Pommes gravimetrisch – in Anlehnung an eine ASU-Methode. Ausgehend von drei Hauptmahlzeiten, berechneten und bewerteten wir, inwieweit eine 200-Gramm-Portion die Fettmenge ausschöpft, die Menschen täglich maximal zu sich nehmen sollten – und zwar für drei Altersgruppen: Kinder von 7 bis 10, Jugendliche von 15 bis 19 und Erwachsene von 25 bis 51 Jahren. Basis waren die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Schadstoffe: 10 %
Wir prüften auf Kadmium, Blei, Acrylamid, Glykoalkaloide, Mineralölkohlenwasserstoffe, 3-MCPD- und Glycidylfettsäureester (berechnet als 3-MCPD und Glycidol), Perchlorat und Chlorat. Die Gehalte an Acrylamid, 3-MCPD- und Glycidylfettsäureestern bestimmten wir nach Zubereitung – analog zur Zubereitung für die sensorische Prüfung im Backofen beziehungsweise in der Mikrowelle. Die Glykoalkaloid-Gehalte bewerteten wir toxikologisch für ein 30 Kilogramm schweres Kind.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Kadmium und Blei bestimmten wir mittels Din EN 15763.
- Acrylamid, Glykoalkaloide sowie Chlorat und Perchlorat bestimmten wir mittels LC-MS/MS.
- 3-MCPD- und Glycidylester bestimmten wir in Anlehnung an DGF-Methode C-VI 18.
- Mineralölkohlenwasserstoffe bestimmten wir in Anlehnung an Din EN 16995.
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Fachleute bewerteten, wie gut sich Packungen öffnen ließen. Sie beurteilten zudem Recycling- und Entsorgungshinweise.
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Testergebnisse für 19 Pommes fritesDeklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Angaben auf der Verpackung lebensmittelrechtlich korrekt sowie vollständig waren. Wir prüften auch freiwillige Angaben. Außerdem beurteilten drei Fachkundige Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
Weitere Untersuchungen
Um den physiologischen Brennwert zu berechnen, bestimmten wir Gesamtfett, Rohprotein, Trockenmasse/ Wassergehalt, Asche und Ballaststoffe in Anlehnung an ASU-Methoden, Kohlenhydrate wurden berechnet. Natrium bestimmten wir mittels ASU-Methode und berechneten daraus den Kochsalzgehalt.
Laut den Leitsätzen für Kartoffelerzeugnisse darf der Anteil dunkler Stellen an der Pommes-Gesamtmasse 4 Prozent nicht übersteigen – kein Produkt lag über diesem Toleranzwert. Die dunklen Stellen in den Pommes frites wurden gravimetrisch bestimmt.
Aluminium und Nickel wurde in Anlehnung an Din EN 15763 bestimmt, die in einigen Produkten nachgewiesenen Gehalte an Aluminium waren unauffällig.
Ausgewählte Produkte prüften wir auf Lactose und Gluten. Laktose wurde mittels LC-MS/MS-Verfahren geprüft. Gluten wurde über die Bestimmung von Gliadin mittels ELISA-Verfahren analysiert. Als laktosefrei beworbene Pommes waren auch laktosefrei, als glutenfrei beworbene stets glutenfrei.
Einige Pommes bereiteten wir auch in der Heißluftfritteuse zu, wenn diese Zubereitungsart auf der Packung aufgeführt war.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem *) gekennzeichnet: Lautete das Urteil für Schadstoffe ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein. Bei ausreichender Fettqualität werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine Note ab.
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Testergebnisse für 19 Pommes frites-
- Werden stärkehaltige Lebensmittel hoch erhitzt und bräunen, bildet sich der Schadstoff Acrylamid. Wir beantworten Fragen zu ihm und sagen, in welchen Tests er auffiel.
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- Im Chips-Test der Stiftung Warentest fällt jedes zweite Produkt wegen Schadstoffen auf. Fünf fallen ganz durch, darunter Pringles. Aber keine Sorge, es gibt auch gute.
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- Das Weihnachtsmenü soll köstlich und festlich werden – ohne hohe Energiekosten zu verursachen. Hier einige Tricks, wie Sie beim Braten und Backen den Aufwand senken.
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Kommentarliste
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@Testjunkie: Die Stiftung Warentest ist eine Verbraucherorganisation und wir veröffentlichen alle Informationen die für Verbraucher:innen wichtig sind, wir sind keine Organisation für ein Fachpublikum.
Nun stellt sich aber die Frage ...was ist ein "geruchs- und geschmacksneutrales Frittierfett" warum werden wir nicht über das verwendete Produkt nicht punktgenau informiert?
@Testjunkie: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Es wurde ein geruchs- und geschmacksneutrales Frittierfett verwendet, kein spezielles Pflanzenfett, damit Geschmack und Geruch nicht beeinflusst werden.
fitzi47: 11 der 19 Produkte haben wir zusätzlich auch in der Heißluftfritteuse zubereitet, weil bei ihnen diese Zubereitungsart neben Backofen und Fritteuse auf der Packung aufgeführt war. Keines der Produkte wurde in der Heißluftfritteuse knuspriger als im Backofen, einige wiesen sogar eine geringere Knusprigkeit auf. Die fettige Textur und die Konsistenz des Pommes-Inneren waren im Vergleich zur Zubereitung im Backofen unverändert.
Hallo, vielleicht habe ich es ja auch "nur" übersehen aber was wurde bei den Tests als "Fritiermittel" benutzt und wenn Planzenöl warum kein Pflanzenfett / Kokosöl / Sonnenblumenöl / Rinderfett usw.
Danke für eine Antwort