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Nicaragua

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Nicaragua
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtManagua
RegierungsformRepublik
WährungCórdoba Oro (NIO)
Fläche130.375 km²
Einwohnerzahl5.142.098 (2005)
AmtsspracheSpanisch
Strom/Stecker120 V, 60 Hz;
A/​B
Telefonvorwahl+505
Domain.ni
ZeitzoneMEZ-7h

Nicaragua liegt in Mittelamerika. Im Osten des Landes liegt die Karibik und im Westen der Pazifik. Im Norden grenzt Nicaragua an Honduras und im Süden an Costa Rica. Nicaragua ist das flächenmäßig größte und am dünnsten besiedelte Land in Mittelamerika und auch der größte Süßwassersee liegt hier, der Lago de Nicaragua oder auch Cocibolca.

Regionen

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Die Regionen Nicaraguas
Die Gegend rund um die Hauptstadt Managua und die pueblos blancos berühmt für Kunsthandwerk und politisches, religiöses, kulturelles und ökonomisches Zentrum des Landes mit der alles dominierenden Hauptstadt Managua
Eine der unterentwickelsten und am dünnsten besiedelten Regionen des Landes, bestehend aus der Region Autonoma Atlantico Norte (RAAN) und der Region Autonoma Atlantico Sur (RAAS). Abseits von Bluefields und den Corn Islands verirrt sich hier kaum je ein Tourist. Heimat von ethnischen Minderheiten und mehr britisch-karibisch als spanisch-nicaraguanisch geprägt. Als Miskitoküste im 19. Jhdt. bekannt.
Eine hügelige bis gebirgige Region. Hier gibt es Kaffeeplantagen, einen erst kürzlich "entdeckten" Canyon nahe Somoto und viele Überbleibsel aus der Revolutions- und Bürgerkriegszeit.
Sowohl Flor de Caña (Rum) als auch Ruben Dario (Dichter) kommen aus dieser Region. Das Klima ist eines der heißesten des Landes, vor allem in und um Chinandega.
Als Heimat von Süßwasserhaien und mit alten spanischen Festungen war diese Region bis vor kurzem kaum zu erreichen. In letzter Zeit wurde viel in Infrastruktur investiert, so dass vermutlich mehr und mehr Menschen die Dschungel und Flüsse dieser Region sehen werden wollen. Ernesto Cardenal lebt und wirkt auf den Inseln von Solentiname.
Die am meisten besuchte Region des Landes nicht nur wegen der Isla de Ometepe. Hier gibt es das Surferparadies San Juan del Sur und einige der beliebtesten pazifischen Strände des Landes.

Städte

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Karte
Karte von Nicaragua
  • 1 Managua – Hauptstadt Nicaraguas.
  • 2 León – Die um 1860 nach über 100jähriger Bauzeit fertiggestellte Kathedrale León Basilica de la Asunción gilt als die größte und älteste Mittelamerikas. León besitzt außerdem eine 1812 gegründete Universität und weitere Sehenswürdigkeiten sind zahlreiche historische Bauten aus der Kolonialzeit.
  • 3 Granada
  • 4 Rivas – wichtiger Knotenpunkt einerseits zum Küstenort San Juan del Sur am Pazifik und andererseits zum Ableger der Fähre in San Jorge auf die Insel Ometepe im Nicaragua-See.
  • 5 San Juan del Sur
  • 6 Masaya
  • 7 Bluefields
  • 8 Estelí
  • 9 Jinotega
  • 10 Diriamba – Der Hauptort des Gueguense. Diriamba grenzt an den Pazifik und hat Strände mit den Badeanstalten La Boquita und Casares. Es verfügt über Kunsthandwerk und über Naturschutzgebiete wie La Maquina mit einem tropischen Wald und einem Wasserfall mit Fauna.

Weitere Ziele

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  • 1 Corn Islands – Zwei Inseln an der Karibikküste.
  • 2 Ometepe – Die größte Insel im Lago de Nicaragua.
  • 1 León Viejo – ist eine von den Spaniern erbaute kolonialzeitliche Ruinenstadt. Die Ruinenstadt vermittelt einen authentischen Eindruck einer frühen spanischen Siedlung in Mittelamerika.
  • Ruta de transito

Hintergrund

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Deutsche Solidarität für das befreite Nicaragua, 1983

Nicaragua ist flächenmäßig das größte Land Zentralamerikas, allerdings (insbesondere im Osten) relativ dünn besiedelt. Der Nicaraguasee oder Cocibolca ist einer der zwanzig größten Süßwasserseen der Welt, so dass der örtliche Spitzname «país de lagos y volcanes» („Land der Seen und Vulkane“) durchaus treffend ist.

