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Cousinenwirtschaft, die

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Alternative Schreibung Kusinenwirtschaft
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Cousinenwirtschaft · Nominativ Plural: Cousinenwirtschaften · Verwendung im Plural ungebräuchlich
Aussprache [kuˈziːnənˌvɪʁtʃaft]
Worttrennung Cou-si-nen-wirt-schaft · Ku-si-nen-wirt-schaft
Wortzerlegung Cousine Wirtschaft
Rechtschreibregeln § 20 (2), § 32 (2)
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ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Fall von Vetternwirtschaft, an dem maßgeblich Frauen beteiligt sind
Kollokationen:
als Genitivattribut: das Bekanntwerden, der Vorwurf der Cousinenwirtschaft
Beispiele:
Zwei grüne Ministerinnen mussten in den letzten vier Jahren zurücktreten: Umweltministerin Gisela Blaul, weil sie ihrem Lebenspartner einen hohen Posten verschafft hatte, ihre Nachfolgerin Margaret[he] Nimsch, weil sie Parteifreundinnen bei Auftragserteilungen bevorzugen wollte; die Affäre ging als »Cousinenwirtschaft« in den hessischen Sprachschatz ein. [Der Bund, 08.02.1999]
Sie [ein Ministerin] beharrte auf ihre [sic]! Kandidatin und verklagte den Präsidialrat. Die Sache liegt beim Verwaltungsgericht Stuttgart, der juristische Ausgang ist offen. Aber falls die Ministerin unbedingt in den Ruch der Vettern‑ respektive Cousinenwirtschaft kommen wollte, hat sie bereits alles Nötige dafür getan. [Süddeutsche Zeitung, 24.09.2022]
Bundeskanzlerin Merkel wurde die höchste Auszeichnung zuteil, die man in Hessen kriegen kann, die Wilhelm‑Leuschner‑Medaille. Die CDU‑Vorsitzende erhält den Preis auf Befehl des stellvertretenden CDU‑Vorsitzenden Volker Bouffier, und zwar für ihre besonderen Verdienste. Die Opposition hält das für Vettern‑ bzw. Cousinenwirtschaft, denn sie bezweifelt, dass Angela Merkel eine echte Beziehung zu Hessen hat. [Die Welt, 29.11.2014]
Ich denke mir, dass es von außen natürlich so aussehen muss, als wäre der Literaturbetrieb eine Vettern‑ und Cousinenwirtschaft, in der jede jeden kennt, nur lässt es sich bei Veranstaltungen wie dieser [die »Klagenfurter Literaturtage«] eben nur mit äußerster Asozialität vermeiden ein paar Leute kennen zu lernen. [Klagenfurter Notizen, 08.07.2013, aufgerufen am 31.08.2020]
Gestolpert ist die 58jährige [Margarethe Nimsch], die gestern ihren Rücktritt erklärte, über »Kusinenwirtschaft«. Parteifreundinnen wollte die Grüne ohne Ausschreibung fette Landesaufträge zukommen lassen. [Saarbrücker Zeitung, 23.02.1998]
So detailliert F[…]s Bericht ist, in einem Punkte spielt er den feinen Mann: Pikante Geschichten, die sich in einer Vettern‑ und Cousinenwirtschaft natürlich auch ereignen, übergeht er. [Der Spiegel, 24.03.1986]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Cousinenwirtschaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Cousinenwirtschaft‹.

Bekanntwerden Vorwurf
Zitationshilfe
„Cousinenwirtschaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Cousinenwirtschaft>.

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