Animosität, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Animosität · Nominativ Plural: Animositäten · wird meist im Plural verwendet
Aussprache [animoziˈtɛːt]
Worttrennung Ani-mo-si-tät
Herkunft aus gleichbedeutend animositéfrz < animōsitāslat
‘Beseeltheit’,
‘Leidenschaftlichkeit’
Bedeutungsübersicht
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
bildungssprachlich gegen jmdn. oder etw. gerichtete Feindseligkeit
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: persönliche Animositäten
in Präpositionalgruppe/-objekt: von Animositäten geprägt sein; an Animositäten scheitern
a)
feindselige, auf Konfrontation ausgerichtete Einstellung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine tiefsitzende, gegenseitige Animosität
als Akkusativobjekt: Animositäten wecken, schüren, pflegen, überwinden
als Aktivsubjekt: Animositäten entladen sich
Beispiele:
Persönliche Animositäten der beiden
Unternehmer, die damals vor Gericht offen ausgetragen worden waren,
verhinderten […] eine Einigung. [Neue Osnabrücker Zeitung, 21.11.2014]
Südkorea taumelte, Hongkong wurde erfasst, in Indonesien entluden
sich tradierte Animositäten gegen die chinesische
Minderheit. Und zumindest zu Beginn der Krise tauchten im Westen
Überlegenheitsgefühle und alte Überheblichkeiten wieder auf. [Neue Zürcher Zeitung, 17.08.2017]
Er [der Düsseldorfer Karnevalswagenbau-Künstler] kommt aus der
verfeindeten Nachbarstadt und kennt die
Animositäten zwischen Köln und Düsseldorf,
vor denen auch der Karneval nicht halt macht. […] Während die Düsseldorfer
seine Provokationen schätzen, gehen diese den Kölnern jedoch zu weit:
Über die Grenzen humoristischer Freiheit kann eben gestritten
werden. [Die Zeit, 29.06.2005]
Beim Besuch von EU‑ Kommissar Günter Verheugen in der
Staatskanzlei von Ministerpräsident Edmund Stoiber war von den üblichen
Animositäten zwischen München und Brüssel
nicht das geringste zu spüren. [Süddeutsche Zeitung, 20.12.2000]
Dank einer Verwaltungsreform können Minderheiten in Polen auf
Kreisebene politische Macht übernehmen. Das ist mit Problemen verbunden.
Im Osten etwa vergiften Animositäten zwischen
nationalistischen Polen und der weissrussischen Minderheit die
Atmosphäre. [Basler Zeitung, 03.09.1998]
b)
feindselige, auf Konfrontation ausgerichtete Äußerung
Beispiele:
Ich lösche, ohne Nachfrage, [in meiner Funktion als Moderator eines Onlineforums] Spam, Beleidigungen,
Doppelpostings […]. Bei
persönlichen Animositäten (Beleidigungen) kann es
auch vorkommen, dass ich Artikel editiere und den beleidigenden Anteil
entferne […]. [Über die Technik des Projekts, 31.01.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
Gegenseitige Animositäten und
Beschimpfungen gehören zum Alltag von Rad‑ und Autofahrern. [Aachener Zeitung, 25.07.2019]
Nicht nur lächelten sie [die Bundeskanzlerin und der Außenminister] sich auf der Regierungbank brav
für die Kameras an. Auch vermieden sie und ihre Parteifreunde in der
Aussprache bewusst jede Animosität. Einmal sagte
Merkel gar, das Steuersystem müsse »einfach, niedrig und gerecht« sein,
und Westerwelle strahlte vor Freude[…]. [Frankfurter Rundschau, 18.03.2010]
Doch die Stimmung ist vergiftet, die
Animositäten fliegen giftpfeilartig herum. [Der Standard, 06.03.2005]
letzte Änderung:
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Feindlichkeit ·
Feindschaft ·
Feindseligkeit ·
Hass (auf) ·
feindselige Einstellung (gegenüber) ●
Animosität geh.
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