Zum Ende der amerikanischen Besatzung, die 1913–33 gedauert hatte wurde Präsident Samoza installiert, um die fremden Interessen zu vertreten. Dagegen richtete sich eine Aufstandsbewegung geführt von Augusto César Sandino, der nach Friedensverhandlungen 1934 ermordet wurde. Die in den 1970ern gegen die dritte Generation der Samoza-Diktatoren antretende Befreiungsbewegung FSNL benannt sich nach ihn. Ihr gelang es Ende Dezember 1979 das Land zu befreien. Die neue Regierung erhielt Bruderhilfe aus Europa. Aus Westeuropa kamen freiwillige Helfer, „Sandalistas,“ vor allem zu Kaffeebauern. Viele dieser jugendlichen Idealisten aus der bürgerlichen Mittelschicht gaben schnell auf, desillusioniert von der Wirklichkeit körperlicher Arbeit in der Dritten Welt. Gleichzeitig organisierte die amerikanische Regierung, verstärkt während der zweiten Amtszeit Ronald Reagans in Honduras basierte Guerillas, die sogenannten Contras, die durch Massaker von indigenen Dörfern berüchtigt wurden. Nach dem für das Völkerrecht wichtigen Grundsatzurteils der internationalen Gerichtshofs zugunsten Nicaraguas 1986, konnte die Militärkampagne nur noch klandestin durchgeführt und finanziert werden. Zusammen mit dem zugleich im Iran versuchten “regime change” flog das Ganze als Iran-Contra-Affäre auf, der die eigentliche Schmutzarbeit leistende Oberstleutnant Oliver North erhielt eine kurze Bewährungsstrafe. Erst 1990 kehrte Frieden ein. Der Autor Ernesto Cardenal war Kulturminister, die Regierung führte Daniel Ortega. Es handelte sich nicht um eine Diktatur, wie regelmäßig behauptet, sondern die FSLN gab die Macht nach freien Wahlen 1990 ab. Es regierten nacheinander die Präsidenten Chamorro und Alemán mit extrem neo-liberalen Konzepten, sodass Ortega 2006 wiedergewählt wurde. Die erneute mehrfache Wiederwahl Ortegas zum Präsidenten ließ die alten Feindbilder in USA wieder aufleben. Nachtragend wie man ist, gibt es immer wieder internationale Kampagnen gegen ihn, zuletzt seit 2018.

Eine eigene Kultur haben die auch in den Nachbarländern an der Karibikküste lebenden Garifuna (= Sumu). Sie stammen vom Mischlingen der Kariben mit Negersklaven ab. In der Region leben auch die Miskito- und Mayangna-Indianer, zweitere hauptsächlich im Gebiet des Biosphärenreservat Bosawás.

“Maras“ (kriminelle Straßenbanden) mit denen Honduras, Guatemala und El Salvador zu kämpfen haben, spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl das Land immer noch als ungewöhnliches Reiseziel gilt und was große Tourismusprojekte angeht bei weitem nicht mit Costa Rica vergleichbar ist, hat es vor allem im Westen des Landes und auf den Corn Islands einiges an Investitionen und einen regelrechten Tourismusboom gegeben. Durch den amerikanischen Einfluss ist Baseball fast überall im Land deutlich beliebter als Fußball, zumal die eigene Liga im Fußball nicht konkurrenzfähig ist. Dies schlägt sich auch in der Größe der Stadien nieder, die für Baseball fast immer größer, moderner und zentraler gelegen sind. Fans dieser Sportart (und solche die es werden wollen) können in Nicaragua fast immer und überall auf ihre Kosten kommen und dabei auch mit den Einheimischen in Kontakt kommen.

Anreise

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Einreisebestimmungn

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Seit 2023 muß jeder Reisende online eine Ein- und Ausreisegenehmigung beantragen (Solicitud de Ingreso y Egreso). Das ausgefüllte Formular (pdf) muß an [email protected] oder [email protected] gesendet werden. Die Bearbeitungsdauer ist lange 8-10 Tage. Effektiv handelt es sich um ein elektronisches, wenn auch gebührenfreies Visum.

Bei der Einreise per Bus, oder zu Fuß kostet die „Touristenkarte“ 10 US-Dollar (7 für die Karte + 3 für die Grenzabfertigung, zum Tageskurs), auch die Ausreise kostet soviel. Man sollte darauf achten, dass man den Pass und das Geld ausschließlich durch das Fenster des Beamten reicht. Es wird direkt vor dem Fenster versucht den Wartenden den Pass und das Geld abzunehmen und es wird so getan, als diene dies der Beschleunigung des Verfahrens. Die Beamten tun so, als würden sie nichts mitkriegen, kassieren aber mit.

Fast alle Europäer dürfen sich CA-4-Raum 90 Tage am Stück visumfrei aufhalten. Ein mindestens 72stündiger Abstecher nach Costa Rica unterbricht diese Frist.

Freimengen sind (ab 21): 5 Liter Alkohol; 20 Schachteln Zigaretten oder 50 Zigarren oder 500 Gramm Tabak (e-Zigaretten usw. sind verboten); 2 kg Süßigkeiten

Frische Lebensmittel dürfen nicht eingeführt werden. Fernstecher sind anmeldepflichtig und nur ohne Nachtsichtfunktion erlaubt. Das Fliegen von Drohnen ist komplett verboten. Drohnen werden bei der Einreise konfisziert. Ausnahmen gelten nur für Profis, die eine schwer zu bekommende Erlaubnis im voraus beantragen.

Die Ausfuhr prä-kolumbianischer Gegenstände ist strafbewehrt.

Flugzeug

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Augusto C. Sandino International Airport (Aeropuerto Internacional Augusto C. Sandino, ​Managua International Airport, ​IATA: MGA; 11 km östlich vom Zentrum) . Der einzige internationale Flughafen. Aus Europa gibt es 2024 keine Flugverbindungen. Direktflüge gehen nur in die Hauptstädte Mittelamerikas, nach Houston und Miami. D. h. man muß in Mexiko oder USA umsteigen. Bei letzterem braucht man einen biometrischen Reisepass sowie “Visa Waiver” und ESTA. Innerhalb Nicaraguas bestehen Inlandsverbindungen ebenfalls von hier.

Eine sinnvolle Alternative ist es nach San José (Costa Rica) zu fliegen, was direkt aus Madrid, Frankfurt und Zürich möglich ist.

Eine Bahn in oder nach Nicaragua gibt es nicht mehr. Ein Plan, der 2023 wieder aufgewärmt wurde soll zwei Linien mit chinesischer Hilfe wieder erstehen lassen.

