Kundenrezension

Rezension aus Deutschland vom 28. Oktober 2023
Diese nicht ganz günstige Maschine gehört zu einer aussterbenden Spezies: Nämlich der der qualitativ hochwertiger, langlebiger Produkte, die noch in Europa hergestellt werden. Und bei der es nur um die handwerkliche Kunst guten Kaffees ohne Gedöns geht.

*** Meine Kaffee-Story ***
Ich liebe Filterkaffee. Seit um und bei 30 Jahren. Viele Maschinen habe ich schon kommen und gehen sehen. Von NoName, Tchibo, Krupp, Braun, Severin, Philipps und Melitta. Unterwegs mag ich Espresso, Amerciano, Cappuccino - aber morgens muss es ein Filterkaffee sein. Dabei bin ich immer anspruchsvoller geworden. Zwei Philipps Café Gourmet säumen diesen Weg ebenso wie eine Melitta Aromafresh. Erstere waren um die 6-8 Jahre im Einsatz, letztere gerade mal fünf. Seit der Aromasfresh lege ich Wert auf selbst gemahlene Bohnen, kochendes Wasser und eine "Kaffeemehldusche".

*** Der Moccamaster - Qualität aus den Niederlanden seit 1968 ***
Ja, es stimmt: Der Moccamaster wird seit 1968 mit nur leichten Modifikationen hergestellt. Er hat keinen Touchscreen, keine Kaffestärkenverstellung, keine LCD-Anzeigen. SO WHAT! Ist das wichtig für einen guten Kaffee? Ich frage mal anders: Die Bedienung eines VW Golf 4 war selbsterklärend, die Haltbarkeit der Karre ist Legende. Aber schon mal versucht, in einem Golf 8 per Touchscreen während der Fahrt das Klima zu verstellen (hihi)?
Der Moccamaster steht über dergleichen technischen Schnickschnack, denn hier steht das HANDWERK im Vordergrund. Es geht schlicht und einfach darum, den besten Filterkaffee zu brauen.

*** Wie er arbeitet ***
Denkbar einfach - und doch raffiniert. Es gibt nur zwei Knöpfe im Charme des Golf 4 (und das meine ich genau so! Man kann sie auch mit Handschuhen einschalten, wenn es sein muss): An/Aus und halbe Kanne (Wasser läuft dann langsamer durch, nur bei Modell select). Alleinstellungsmerkmal: Das Wasser steigt in einem Glasrohr im Tank auf (nicht ab) - und dann in der Kanne von unten (!) wieder nach oben (nicht umgekehrt). Auf dem Weg dorthin wird es in Form einer Dusche über das Kaffeemehl gegeben. Dies führt zu einer vollen Aromaentfaltung - und verhindert die Kraterbildung im Kaffeemehl (die zu einer ungleichmässigen Befeuchtung und damit zur Aromaeinbussen führt).

*** Die Haptik ***
Eine Maschine für die Ewigkeit. Fühlt sich jedenfalls größtenteils so an. Okay, Plastik-Abdeckungen sind etwas labbrig. Wassertank nur aus Plastik. Aber vielleicht zählen die inneren Werte: Das Kupferheizelement, dass es auf 92-96 Grad bringt, ECBC-Zertifizierung, SCA-Qualitätssiegel, Handfertigung in Europa. Laut Hersteller können zudem die meisten Teile ersetzt und repariert werden. Das dürfte auch beim Golf 4 kein Problem sein - versucht das mal beim Touchscreen vom Golf 8 (haha).

*** Wie der Kaffee schmeckt ***
Grandios! Bester Filterkaffee ever und fast nicht zu unterscheiden von Omas "Handgebrühtem"! Ach ja, Voraussetzung: Finger weg von den "Goldbarren" gemahlenen Zeugs im Supermarkt. Schon gewusst? 5% Fremdstoffe sind hier gesetzlich erlaubt! Also Zweige, Blätter ...? Kauft lieber ne vernünftige Bohne, am besten fair gehandelt! Diese in einer elektrischen Mühle frisch mahlen und dann das Produkt in den Master. Olfaktorisch gibt es nichts Besseres. Die zwei Minuten am Morgen sind gut investierte Zeit.

*** Fazit ***
Warum habe ich den Moccamaster nicht früher entdeckt? Hätte mir vermutlich drei bis vier Maschinen gespart, bei regelmäßiger Pflege&Entkalkung. Leute, macht nicht den selben Fehler! Spart euch den Kram Made in China, der sich nach fünf Jahren verabschiedet. Kauft euch noch heute den MOCCAMASTER! Für langlebigen, nachhaltigen Filterkaffeegenuss auf höchsten Niveau. HANDWERK wird viel zu wenig gewürdigt. - und hat nun mal seinen berechtigten Preis.
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Produktdetails

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