Anrüchigkeit, die
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
das Anrüchigsein, zweifelhafte Beschaffenheit, Natur
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
anrüchig · Anrüchigkeit
anrüchig Adj. ‘übel beleumdet, berüchtigt, verrufen’. Im Anschluß an mnd. anruchtich (13. Jh.) steht anrüchtig, vereinzelt auch anrüchig seit dem 15. Jh. in hd. Rechtsquellen für gleichbed. lat. īnfāmis (s. infam). Die heute übliche Form anrüchig setzt sich in Anlehnung an Geruch, riechen in der 1. Hälfte des 19. Jhs. durch. anrüchtig ist (wie Gerücht, berüchtigt und ruchbar, s. d.) von mnd. ruchte ‘Ruf, Leumund’ abgeleitet, das (mit nd. cht für hd. ft, s. echt, Nichte, Schlucht u. a.) mhd. ruoft entspricht, bedeutet daher eigentlich ‘wer anfängt, in schlechten Ruf zu geraten’. Zu Herkunft und Verwandtschaft s. rufen. – Anrüchigkeit f. (Mitte 19. Jh.), voraus gehen mnd. anruchticheit (15. Jh.), hd. Anrüchtigkeit (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Anrüchigkeit ·
Ruch (von) ●
(...) Beigeschmack auch figurativ ·
Gschmäckle schwäbisch ·
Hautgout geh., franz., fig. ·
riechen nach ugs., auch figurativ
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Anrüchigkeit‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Anrüchigkeit‹.
Verwendungsbeispiele für ›Anrüchigkeit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Kunst des Kochens und die des Filmens verbindet die Anrüchigkeit, stets unter Wert geschätzt zu werden.
[Die Zeit, 04.07.1980, Nr. 28]
In Gaza ist nur wenig Platz, und die Bewohner weiter westlich am Strand wollen solche Anrüchigkeiten nicht vor den Panoramafenstern ihrer Villen.
[Die Welt, 31.08.2005]
Dass die Anrüchigkeit seiner Mandanten auf ihn abfärben könnte, stört ihn nicht.
[Die Welt, 30.03.2004]
Unser Zeitalter hat weniger feine Nasen für die Anrüchigkeit solcher Schicksalsgaben.
[Die Zeit, 04.09.1958, Nr. 36]
Die Anrüchigkeit der NPD läßt sich nun einmal nicht mit anrüchigen Beweisen begründen.
[Süddeutsche Zeitung, 28.01.2002]
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