Der Ticabus bietet Direktverbindungen zwischen den Hauptstädten der zentralamerikanischen Länder. Wenn man mit dem Ticabus unterwegs ist, sammelt ein Mitarbeiter sowohl Pass, als auch das Geld ein. Es scheint schwer sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Nicabus fährt aus Costa Rica jeweils ein Mal täglich San José – Chinandega (2024: US$ 40) resp. Managua (US$ 30).

Bei der Einreise von Honduras sollte eigentlich keine Gebühr fällig werden, da Honduras, Nicaragua, El Salvador und Guatemala seit ein Grenzabkommen (CA-4) ähnlich dem Schengener Abkommen haben, das theoretisch Visa- und gebührenfreie Reise zwischen den Ländern ermöglicht. Leider verlangen viele Grenzbeamte dennoch Gebühren. Wer länger in Zentralamerika bleiben will sollte auch bedenken, dass offiziell mit der Überschreitung der Grenze nach Costa Rica die 90-Tage Uhr des Visums „genullt“ wird (d. h. man kann sich zum Beispiel zwei Monate in Nicaragua dann eine Woche in Costa Rica und dann wieder zwei Monate in Nicaragua aufhalten ohne ein extra Visum zu benötigen) dies jedoch beim Reisen zwischen den CA-4 Ländern nicht möglich ist. Offiziell bekommt man bei der ersten Einreise in eines der Länder EINE Aufenthaltserlaubnis, die für ALLE VIER Länder insgesamt neunzig Tage gilt, wie dies jedoch vor Ort konkret gehandhabt wird, hat oft wenig mit den gesetzlichen Vorgaben zu tun.

Auto/Motorrad/Fahrrad

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Die Anreise im eigenen PKW ist möglich, erfordert aber Geduld und einigen bürokratischen Aufwand, da die Regierung den Handel mit Gebrauchtwagen relativ strikt kontrolliert. Fahrzeuge älter als zehn Jahre dürfen nicht importiert werden. Ein Carnet ist für Autos und Motorräder nicht nötig. Man erhält vom Zoll eine vorübergehende Einfuhrerlaubnis, die 30 Tage gilt. Sie kann bei der DGA in Managua verlängert werden. An den Grenzen muß eine Versicherung abgeschlossen werden. EU-Führerscheine werden anerkannt. Die Mitnahme eines Internationalen Führerscheins wird empfohlen. Mietwagen bekommt man je nach Verleiher ab einem Mindestalter von 21 oder 25 Jahren.

Die Anreise über die Grenzübergänge nach Honduras und den Grenzübergang Peñas Blancas nach Costa Rica im Mietwagen ist mit den meisten Firmen nicht möglich. An diesem Grenzübergang wird zusätzlich zur Touristenkartengebühr ein Zuschlag von US$ 1 fällig.

In Nicaragua gibt es keine gebührenpflichtigen Straßen. Hauptachse Nord-Süd ist die Panamericana. Im Südwesten sind Straßen allgemein gut ausgebaut; nördlich von León und in den Bergen zwar geteert, aber wenig repariert. Entlang der pazifischen Küste gibt es vor allem Schotterstraßen. Wo es Asphalt gibt, ist auch der Seitenstreifen breit genug um Radtouren zu unternehmen.

Die Verkehrszeichen folgen US-amerikanischem Vorbild, jedoch spanischer Beschriftung, die einheitlich für das Sistema de la Integración Centroamericana in Costa Rica, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panamá und El Salvador gebraucht werden.

In Ortschaften gilt Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, Landstraßen 80 km/h, Schnellstraße/Autobahn 90-100 km/h. Promillegrenze: 0,5 ‰. Nach Unfällen darf das Fahrzeug nicht bewegt werden, bevor die Polizei eintrifft (☎ 118).

Polizisten sind korrupt. Eventuelle Strafen sind nicht bar auf der Stelle zu zahlen. Normalerweise wird der Führerschein vom Beamten einbehalten, der Täter kommt dann mit dem Einzahlbeleg von der Bank auf die Wache, um ihn zurückzuerhalten. Alternativ bekommt man gerne das „freundliche Angebot“ nur die Hälfte, aber diese sofort in bar zu bezahlen.

Grenzübergänge mit Honduras

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  • 1 Las Manos (NIC-15). Geöffnet: 24 h.
  • 2 El Espino (Managua 238 km, Peñas Blancas 385 km, Corinto 390 km, El Rama 527 km. Busse aus Somoto. In Honduras stdl. Busse nach San Marcos von dort weiter nach Choluteca oder Tegucigalpa.).
  • 3 Guasaule / Somotillo

Grenzübergänge mit Costa Rica

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  • 4 Peñas Blancas (an der Panamericana). Die Grenzstationen sind knapp 400 m voneinander. Wer in Costa Rica ein Auto bei Alamao/National/Enterprise gemietet hat sollte es an der Agentur beim Grenzposten zurückgeben können. Geöffnet: 24 h, 9.00-12.00 Uhr ist am meisten Betrieb.
  • 5 Frontera San Pancho, Las Tabillas, Nicaragua. Geöffnet: 7.00-18.00.

Schiff

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Von Los Chiles (Costa Rica) aus kann man per Boot nach San Carlos (Nicaragua) einreisen. Die Bootsfahrt durch den Dschungel über den Rio Frio ist landschaftlich ansprechend und dauert rund eine Stunde. Das Ticket kostet rund zehn Dollar und kann in Colones, Cordoba und Dollar bezahlt werden. Sowohl in San Carlos als auch in Los Chiles gibt es fliegende Geldwechsler (“coyotes“) die einem helfen, restliche Colones respektive Cordobas einzutauschen. Zwar tragen sie ihren nicaraguanischen Namen nicht zu Unrecht, aber wenn man ein bisschen aufpasst und die Kurse im Kopf hat, hauen sie einen selten übers Ohr.

