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Gurgel, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Gurgel · Nominativ Plural: Gurgeln
Aussprache 
Worttrennung Gur-gel (computergeneriert)
eWDG

Bedeutung

vorderer Teil des Halses mit Schlund und Kehlkopf
Beispiele:
jmdn. an, bei der Gurgel fassen, packen
jmdm. an die Gurgel fahren, springen
er wollte mir an die Gurgel
jmdm. die Gurgel abdrücken, zudrücken, durchschneiden
jmdm. an der Gurgel sitzen
Wenn man so 'm Kerl an die Gurgel könnte! [ G. Hauptm.Rose BerndIV]
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlichGeld durch die Gurgel jagen (= Geld vertrinken)
salopp, scherzhaftsich [Dativ] die Gurgel schmieren (= trinken)
umgangssprachlichjmdm. die Gurgel abdrehen (= jmdn. zugrunde richten, ruinieren)
umgangssprachlichjetzt geht's uns an die Gurgel
umgangssprachlichOhne Erbarmen sollte es jetzt Polen an die Gurgel gehen [ PutlitzUnterwegs251]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gurgel · gurgeln
Gurgel f. ‘vorderer Teil des Halses mit Schlund und Kehlkopf, Kehle’, ahd. gurgula (um 900), mhd. gurgel und mnd. görgel, entlehnt aus gleichbed. lat. gurgulio (zu lat. gurges ‘Strudel, Wirbel, Schlund’), verdrängt einheimisches ahd. querka (10. Jh.), querkala ‘Gurgel’ (11. Jh.; vgl. gleichbed. mnd. querke, quarke, anord. kverk). Die ererbten germ. Formen sind gleichen Ursprungs wie die lat. Zusammen mit aind. gárgaraḥ ‘Strudel’ gehören sie alle als reduplizierende Bildungen zur Wurzel ie. *gu̯er(ə)- ‘verschlingen, Schlund’ (s. Köder). – gurgeln Vb. ‘die Rachenhöhle spülen, Laute in der Gurgel oder diesen ähnliche Geräusche hervorbringen’, ahd. gurgilōn (10. Jh.), mhd. gurgeln.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Anatomie
Gurgel · Kehle · Schlund
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Gurgel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gurgel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gurgel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Geht es jetzt, im Zuge der Einsparungen, den deutschen öffentlichen Bibliotheken an die Gurgel? [Die Zeit, 12.03.1976, Nr. 12]
Davor unterhalten sich zwei Männer so temperamentvoll, dass man schon befürchtet, sie gingen sich gleich an die Gurgel. [Die Zeit, 14.03.2013, Nr. 11]
Aus der Gurgel des Tieres fließt Blut, versickert nach wenigen Handbreit in der Erde. [Die Zeit, 08.03.1985, Nr. 11]
Wenn wir dazwischen keine Scheibe hätten, wäre der mir womöglich an die Gurgel gegangen. [Süddeutsche Zeitung, 17.01.2004]
Es sieht so aus, als wollten sie ihm die Gurgel durchschneiden. [Süddeutsche Zeitung, 18.02.1999]
Zitationshilfe
„Gurgel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gurgel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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