Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1überschlagen, Verb
    1. I. ...
      1. 1. ...
      2. 2. ⟨etw. schlägt über⟩ etw. springt über
    2. II. ...
      1. 1. ⟨sich überschlagen⟩ sich (beim Fallen) um die eigene Achse, Querachse drehen
      2. 2. ...
      3. 3. etw. auslassen, überspringen
      4. 4. etw. (schnell) und ungefähr berechnen

  • 2überschlagen, partizipiales Adjektiv
    1. [umgangssprachlich] mäßig warm, lauwarm

überschlagen

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GrammatikVerb · schlägt über, schlug über, hat/ist übergeschlagen
Verb · überschlägt, überschlug, hat überschlagen
Aussprache  [ˈyːbɐˌʃlaːgn̩] · [ˌyːbɐˈʃlaːgn̩]
Worttrennung über-schla-gen
Wortzerlegung über- schlagen
Wortbildung  mit ›überschlagen‹ als Erstglied: Überschlaglaken  ·  mit ›überschlagen‹ als Grundform: Überschlag · 2überschlagen
eWDG

Bedeutungen

I.
Grammatik: Präsens ‘schlägt über’, Präteritum ‘schlug über’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’ bzw. mit ‘sein’, Partizip II ‘übergeschlagen’
1.
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘übergeschlagen’
Beispiele:
die Beine überschlagen (= besonders im Sitzen ein Bein über das andere legen)
[…] ein alter Mann […] saß mit übergeschlagenen Beinen vor einer Glastür […] [ KafkaAmerika290]
2.
etw. schlägt überetw. springt über
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
bei 1.000 Volt (Spannung) ist ein Funke übergeschlagen
übertragenseine Gefühle schlagen leicht ins Ekstatische über
II.
Grammatik: Präsens ‘überschlägt’, Präteritum ‘überschlug’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘überschlagen’
1.
sich überschlagensich (beim Fallen) um die eigene Achse, Querachse drehen
Beispiele:
er hat sich bei dem Sturz überschlagen
das Auto stürzte den Abhang hinunter und überschlug sich mehrmals
Die Wellenberge […] überschlagen sich schäumend […] [ WeisenbornMädchen23]
übertragen
Beispiele:
umgangssprachlichsie überschlugen sich beinahe (= waren außer sich) vor Freude, Ausgelassenheit
umgangssprachlicher überschlug sich fast vor Eifer, Liebenswürdigkeit
die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf (= die Gedanken folgten so schnell aufeinander, dass sie sich verwirrten)
2.
Beispiele:
die Stimme überschlägt sich (= klingt plötzlich sehr hoch und schrill)
er schrie mit lauter, sich überschlagender Stimme
3.
etw. auslassen, überspringen
Beispiele:
er hat (beim Lesen) ein Kapitel, ein paar Seiten überschlagen
eine Mahlzeit überschlagen
er hat einen Bus überschlagen und ist mit dem übernächsten gefahren
Ich überschlage die Details […] [ St. ZweigUngeduld161]
4.
etw. (schnell) und ungefähr berechnen
Beispiele:
die Kosten überschlagen
er überschlug, wie er die Geldprämie anlegen könnte, ob sein Geld für diesen Einkauf noch reicht
übertragenich hatte rasch alle Möglichkeiten überschlagen (= erwogen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlagen · Schläger · Schlägerei · abschlagen · abschlägig · Abschlag(s)zahlung · anschlagen · veranschlagen · Anschlag · Voranschlag · aufschlagen · Aufschlag · ausschlagen · Ausschlag · 1beschlagen · 2beschlagen · Beschlag · einschlagen · einschlägig · entschlagen · nachschlagen · überschlagen · umschlagen · Umschlag · unterschlagen · verschlagen · verschlagen · Verschlag · vorschlagen · Vorschlag · schlagfertig · Schlaglicht · Schlagschatten · Schlagseite · Schlagwort · Schlagzeile · Schlagzeug · Schlager