Ruta del Golfo betreibt eine 28sitzige Passagierfähre zwischen 11 Potosí (Nicaragua) und 12 La Unión in El Salvador. Das Büro dort ist 17 Avenida Norte #3, Santa Tecla, La Libertad (Tel. +503 2525-6464). Hierdurch umschifft man Honduras und zwei Grenzübertritte. Abfahrten sind mindestens einmal die Woche.

Sportsegler

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Formalitäten kann man an der Pazifikküste in 13 Corinto , 1 Marina Puesta del Sol, Puerto Sandino und San Juan del Sur erledigen. An der Atlantikküste sind 14 El Bluff (für Bluefileds) und Puerto Cabezas als Einreisehäfen zugelassen. Ein Nachweis ordnungsgemäßen ausklarierens im vorherigen Hafen (zarpe) ist nötig.

Wer zwischen nicaraguanischen Häfen unterwegs sein möchte, braucht ein Permiso Especial de Navegación, das gebührenpflichtig für 30 Tage zu haben ist.

Mobilität

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MANAGUA BLUFIELDS BOACA CHINANDEGA ESTELÍ GRANADA JINOTEGA JINOTEPE JUIGALPA LEÓN MASAYA MATAGALPA OCOTAL PT. CABEZAS RIVAS SANCARLOS SOMOTO
MANAGUA 383 88 132 148 45 162 46 139 93 29 130 226 557 111 300 216
BLUEFIELDS 383 322 510 462 402 476 422 243 476 386 444 540 842 461 351 530
BOACA 88 322 220 157 107 181 127 79 181 91 149 425 517 166 240 235
CHINANDEGA 132 510 220 161 177 194 177 271 37 161 181 238 591 243 43 229
ESTELÍ 148 462 157 161 166 103 185 219 141 151 71 78 498 226 383 68
GRANADA 45 402 107 177 166 180 41 184 138 16 148 244 576 68 318 234
JINOTEGA 162 476 181 194 103 180 202 232 175 165 32 181 459 240 377 171
JINOTEPE 46 422 127 177 185 41 202 171 122 37 170 266 603 65 346 256
JUIGALPA 139 243 79 271 219 184 232 202 229 141 198 296 599 208 160 297
LEÓN 90 476 181 37 141 138 175 122 229 122 143 219 650 187 394 209
MASAYA 29 386 91 161 151 16 165 37 141 122 130 229 558 73 301 219
MATAGALPA 130 444 149 181 71 148 32 170 198 130 130 428 297 297 343 139
OCOTAL 226 540 425 238 78 244 181 266 296 229 229 149 576 304 455 29
PT. CABEZAS 557 842 517 591 498 576 459 603 599 558 558 428 576 625 760 566
RIVAS 111 461 166 243 226 68 240 65 208 73 73 297 304 625 318 244
SAN CARLOS 300 351 240 43 383 318 377 346 160 301 301 343 455 760 318 447
SOMOTO 216 530 235 229 68 234 171 256 297 219 219 139 29 566 447 447 0
Tipp
Bei Adressangaben sind Abkürzungen üblich: Nord „N“ norte; Ost „E“ este; Süd „S“ sur; West „O“ oeste; Block „C“ cuadra. Auch frente „davor“ oder Km. XYZ Carr.[etera] a N also „XYZ Kilometer auf der (Land)straße nach NN“ sind häufig. Hausnummern gibt es keine, Straßennamen wenige.

Das gängigste Verkehrsmittel in Nicaragua ist der Bus. Buslinien existieren zwischen allen größeren Städten im Westen des Landes (Managua, Léon, Masaya, Granada, Matagalpa, Rivas, San Juan del Sur). Sie werden meistens mit ausrangierten US-amerikanischen Schulbussen betrieben was bedeutet, dass es keine Gepäckfächer gibt und der Rucksack ggf. aufs Dach kommt. Eine Fahrt, die meist sehr günstig ist, ist für sich genommen ein touristisches, wenn auch unbequemes Erlebnis. Wenn man nicht in einem Busbahnhof zusteigt wo es Schalter gibt, bezahlt man nach Abfahrt. Expresos sind ihren geringen Aufschlag wert. Zum Teil kommen auch 15sitzige Minivans (Taxis Interlocales) zum Einsatz, die meist wenige Cordobas teurer sind.

Der Osten des Landes (Bluefields, San Juan del Norte) ist noch immer schwer mit der Straße erreichbar. La Costeña, Tochtergesellschaft der Avianca, bietet Inlandsflüge nach Bluefields, Puerto Cabezas und auf die Corn Islands an. Gepäck in den 12sitzigen Cessna 208 ist auf 13,5 kg beschränkt.

In der Region Rio San Juan (San Carlos, El Castillo, San Juan del Norte) sind Boote (pangas) das üblichste öffentliche Verkehrsmittel. Deutlich teurer als Busse sollte man etwa US$ 10/h rechnen. Auf dem Río San Juan fahren sie regelmäßig. Die Kosten für privat gemietete Boote teilt man durch die Zahl der Mitfahrer.

Sprache

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Die Landessprache ist Spanisch und ganz ohne minimale Grundkenntnisse ist es sehr schwer. Das nicaraguanische Spanisch ist relativ schwer zu verstehen, da die Leute eine sehr undeutliche Aussprache haben und z. B. gerne das „s“ am Ende eines Wortes weglassen, wie man das aus Andalusien kennt.

An der Karibikküste wird auch (karibisches) Englisch gesprochen, welches für Ungeübte teilweise schwer zu verstehen ist. Die heutigen Garifuna sprechen Igñeri.

