Hörer, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hörers · Nominativ Plural: Hörer
Aussprache
Worttrennung Hö-rer (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Hörer‹ als Erstglied:
Hörerbrief
· Hörergemeinde · Hörerin · Hörerkreis · Hörerpublikum · Hörerschaft · Hörerstimme · Hörerumfrage · Hörerwunsch · Hörerzuschrift
· mit ›Hörer‹ als Letztglied: Gasthörer · Kopfhörer · Musikhörer · Ohrhörer · Radiohörer · Rundfunkhörer · Stammhörer · Telefonhörer
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Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
jmd., der etw. akustisch Übermitteltes mit dem Gehör aufnimmt
a)
in gegensätzlicher Bedeutung zu Sprecher
Beispiel:
ein aufmerksamer, interessierter Hörer
b)
c)
Rundfunkteilnehmer, Besucher einer künstlerischen Veranstaltung
Beispiele:
liebe, sehr verehrte Hörerinnen und Hörer!
die Hörer durch das Programm führen
der Pianist versetzte die Hörer mit seinem Spiel in Begeisterung
er riss die Hörer mit
2.
Teil des Telefons, der von der Gabel abgehoben wird und die Hörmuschel und Sprechmuschel enthält
Beispiele:
den Hörer abnehmen, auflegen
er hob den Hörer ans Ohr und wählte eine Nummer
Kopfhörer
Beispiel:
die Hörer aufsetzen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hören · Hörer · hörig · Hörigkeit · aufhören · erhören · unerhört · Gehör · verhören · Verhör · Hörensagen
hören Vb. ‘mit dem Ohr wahrnehmen, vernehmen’, ahd. hōren (8. Jh.), mhd. hœren, asächs. hōrian, mnd. hȫren, mnl. hōren, nl. horen, aengl. (angl.) hēran, (westsächs.) hīeran, engl. to hear, anord. heyra, schwed. höra, got. hausjan. Das zu erschließende germ. jan-Verb für unwillkürliches Wahrnehmen mit dem Ohr, das später auch Bedeutungen wie ‘absichtlich vernehmen’ und weiter ‘gehorchen’ annimmt (vgl. wer nicht hören will, muß fühlen und s. gehorsam), führt mit russ. (landschaftlich) čúchat’ (чухать) ‘wahrnehmen, riechen, schmecken’ und wohl auch mit (nicht eindeutig geklärtem) griech. akū́ein (ἀκούειν) ‘hören, gehorchen’ auf ie. *keus-, *kūs-, eine s-Erweiterung der Wurzel ie. *kē̌u- ‘worauf achten, beobachten, schauen’, auch ‘hören, fühlen, merken’, wozu (mit anlautendem s-) schauen und schön (s. d.) sowie auch aind. kavíḥ ‘klug, weise, Seher, Weiser, Dichter’, griech. koé͞in (κοεῖν) ‘bemerken, vernehmen, hören’, lat. cavēre ‘sich in acht nehmen, sich vorsehen’, lett. kavēt ‘zaudern, zögern’, aslaw. čuti ‘empfinden, erkennen’, russ. (älter) čut’ (чуть) ‘empfinden, fühlen, wittern, wahrnehmen’ gehören. – Hörer m. ‘Zuhörer’, mhd. hœrære, hœrer. hörig Adj. ‘sich dem Willen eines anderen unterwerfend, triebhaft, sexuell abhängig’, älter (zuerst mnd., 14. Jh.) ‘abhängig vom Feudalherrn, an die Scholle gebunden, unfrei’, mhd. hœrec ‘auf einen anderen hörend, folgsam’, mnd. hȫrich ‘gehorsam, ergeben, zugehörig, an die Scholle gebunden’; dazu Hörigkeit f. (18. Jh.), mnd. hȫrichēt. aufhören Vb. ‘ablassen, nicht länger andauern, aufmerksam hinhören (aus aktuellem Anlaß)’, mhd. ūfhœren ‘ab-, unterlassen’. erhören Vb. ‘anhörend erfüllen, Erbetenes gewähren’, ahd. irhōren ‘hören’ (11. Jh.), mhd. erhœren ‘hören, hörend wahrnehmen, erfüllen’. unerhört Part.adj. ‘nicht erhört, nicht gebilligt, erstaunlich, empörend’, spätmhd. unerhōrt, eigentlich ‘nie gehört, beispiellos’. Gehör n. ‘das Hören, Hörsinn’, mhd. gehœre; vgl. häufigeres mhd. gehœrde, ahd. gihōrida (9. Jh.). verhören Vb. ‘eingehend befragen und anhören’, mhd. verhœren ‘hören, anhören, vernehmen, prüfen, erhören, überhören’, auch etw., sich verhören ‘falsch hören’ (17. Jh.); Verhör n. ‘eindringliche Befragung’, spätmhd. verhœr(e). Hörensagen n. heute meist in der präpositionalen Fügung vom Hörensagen (älter auch auf, durchs Hörensagen) ‘aus Erzählungen anderer’, mhd. hœrsagen (14. Jh.), frühnhd. hör(en)sagen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Hörer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hörer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Hörer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich stehe, den Hörer ans Ohr gepreßt, mitten in der Redaktion, selten allein.
[Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 107]
Den Hörer in der Hand steckte ich noch einmal Münzen in den Apparat.
[Franck, Julia: Lagerfeuer, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2003, S. 262]
Das konnten die Hörer zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
[Barthel, Henner (Hg.), Politische Reden in der DDR, St. Ingbert: Röhrig 1998, S. 152]
Der streng zahlenmäßig geregelte Aufbau war nicht für den Hörer gedacht, in den meisten Fällen überhaupt nicht sinnenhaft faßbar.
[Besseler, Heinrich: Ars nova. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1951], S. 27429]
Dabei geben sich die meisten Hörer mit der zwanzig Jahre alten Technik der Compact Disc zufrieden.
[C’t, 2001, Nr. 18]
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