Bälde
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bald · Bälde · baldig · alsbald · alsbaldig
bald Adv. ‘nach Ablauf einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne, in nächster Zeit’. Ahd. baldo ‘kühn, unverzagt’ (9. Jh.), mhd. balde ‘kühn, schnell, sogleich’ gehört wie mnd. bōlde, mnl. boude, aengl. bealde ‘kühn, schnell, sogleich’ als Adverb zu einem Adjektiv ahd. asächs. bald, mhd. balt, mnd. bolt, balt, mnl. bout ‘kühn’, aengl. bald, beald, engl. bold ‘kühn, dreist’, anord. ballr ‘kühn’, schwed. (aus dem Mnd.) båld ‘kühn, stolz’, got. *balþs ‘kühn’ (zu erschließen aus got. balþei f. ‘Kühnheit’, balþaba Adv. ‘kühn’), das sich über germ. *balþa- ‘hochfahrend, kühn’ (ursprünglich ‘geschwollen’) zu ie. *bhel- ‘aufblasen, aufschwellen’ (s. 1Ball) stellen läßt. Im Nhd. ist allein das Adverb noch gebräuchlich und wird im Anschluß an die im Mhd. über ‘mit beherzter Entschlossenheit’ entwickelte Bedeutungsvariante ‘schnell, sogleich’ nur als Zeitbestimmung verwendet. Das untergegangene Adjektiv mit der Bedeutung ‘kühn’ findet sich bis heute als Bestandteil von Eigennamen wie Balduin, Willibald, Leopold und (sinnentleert) in abschätzigen Bezeichnungen wie Raufbold, Witzbold, die solchen Namen nachgebildet sind. – Bälde f. nur in der (vor allem obd. und in geschäftsmäßiger Ausdrucksweise) die Bedeutung von bald umschreibenden adverbiellen Fügung in Bälde seit Anfang des 17. Jhs. vorkommend, ist Neubildung nach dem Adverb; ein älteres Substantiv ahd. beldī(n) (8. Jh.), mhd. belde ‘Kühnheit, Dreistigkeit’, zum Adjektiv ahd. bald, mhd. balt (s. oben) gehörend, fehlt wie dieses im Nhd. baldig Adj. ‘kurz bevorstehend, umgehend’, spätmhd. baldec, nur vereinzelt im 16./17., allgemein verbreitet seit dem 18. Jh.; Ableitung vom Adverb mhd. balde, nhd. bald (s. oben). alsbald Adv. ‘sogleich’; mhd. alsō balde, als balde Konj. ‘sobald’ wird im Frühnhd. zusammengerückt (bis ins 17. Jh. aber noch häufig Getrenntschreibung) und seit dem 15. Jh. in den Formen alsbald, -balde, -balden und (im 17./18. Jh. geläufig, im 19. Jh. veraltend) alsobald, -balde, -balden zunehmend als Adverb ‘sogleich’ verwendet. Daneben setzt sich zunächst konjunktionaler Gebrauch der Variante alsbald(e) fort, der von der Mitte des 16. Jhs. an selten wird und im 17. Jh. aufhört. Zum Adverb wird im 17. Jh. das Adjektiv alsbaldig ‘baldig’ gebildet.
Verwendungsbeispiele für ›Bälde‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine weitere Erhöhung in Bälde würde also gewiß keine gute Aufnahme finden.
[Die Zeit, 09.10.1958, Nr. 41]
Wer jetzt da sei, könne sich in Bälde damit brüsten, ihn vor seinem Hinscheiden noch erlebt zu haben.
[Süddeutsche Zeitung, 11.10.2003]
Aber auch sie wird man in Bälde nur mehr in Museen antreffen.
[Süddeutsche Zeitung, 07.01.2003]
Und schon jetzt heißt es bei Universal, man plane wegen der großen Nachfrage, die Edition in Bälde aufzustocken.
[Süddeutsche Zeitung, 23.10.2002]
Zudem sei in Bälde eine Übernahme wahrscheinlich, die sich positiv auf den Kurs auswirken könnte.
[Die Welt, 30.01.2002]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Balboa bald -bald Baldachin balde |
baldig baldigst baldmöglich baldmöglichst Baldower |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)