Siehe auch: Sprachführer Spanisch

Aktivitäten

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Naturburschen finden genug Möglichkeiten in den Naturschutzgebieten. Qualitativ gute Ausrüstung zu kaufen ist im Lande nicht möglich.

Surfer tummeln sich an der Pazifikküste.

Einkaufen

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Die Scheine der seit 2015 ausgegebenen Serie sind aus Plastik.
Tipp
Österreichische Bankkarten sind durch die Sicherheitsfunktion GeoControl normalerweise blockiert. Man muß sie vor Abreise freischalten lassen.

Die Landeswährung ist der Cordoba (abgekürzt C$ oder NIO), umgangssprachlich auch „Peso“ seltener „Real“. Im Juni 2024 entsprach 1 Euro etwa 40 Cordoba und ein Schweizer Franken etwa 39 Cordoba. Im Umlauf befinden sich Münzen von 0,1 C$ (10 Centavos) bis 5 C$ (Münzen zu zehn Coroba sind nach wie vor gültig aber kaum noch im Umlauf) und Geldscheine von 10 C$ bis 500 C$. Scheine bis 100 C$ werden in der Regel überall akzeptiert, größere Scheine sind manchmal, etwa bei Taxis oder Straßenhändlern, schwierig zu wechseln. Es ist ratsam, immer genügend Kleingeld mitzuführen, um kleine Beträge passend bezahlen zu können, da beispielsweise Taxifahrer mangelndes Wechselgeld gerne als Vorwand benutzen, um ein (an sich unübliches) Trinkgeld herauszuschlagen.

Daneben gibt es einen zweiten Geldkreislauf in US-Dollar (nur Scheine, Münzen werden nicht akzeptiert), welche vor allem für größere Beträge (ab 10 US$) verwendet werden. Diese werden von den meisten Hotels, Restaurants oder Supermärkten akzeptiert, das Wechselgeld wird meist in Cordoba zurückerstattet. Hierbei ist der Kurs relativ gut. Der aktuelle offizielle Kurs ist den beiden großen Tageszeitungen La Prensa und El Nuevo Diario zu entnehmen. Der Kurs wird relativ stabil gegen den Dollar schleichend abgewertet. Es kann bei beschädigten oder verschmutzten Dollar-Scheinen zu Problemen bei der Annahme kommen, jedoch findet man meistens jemanden, der ihn dann doch annimmt. Gängig ist auch das Tauschen auf der Straße, dabei ist es aber wichtig, selber zu rechnen, da z. T. manipulierte Taschenrechner benutzt werden. Selten kommt es vor, dass Geldwechsler einem Falschgeld andrehen wollen.

An Geldautomaten können Córdoba und US-Dollar gezogen werden. Auch die Banken tauschen Dollar, aber in der Regel zu einem schlechteren Kurs. Viele Banken verlangen beim Wechseln von Geld, dass man seinen Reisepass vorzeigt. Teilweise werden auch Euro-Scheine gewechselt, allerdings meist zu einem deutlich schlechteren Kurs als Dollar. Giro- und Debitkarten funktionieren nicht überall.

Nach der Befreiung Kubas wurde die Herstellung von hochwertigen Zigarren verstärkt, um den US-amerikanischen Markt zu bedienen. Hierbei handelt es sich um Luxusprodukte für den Export. Eine der älteren Marken ist Joy de Nicaragua, auch Davidoff läßt im Lande produzieren. Weitere gute Fabriken sind Padrón, Tabacalera Oliva Tabolisa, Tabacos Puros de Nicaragua und Tabacalera Cubana.

Küche

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Speis und Trank
Gallo Pinto als Frühstück

An städtischen Plätzen bauen mobile Händler täglich Stände (fritangas) auf, wo frisch gekocht wird. Comedores öffnen zum Frühstück und Mittagessen (oft bis 16 Uhr). Ins Restaurant geht man am Abend. Hier werden 10% Trinkgeld erwartet, sofern das nicht schon als Bediengeld auf der Rechnung steht. Ansonsten reicht es aufzurunden. Beim Nachtleben ist, abgesehen von Clubs, üblicherweise um Mitternacht Feierabend.

Die Küche Mittelamerikas ist ziemlich einheitlich. Die nicaraguanische Küche ist vor allem auf schnelle Zubereitung bedacht. Viele Einheimische führen das auf Kriege und Revolutionszeit zurück, in der das Wichtigste eine schnelle Zubereitung war. Das Abendessen ist die Hauptmahlzeit, die meist zu Hause gegessen wird.

Das wohl bekannteste Gericht Nicaraguas ist Gallo Pinto („gefleckter Hahn“), eine Mischung aus Reis und schwarzen Bohnen. Es gibt ihn as Standardbeilage zum Frühstück und Abendessen.

In der Karibikgegend ist die nicht ganz so geheime „Geheimzutat“ Kokosnuss, die in allen nur erdenklichen Formen verarbeitet wird, darunter: Kokoswasser direkt aus der Frucht, Gallo Pinto mit Kokosmilch, pan de coco (Kokosbrot). Rundown sind Fisch- oder Fleischgerichte in Kokosmilch mit Gemüsen gekocht.

Das traditionelle Getränk ist der Pinol-Saft, der aus Maismehl, Zucker und Wasser hergestellt wird. Das Getränk ist gewöhnungsbedürftig. Zu empfehlen sind die überall im Land erhältlichen Frescos naturales, frisch gepresste Säfte aus einheimischen Früchten meist mit Wasser und Zucker gestreckt. Wer Bedenken hinsichtlich des Leitungswassers hat sollte nach “agua purificada fragen. Oft werden die Frescos, nicht jedoch die Eiswürfel daraus gemacht. Auch hier gilt: fragen oder um “sin hielo“ („ohne Eis“) bitten.