schlagen Vb. ‘hauen, prügeln, töten, einen Gegner überwinden, besiegen, mit einer heftigen, gezielten Bewegung geräuschvoll einen Gegenstand treffen, sich in einer bestimmten Richtung entwickeln, nach jmdm. geraten’, ahd. slahan (8. Jh.), mhd. slahen, slān, asächs. slahan, mnd. slān, mnl. slaen, nl. slaan, afries. sla, aengl. slēan, anord. slā, schwed. slå, got. slahan (germ. *slahan). Auf grammatischem Wechsel zwischen h und g beruhen Präteritalformen wie ahd. sluog, asächs. aengl. slōg, denen im Nhd. die Präsensformen und der Infinitiv angeglichen werden; s. auch Schlag, Schlegel neben Schlacht und Geschlecht. Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten bietet lediglich das Kelt. mit mir. slacc ‘Schwert’, ir. slacaire ‘Schläger’, mir. slachta ‘geschlagen’, ir. slacht ‘gute Erscheinung, von gutem Schlag’, gäl. slachdaim ‘schlage mit dem Hammer’, so daß eine Wurzel ie. *slak- ‘schlagen, hämmern’ angesetzt werden kann. – Schläger m. ‘wer schlägt, wer jmdn. tötet’, ahd. irslahāri (8. Jh.), mhd. slaher, frühnhd. totslaher, -slager, -sleger (15. Jh.); auch ‘Raufbold’ (seit 17. Jh.). Schlägerei f. ‘Prügelei’ (wohl 15. Jh.), ‘Duell’ (17. Jh.). abschlagen Vb. ‘mit einem Hieb loslösen, lostrennen, abwehren, ablehnen’, ahd. abaslahan ‘abhauen, abschneiden’ (10. Jh.), mhd. abeslahen, auch ‘abschlachten, in Abzug bringen, vergüten, zurückweisen’; abschlägig Adj. ‘ablehnend’ (15. Jh.); Abschlag(s)zahlung f. ‘erster Teil einer abzugeltenden Summe, Teilzahlung’ (18. Jh.). anschlagen Vb. ‘anstoßen, mit Nägeln anhängen, gut wirken, bellen’, ahd. anaslahan (10. Jh.), mhd. aneslahen ‘an jmdn. oder etw. schlagen, anstoßen, mit Schlägen angreifen, durch Schlagen befestigen, rauben, anstiften, berechnen’; veranschlagen Vb. ‘taxieren’ (19. Jh.); Anschlag m. ‘Bekanntmachung, auf etw. zielender Gedanke, Plan, Vorhaben, Vorbereitung des Schützen zum Abschießen’, auch (seit 15. Jh.) ‘Attentat’, ahd. anaslag ‘Hieb, Stoß, Schlag’ (11. Jh.), spätmhd. aneslac, auch ‘Berechnung’; Voranschlag m. ‘vorläufige Kostenberechnung’ (18. Jh.). aufschlagen Vb. ‘(durch Schlagen) öffnen, aufprallen, auftreffen, einen Preis erhöhen, etw. aufstellen, errichten’, ahd. ūfslahan ‘an etw. schlagen’ (um 900), mhd. ūfslahen, auch ‘errichten, aufschieben, verzögern, anzünden, durch Schlagen öffnen, vorenthalten, den Lohn, Preis erhöhen, im Preis steigen, verzichten’; Aufschlag m. ‘Aufprall, Verteuerung eines Preises, umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken’, mhd. ūfslac, auch ‘Aufschub, Verlängerung der Frist, Waffenstillstand’. ausschlagen Vb. ‘Knospen treiben, grün werden, um sich schlagen, durch Schlagen zerstören, mit etw. bedecken, ablehnen’, ahd. ūʒslahan ‘herausbrechen, durch Schlagen zerstören’ (9. Jh.), mhd. ūʒslahen ‘herausschlagen, umhauen, ablehnen, zurückschlagen, ausweisen, verjagen, verbannen, freilassen, zerstören, errichten, nach auswärts schlagen, fliehen’; Ausschlag m. ‘Austrieb der Schweine in die Eichelmast, Herabsinken des Waagebalkens nach der schweren Seite’ (15. Jh.), daher den Ausschlag geben ‘entscheidend sein’ (16. Jh.), ‘Entscheidung, Ergebnis, Erfolg, Ausgang’ (16. Jh.), medizinisch ‘Hautschorf, Erkrankung der Haut’ (17. Jh.), ‘Trieb, Sproß’ (18. Jh.). 1beschlagen Vb. ‘(durch Schlagen) mit etw. versehen, sich überziehen, anlaufen’, ahd. bislahan ‘behauen, tüchtig schlagen, fest-, niederschlagen’ (8. Jh.), mhd. beslahen ‘auf etw. schlagen, schlagend bedecken, mit Beschlag belegen, schlagend auf, an etw. befestigen, umschlagen, umschließen’; ein Pferd beschlagen ‘mit Hufeisen versehen’; 2beschlagen Part.adj. ‘gut versehen sein, bewandert in einer Sache, voller Kenntnisse’ (16. Jh.), eigentlich ‘durch (Metall)beschlag fest und dauerhaft’; Beschlag m. ‘Metallstück als Schutz oder Verzierung, Überzug, Hauch’ (15. Jh.), in Beschlag nehmen (17. Jh.), Beschlag auf etw. legen (18. Jh.), mit Beschlag belegen (19. Jh.) ‘etw. oder jmdn. für sich beanspruchen’. einschlagen Vb. ‘hineinschlagen, durch Schlagen zertrümmern, einwickeln, sich in eine bestimmte Richtung erfolgreich entwickeln, gedeihen’ (15. Jh.); einschlägig Adj. ‘in Betracht kommend’ (Ende 18. Jh.). entschlagen Vb. ‘(sich von einer Sache) frei-, losmachen, verzichten’, mhd. entslahen ‘freimachen, aufheben’. nachschlagen Vb. ‘ähnlich werden, nacharten’ (16. Jh.; vgl. mhd. slahen nāch), ‘in einem Buche suchen und nachlesen’ (17. Jh.). überschlagen Vb. ‘ungefähr berechnen, übereinanderlegen (die Beine)’, reflexiv ‘sich überkugeln’, ahd. ubarslahan ‘herausgehen, sich entfernen, vorzüglich sein, übertreffen’ (um 1000), mhd. überslahen ‘schlagend überziehen, beschlagen, überwältigen, besiegen, in Kürze sagen, erzählen, auslassen, ungefähr berechnen, schätzen, überlegen’. umschlagen Vb. ‘umlegen, umbiegen, zu Boden schlagen, ringsum bedecken, sich ändern (vom Wetter)’, mhd. umbeslahen ‘umgeben, -fassen, -zingeln, niederschlagen, Umschweife machen, sich verbreiten’; Umschlag m. ‘Hülle, Umhüllung, Änderung, umgeschlagener Rand’, auch (seit 17. Jh.) als medizinische Heilpackung, kaufmännisch ‘Umsatz, Vertrieb von Waren’ (16. Jh., nach mnd. ummeslach), mhd. umbeslac ‘Umhüllung, Wendung, Umkehr, Ausflucht’. unterschlagen Vb. ‘unrechtmäßig zurückbehalten, veruntreuen, verheimlichen’, mhd. underslahen ‘beiseite legen, abseits setzen, verbergen, aufgeben, niederschlagen, unterdrücken, überwinden, übertreffen’. verschlagen Vb. ‘mit Brettern abteilen, schließen, versehentlich umblättern, durch widrige Umstände an einen ungewollten Ort gelangen (lassen)’, ahd. firslahan ‘erschlagen, töten, verschließen’ (8. Jh.), mhd. verslahen ‘zerschlagen, verwunden, töten, abhauen, auseinanderschlagen, vertreiben, zurückweisen, wegnehmen, beschmutzen, durch Verschlag absperren’, reflexiv ‘sich verstecken, beschmutzen, entfernen’; verschlagen Part.adj. ‘listig, undurchsichtig, durchtrieben’ (15. Jh.), eigentlich ‘seine Pläne nicht bekanntgebend, versteckend, zurückhaltend’; Verschlag m. ‘durch Bretter(wände) abgetrennter Raum, abtrennende Bretterwand’ (18. Jh.). vorschlagen Vb. ‘einen Plan vorlegen, einen Rat geben und zur Erwägung anbieten’, ahd. furislahan ‘vorher-, vorwegnehmen’ (8. Jh.), mhd. vürslahen ‘treiben, im Übergewicht sein, veranschlagen, rechnen’; Vorschlag m. ‘zu erwägender Rat, Plan, Lehrsatz’ (16. Jh.), mhd. vürslac ‘erster Schlag, Befestigung, einschließende Belagerung, Berechnung als Vorlage’. – schlagfertig Adj. ‘bereit zum Losschlagen’ (18. Jh.), ‘um keine Antwort verlegen, witzig’ (19. Jh.). Schlaglicht n. ‘heller Lichtstrahl zum Hervorheben eines einzelnen Gegenstandes’ (18. Jh.), häufig in der Malerei. Schlagschatten m. ‘von einer Person oder einem Gegenstand geworfener, scharf umrissener Schatten’ (18. Jh.). Schlagseite f. ‘Schräglage (eines Schiffs)’ (17. Jh.). Schlagwort n. ‘(schmerzlich) treffendes Wort, prägnanter Ausdruck zur Kennzeichnung einer Zeiterscheinung, Bühnenstichwort’ (18. Jh.), im Bibliothekswesen ‘Stichwort, Kennwort’. Schlagzeile f. ‘hervorgehobene, deutlich gemachte Überschrift’ (um 1880). Schlagzeug n. ‘Ensemble von Schlaginstrumenten’ (20. Jh.); zuvor ‘Geräte zum Einschlagen bzw. zum Beschlagen von Bauteilen’ (16. Jh.). Schlager m. ‘aktuelle, beim Publikum ein- bzw. durchschlagende Musiknummer’, aufgekommen (1881) als Ausdruck der Musikkritik, durch die Tagespresse verbreitet; dann auf andere besonders aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen (Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware) übertragen.

