Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Greifer, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Greifers · Nominativ Plural: Greifer
Aussprache 
Worttrennung Grei-fer
Wortzerlegung greifen 1-er
Wortbildung  mit ›Greifer‹ als Letztglied: Beutegreifer · Kohlengreifer · Müllgreifer
eWDG

Bedeutungen

1.
große, schaufelartige Schale am Bagger, Kran, die etw. vom Boden aufnimmt, hebt und befördert
Beispiele:
ein Greifer befördert den Sand, die Schlacke, den Müll, fasst das Getreide, die Kohle, bricht die Erde auf
die Bagger schlagen ihre Greifer in die Erde
ein sechs Zentner schwerer Greifer
2.
abwertend Polizist
Beispiel:
Nur das Gefühl beherrscht ihn, noch einmal loszukommen, noch einmal den Greifern zu entgehen [ FalladaBlechnapf443]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
greifen · greifbar · Greifer · angreifen · Angriff · Angreifer · ergreifen · übergreifen · Übergriff · vergreifen
greifen Vb. ‘nehmen, fassen’. Das gemeingerm. Verb ahd. grīfan (um 800), mhd. grīfen, asächs. grīpan, mnd. mnl. grīpen, nl. grijpen, afries. grīpa, aengl. grīpan, engl. to gripe, anord. grīpa, schwed. gripa, got. greipan (germ. *greipan) hat neben sich ein schwaches Iterativum ahd. greifōn (um 800), mhd. greifen, aengl. grāpian ‘tasten, mit der Hand berühren’. Im Dt. vermischen sich semantisch schon früh (bereits ahd.) das starke und das schwache Verb; im Nhd. fallen sie auch formal zusammen. Die germ. Bezeugungen sind nur vergleichbar mit den balt. Formen lit. griẽbti ‘anfassen, ergreifen’, lett. greibt ‘greifen, fassen’, griba ‘Wunsch, Wille’, gribēt ‘wollen’. Weitere Beziehungen sind unklar. – greifbar Adj. ‘zum Greifen nahe, verfügbar’ (18. Jh.). Greifer m. ‘wer ergreift, faßt, fängt’ (17. Jh.), in der Technik ‘zum Greifen geeignete Vorrichtung an Maschinen, Kränen, Baggern’ (19. Jh.); voraus geht ein zum schwachen Verb gehörendes ahd. greifāri (um 1100), frühnhd. greifer ‘Schmeichler, Liebkosender’. angreifen Vb. ahd. anagrīfan (9. Jh.), mhd. an(e)grīfen ‘berühren, anfassen’, seit 16. Jh. auch ‘anfallen, feindlich entgegentreten’; Angriff m. ‘Offensive, Überfall’, ahd. anagrif ‘das Anfassen, Angreifen’ (11. Jh.), mhd. an(e)grif, auch ‘Handhabe’; vgl. langobard. anagrip ‘Antastung’ (7. Jh.); die heutige Bedeutung entwickelt sich über ‘feindliche Berührung, Tätlichkeit’ im 14./15. Jh.; Angreifer m. (15. Jh.). ergreifen Vb. ‘fassen, packen, im Innersten anrühren’, mhd. ergrīfen; vgl. ergreifend ‘rührend’, ergriffen ‘gerührt’, Ergriffenheit f. (19. Jh.). übergreifen Vb. ahd. ubargrīfan ‘überschreiten, übersteigen’ (10./11. Jh.), mhd. übergrīfen ‘über etw. hingreifen, es bedecken, beschädigen’; Übergriff m. ‘ungesetzliche Gewalttätigkeit’, ahd. ubargrif (11. Jh.), spätmhd. übergrif. vergreifen Vb. reflexiv ‘falsch, daneben greifen, einen Mißgriff tun, gegen jmdn. tätlich werden’, mhd. vergrīfen; vgl. vergriffen Part.adj. ‘ausverkauft, nicht mehr lieferbar’ (18. Jh.). S. auch Griff, Grippe.

Typische Verbindungen zu ›Greifer‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Greifer‹.

Verwendungsbeispiele für ›Greifer‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auch diese Tiere winkten dem Forscher mit unterschiedlich großen Greifern aus dem Beutel. [Die Zeit, 15.11.2004, Nr. 46]
Mit dem vorhandenen Greifer wäre dies schneller und einfacher gewesen. [Die Zeit, 23.06.1972, Nr. 25]
Bei anderen Systemen geht ein so genannter Greifer direkt an die Reifen heran. [Süddeutsche Zeitung, 19.11.2002]
Ich wäre nicht schnell genug, wenn sich einer der Greifer auf mich stürzen sollte. [konkret, 1980]
Die Zweige mussten zum Transport abgesägt werden, damit der Greifer den Baum packen konnte. [Bild, 19.11.2001]
Zitationshilfe
„Greifer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Greifer>.

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