Kollege m. ‘an der gleichen Arbeitsstelle in gleicher oder ähnlicher Funktion Tätiger, Fach-, Berufsgenosse’, Entlehnung (16. Jh.) aus
lat. collēga m. ‘Amts-, Standesgenosse’, wahrscheinlich zu
lat. collēgium (s. unten) gebildet. In der Anrede gilt die
lat. Form
Collega in bestimmten Fachkreisen bis heute. –
kollegial Adj. ‘kameradschaftlich, hilfsbereit’, zunächst (17. Jh.) als erstes Glied in Zusammensetzungen, in adjektivischer Funktion
kollegialisch (17. Jh.),
lat. collēgiālis.
Kollegium n. ‘Gruppe von Personen mit gleichartiger Stellung und Tätigkeit’ (besonders der Lehrkörper einer Schule), ‘regelmäßig zusammenkommender Personenkreis, Zusammenkunft’ (17. Jh.),
lat. collēgium ‘Amtsgenossenschaft, -gemeinschaft, Korporation, Verein’, ursprünglich wohl ‘durch Gesetz gebildete Vereinigung’, zu
lat. lēx (Genitiv
lēgis) ‘Gesetz’. Auch ‘Hörsaal, Behörde, Versammlung’ (16. Jh.,
Paracelsus), im 17. Jh. ‘Zusammenkunft von Studenten zu Übungszwecken’, die bald von einem Privatdozenten geleitet wird und sich zur ‘Vorlesung’ entwickelt. Daher zunächst häufig
Privatkollegium (17. Jh.), nach
nlat. (Plur.)
privata collegia (16. Jh., im Gegensatz zur
lectio publica, der ‘öffentlichen Vorlesung’ der ordentlichen Professoren). Daraus eingedeutscht
Kolleg n. (19. Jh.).