Typische Verbindungen zu ›überschlagen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›überschlagen‹.

Verwendungsbeispiele für ›überschlagen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Trotzig sitzt er da, mit übergeschlagenen Beinen, eine Hand vor dem Mund. [Die Zeit, 08.06.1990, Nr. 24]
Wenn sich zwei Models begegnen, müssen sie sich um die überschlagenen Beine der Kunden herumschlängeln. [Süddeutsche Zeitung, 16.03.2001]
Mal kriegt man monatelang nichts, dann überschlagen sich wieder die Hefte. [C’t, 1997, Nr. 10]
Doch erst in den letzten fünf Minuten überschlugen sich die Ereignisse. [Die Zeit, 26.02.2013 (online)]
Ich überschlug, daß ich etwa zweihundert Mark im Monat sparen würde, und sagte, das sei wirklich schön. [Goosen, Frank: Liegen lernen, Frankfurt am Main: Eichborn AG 2000, S. 105]
Zitationshilfe
„überschlagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%BCberschlagen#1>.

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überschlagen

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
Grammatikpartizipiales Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung über-schla-gen
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich mäßig warm, lauwarm
Beispiele:
das Wasser, Getränk, Bier ist überschlagen
im Zimmer war es überschlagen
sie nahm überschlagenes Wasser zum Waschen

Typische Verbindungen zu ›überschlagen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›überschlagen‹.

Verwendungsbeispiele für ›überschlagen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Trotzig sitzt er da, mit übergeschlagenen Beinen, eine Hand vor dem Mund. [Die Zeit, 08.06.1990, Nr. 24]
Wenn sich zwei Models begegnen, müssen sie sich um die überschlagenen Beine der Kunden herumschlängeln. [Süddeutsche Zeitung, 16.03.2001]
Mal kriegt man monatelang nichts, dann überschlagen sich wieder die Hefte. [C’t, 1997, Nr. 10]
Doch erst in den letzten fünf Minuten überschlugen sich die Ereignisse. [Die Zeit, 26.02.2013 (online)]
Ich überschlug, daß ich etwa zweihundert Mark im Monat sparen würde, und sagte, das sei wirklich schön. [Goosen, Frank: Liegen lernen, Frankfurt am Main: Eichborn AG 2000, S. 105]
Zitationshilfe
„überschlagen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%BCberschlagen#2>.

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