Unterkunft

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Nicaragua ist ein relativ preiswertes Reiseland, obwohl es in den größeren Städten und touristischen Reisezielen (z. B. Montelimar Beach, der ehemaligen Residenz des Diktators Somoza) auch luxuriöseres und entsprechend teureres gibt. Selbst hier sind die Preise aber im Vergleich zu Costa Rica moderat.

Eine billige und in kleineren und abgelegeren Orten oftmals (noch) die einzige Option sind private hospedajes in denen ein Zimmer oft für 15 Dollar und weniger zu haben ist. In Städten wie Granada und León sind die Preise in touristisch orientierten Hotels und Hostels teilweise etwas höher, aber auch hier gibt es oft ein Hostel-Bett für um zehn Euro.

Größerer Komfort wie Klimaanlage, Fernseher oder ein privates Badezimmer schlagen meist mehr zu Buche und können den Preis auch auf dreißig oder vierzig Dollar treiben.

Meistens ist ein Doppelzimmer kaum teurer oder kostet das selbe wie ein Einzelzimmer, Familien sollten nachfragen ob und welche Angebote es zum Beispiel für ein Kinderbett im Doppelzimmer gibt.

An den Pazifikstränden haben sich auf Surfer spezialisierte Unterkünfte etabliert, die entsprechende Dienstleistungen als Pauschalpaket wochenweise anbieten.

Zeltplätze gibt es kaum. Wenn, dann vor allem in Naturschutzgebieten.

Lernen und Studieren

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Es gibt in Nicaragua in verschiedenen Orten Sprachschulen, an denen man Spanisch lernen kann (nähere Infos bei den Städten). Vor allem in León und Granada sind diese sehr verbreitet und auch in der Regel sehr günstig.

Feiertage

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Termin Name Bedeutung
Mi, 1. Jan. 2025 Año Nuevo Neujahrstag
Do, 17. Apr.. 2025 Jueves Santo Karfreitag
Fr, 18. Apr.. 2025 Viernes Santo Karfreitag
Do, 1. Mai 2025 Dia del Trabajo Tag der Arbeit
Fr, 30. Mai 2025 Muttertag
Sa, 19. Jul. 2025 Nationalfeiertag, Tag der Revolution
Fr, 1. Aug. 2025 Fiesta Tag
Sa, 14. Sep. 2024 Schlacht von San Jacinto
So, 15. Sep. 2024 Unabhängigkeitstag
Sa, 2. Nov. 2024 Día de los Difuntos Tag der Toten, „Allerseelen“
So, 8. Dez. 2024 La Purisima Mariä Empfängnis
Mi, 25. Dez. 2024 Navidad Weihnachtsfeiertag

Der 19. Juli wurde lange mit großen Kundgebungen in Managua begangen. Nach dem Sieg der Reaktion wurde er als arbeitsfreier Feiertag abgeschafft. Nach der Wiederwahl Ortegas wird er nun wieder begangen, was sich evtl. nach Ende seiner Amtszeit wieder ändern könnte.

Ende März/Anfang April ist während der Karwoche Semana Santa, da ist überall Party, alle sind betrunken und sonst geht eigentlich gar nichts mehr. Hotels etc. sollten in dieser Zeit auf jeden Fall vorgebucht werden. Es ist auch mit höheren Preisen, z. B. für Taxis zu rechnen. Da insbesondere zu dieser Zeit viele Nicaraguaner an den Strand fahren, können beliebte Orte an der Pazifikküste oder den Stränden bei Léon teilweise 200 % und höhere Hochsaisonpreise verlangen.

Sicherheit

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Als Tourist und/oder Weißer gilt man in Nicaragua pauschal als reich. Es empfiehlt sich, dies nicht noch durch sein Verhalten zu unterstreichen, auffälliger Schmuck z. B. ist unangebracht.

Die Sicherheitslage weist große regionale Unterschiede auf. Vor allem die Hauptstadt gilt als gefährlich. León hingegen ist für lateinamerikanische Verhältnisse sehr sicher.

Weiterhin besteht ein erhebliches Potential für Naturgefahren: tropische Wirbelstürme treten normalerweise zwischen Juli und Oktober insbesondere an der Karibikküste auf. Es kann allerdings auch zu Hurrikans außerhalb der eigentlichen Saison kommen.

Nicaragua liegt in einer seismisch aktiven Zone, so dass es zu Erdbeben und vulkanischer Aktivität kommt. Erdbeben kommen vor allem im Norden und Westen des Landes aber auch in Managua vor, das in den letzten einhundert Jahren drei Mal schwer getroffen wurde. Vulkanausbrüche finden fast ausschließlich an den drei aktiven Vulkanen statt. Zuletzt aktiv waren der Volcan Masaya und der Volcan Concepcion auf Ometepe. Tote und Verletzte durch Vulkanausbrüche hat es seit längerem nicht mehr gegeben.

Gesundheit

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Hilfe
Notrufnummer(n)118 (Polizei),
128 (Rettungsdienst),
115 (Feuerwehr),
120 (Feuerwehr)
Giftige Schlangen
Überlebende von Bissen der Terciopelo-Lanzenotter bleiben oft lebenslang behindert

Auf den Verzehr von Leitungswasser - auch in Kaffee - sollte tunlichst verzichtet werden. Es heißt allerdings, dass es in Managua und Léon trinkbar ist. Auch Eis in Getränken ist oftmals aus Leitungswasser hergestellt. Wenn man Bedenken hat, einfach „sin hielo“ (ohne Eis) verlangen.

Hohes Malariarisiko besteht ganzjährig in den nördlichen Landesteilen in den autonomen atlantischen Provinzen und Miskito Cay („Mosquito-Insel“). Mittleres Risiko in den restlichen atlantischen Provinzen, im Nordosten von Jinotega und im Süden der Provinz Rio San Juan.
Im ganzen Land kann es durch tagaktive Stechmücken zur Übertragung des Dengue-Fiebers kommen. Dies ist zumeist binnen zehn Tagen wieder abgeklungen, jedoch gibt es bislang keine ursächliche Therapie, so dass außer Abwarten und fiebersenkenden Mitteln Prophylaxe die beste Therapie ist. Bedeckende Kleidung und DEET-haltiger Mücken-Repellant (auf Spanisch repelente in den allermeisten Apotheken preiswert erhältlich) sind für kürzere Aufenthalte (wenige Wochen) zumeist ausreichend.
Felt in Unterkünften ein Moskitonetz (tela de mosquitero) an den Betten sollte man danach fragen. Ein eigenes, ohne größere Löcher, mitzunehmen ist auch wegen des geringen Gewichts wenig Aufwand.

Wer Probleme mit Sonnenbrand hat, sollte Sonnencreme vorher mitbringen, da diese in Nicaragua oftmals deutlich teurer als in Deutschland ist.

Es gibt in Managua ein Deutsch-Nicaraguanisches Krankenhaus.

Skorpione (alacránes) sind häufig, ihre Bisse aber kaum schmerzhafter als ein Bienenstich. Nota bene: in der Umgangssprache bezieht sich escorpión auf kleine Geckos, die anderswo perros zompopos heißen. Sie leben viel in Häuser und laufen entlang der Wände.

Raubwanzen, „chinche,“ beißen bevorzugt nachts im Gesicht und Lippen. Sie finden sich vor allem in ärmlicheren Häusern des ländlichen Raums. 2 % der durch ihren Biß eventuell Infizierten entwickeln die Chagas-Krankheit.

Es gibt fünfzehn Spezies giftiger Schlangen, elf von diesen sind Vipern, die vor allem an der Pazifikküste unter 1500 Metern leben. Umgangsprachlich bezeichnet man alle Vipern an der Pazifikküste als cantil. Siehe auch: Terciopelo-Lanzenotter. Zentralamerikanische Klapperschlangen, „cascabel“ (Crotalus durissus) kommen ebenfalls vor. Vier Arten Elapidae („Giftnattern“) sind bekannt. Letztere sind selten, leben vor allem an der Karibikküste, zwei als Wasserschlangen auf den Inseln.

Rauchen ist in geschlossenen Räumen seit 2010 verboten, Restaurants haben Nichtraucherbereiche. Übermäßig streng ist man außerhalb Amtsgebäuden nicht. Ausdrücklich gestattet ist es in Tabakgeschäften! Tabak- und Alkoholgenuß ist (offiziell) ab 18 gestattet.

Klima und Reisezeit

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Wie überall in den Tropen gibt es kaum Unterschiede der Tageslänge. Sonnenuntergang ist ganzjährig vor 19 Uhr.

Regenzeit ist Juli bis November, dann werden auch die Schnaken (zancudos) zahlreicher.

Regeln und Respekt

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Obwohl Nicaragua eines der ärmsten Länder der Region ist, legen die Menschen hier großen Wert auf eine ordentliche äußere Erscheinung. Schmuddeliges Aussehen wird zwar toleriert, aber gerade bei als reich geltenden Touristen nicht gerne gesehen. Ein sauberes Äußeres öffnet einem auf jeden Fall leichter Türen und man kommt leichter mit den Einheimischen in Kontakt. Wenn man in einen kleinen Laden kommt ist es üblich (am Morgen) «buenos» bzw. (am Abend und Nachmittag) «buenas» zu sagen, was für «buenos dias;» bzw. «buenas tardes» steht. Man sollte nicht vergessen, dass gerade die kleinen Pulperias oftmals im Nebenerwerb betrieben werden, und man teilweise eine Familie beim Sehen ihrer Lieblingsserie unterbricht. Etwas Geduld ist hier ratsam. Supermärkte (Palí etwas billiger La Colonia etwas gehobener) entsprechen internationalen Standards, so dass man sich kaum anders verhalten muss als überall sonst. Es ist in Nicaragua leider immer noch üblich, insbesondere alleine laufenden Frauen „Komplimente“ hinterher zu rufen (pirópos), was vielen westlich-feministisch Indoktrinierten anzüglich anmutet. Die meisten nicaraguanischen Frauen ignorieren derlei Aufmerksamkeit. Man sieht immer wieder arbeitende Kinder, z. B. als Süßwarenverkäufer oder Schuhputzer.

Schwulenbars gibt es nur, wenige, in Managua und m. E. Masaya sowie Granada.

Klebstoffschnüffeln ist verbreitet. Alles was irgenwie mit Rauschgifthandel oder -herstellung zu tun hat, ist mit Mindeststrafen von drei oder sechs Jahren strafbewehrt, wobei Drogendelikte prinzipiell von vorzeitiger Haftentlassung ausgeschlossen sind. Eigengebrauch von Cannabis ist de facto straffrei wenn der „Süchtige“ an eine „verantwortliche Person“ übergeben werden kann. Bei Ausländern bietet sich für die Polizei hier weiterhin die Möglichkeit eines rentablen “shake downs.”

Post und Telekommunikation

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Es gibt zwei Mobilfirmen Claro (auch Festnetz) und Tigo (vormals Movistar) mit etwas gleichem Marktanteil. Der Datendurchsatz bei Claro ist deutlich besser. Die landesweite 4G-Abdeckung war 2023 etwa gleich gut. Standardmäßig sind nach Aufladung (recarga) Telefonate innerhalb Nicaraguas sowie nach USA oder Kanada im Netz des Anbieters freigeschaltet. Mit beiden ist Roaming in Mittelamerika möglich. Datenpakete kosten extra. Hier gilt, je größer die Aufladung, um so länger gültig. Prinzipiell sind die Datenpakete nur sehr kurz gültig 5, 7 oder 15 Tage. Rechnet man Preis und Volumen um, kosten Pakete etwa so viel wie in Deutschland Discounter-Prepaid-Guthaben.
Stromausfälle betreffen auch Internetverbindungen. WhatsApp wird viel genutzt, um die Kosten von einem Netzwerk ins andere zu umgehen.

Es gibt keine Ortsvorwahlen. Telefonnummern sind seit 2009 achtstellig und beginnen für Handys mit einer 8, die Festnetz-Nummern mit einer 2.

Öffentliche WLAN-Hotspots gibt es allenfalls an touristisch stark frequentierten Orten. Jede Mittelklasse-Unterkunft sollte es heutzutage bieten.

Praktische Hinweise

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Stromausfälle kommen häufig vor.

Auslandsvertretungen

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Hauptartikel: Konsulate in Managua

Literatur

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Es gibt nur wenige landesspezifische Reiseführer der großen Verlage. Es wird aber in allen Mittelamerika-Sammelbänden behandelt.

  • Arana, Gregory; Lambey, Gloria; Garifuna Food Cookbook: Tasty homemade Caribbean food recipes from Garifuna grandmothers in Belize, Honduras, Nicaragua, Guatemala, and the United States; 2021
  • Bahrmann, Hannes; Killerkommando: Schwarzbuch: CIA und Contra; Dortmund 1986 (Weltkreis)
  • Bahrmann, Hannes; Nicaragua: die privatisierte Revolution; Berlin 2017 (Ch. Links Verlag)
  • Chavarría-Duriaux, Liliana; Birds of Nicaragua: A Field Guide; 2018 (Cornell University Press); ISBN 9781501709500
  • Kahle, Günter; Der Wiener Schiedsspruch von 1881: eine Dokumentation zur Schlichtung d. Konfliktes zwischen Großbritannien u. Nicaragua um Mosquitia; Köln 1983 (Böhlau)
  • Kempf, Wilhelm; Medienkrieg oder „Der Fall Nicaragua“ politisch-psychologische Analysen über US-Propaganda und psychologische Kriegsführung; Hamburg 1990 (Argument)
  • Keppeler, Toni [u. a.] Kaffee: eine Geschichte von Genuss und Gewalt; Zürich 2023 (Rotpunktverlag)
  • Maddicks, Russell; Nicaragua - Culture Smart! 2019; ISBN 9781787029484
  • Niess, Frank; Das Erbe der Conquista: Geschichte Nicaraguas; Köln ²1989 (Pahl-Rugenstein)
  • Rushdie, Salman; Walz, Melanie; Das Lächeln des Jaguars: eine Reise durch Nicaragua; 1987, 2014, München 2023 (Penguin Verlag)
  • Schindler, Matthias; Vom Triumpf der Sandinisten zum demokratischen Aufstand: Nicaragua 1979-2019; Berlin 2019 (Die Buchmacherei)
  • Tischmeier, Mario; Abenteuer eines Idealisten: aus der DDR in die Sandinistische Revolution; Rottenburg a/N 2006 (Mauer-Verl. Kriese) [Erzählung]
  • Wallraff, Günter; Nicaragua von innen; Hamburg 1983 (Konkret)
  • Zinecker, Heidrun; Gewaltarmut in Nicaragua - Mythos oder Realität? Empirische Befunde, Kausalitäten und Lehren; Frankfurt am Main 2012 (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung)
Historisch
  • Gage, Thomas; Thomas Gage Neue merckwürdige Reise-Beschreibung Nach Neu Spanien / Was ihm daselbst seltsames begegnet und wie er durch die Provintz Nicaragua wider zurück nach der Havana gekehret …; Leipzig 1693 (Kloß) [„Aus dem Frantzöschen ins Deutsche übersetzt“] Scan
  • Keasbey, Lindley M.; Der Nicaragua-Kanal: Geschichte und Beurteilung des Projekts; Strassburg 1893 (Trübner) Scan
  • Reichardt, Carl Friedrich; Nicaragua: nach eigener Anschauung im Jahre 1852 und mit besonderer Beziehung auf die Auswanderung nach den heißen Zonen Amerika’s, mit einer General- und einer Special-Karte in Stahlstich; Braunschweig 1854 (Vieweg) Scan
  • Squier, Ephraim G.; Höpfner, Eduard v.; Der centralamerikanische Staat Nicaragua: in Bezug auf sein Volk, seine Natur und seine Denkmäler. Nebst einer ausführlichen Abhandlung über den projectirten interoceanischen Kanal. Mit zahlreichen Illustrationen und mehren Karten; Leipzig 1854 (Dyk’sche Buchhandlung) Scan
Landkarten
  • Nicaragua, Honduras, El Salvador; 1:650.000; ⁴2018 (Reise-Know-How), ISBN 978-3-8317-7269-8
  • Detaillierte Karten bekommt man eigentlich nur bei INETER in Managua, in der Dienststelle vorm Hospital Solidaridad, Av. Xolotlán.
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(Stand: Jul 2024)

Nicaragua: Definitionssache. Über den gezielten Einsatz bestimmter Begriffe im Versuch eines “Regime Change” in Nicaragua zu den Hintergründen der Berichterstattung über das Land seit 2018.

Einzelnachweise

Brauchbarer Artikel
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