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Kommiss, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kommisses · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Kom-miss
Ungültige Schreibung Kommiß
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung  mit ›Kommiss‹ als Erstglied: Kommissbrot · Kommissgeist · Kommisshengst · Kommissknopf · Kommisskopf · Kommissstiefel / Kommiss-Stiefel · Kommisston · Kommisszeit
 ·  mit ›Kommiss‹ als Letztglied: Fideikommiss
Herkunft wohl aus commissamlat (Plural) ‘das Anvertraute, Übertragene, Verliehene’, hier ‘Auftrag zur Unterhaltsbeschaffung (für die Truppe)’, commissumlat ‘das Anvertraute, das Geheimnis’ < committerelat ‘zusammenbringen, zur Ausführung, Anwendung bringen, anvertrauen, anheimgeben’
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend Militärdienst
Beispiele:
vom Kommiss genug haben
zum Kommiss gehen
er war lange beim Kommiss (= Militär)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kommiß · Kommißbrot
Kommiß m. ehemals (umgangssprachlich, teils geringschätzig, teils scherzhaft) ‘Militär, Truppe, Militärdienst’, zuvor ‘Heeresvorräte’, besonders ‘Soldatenverpflegung, Proviant’ (vgl. in die Commiß greiffen, aus der Commiß geben, 16. Jh.), speziell ‘Brot’ (vgl. Commiß backen, 17. Jh.). Wahrscheinlich entlehnt aus mlat. commissa Plur. ‘das Anvertraute, Übertragene, Verliehene’, hier ‘Auftrag zur Unterhaltsbeschaffung (für die Truppe)’, lat. commissum ‘das Anvertraute, das Geheimnis’, dem substantivierten Neutr. des Part. Perf. von lat. committere ‘zusammenbringen, zur Ausführung, Anwendung bringen, anvertrauen, anheimgeben’. – Kommißbrot n. ‘Soldatenbrot’ (16. Jh.).
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Bedeutungsverwandte Ausdrücke

www.openthesaurus.de ()
Militär
Dienst an der Waffe · Kriegsdienst · Militärdienst · Wehrdienst  ●  Konskription veraltet · Dienst am Vaterland ugs. · Kommiss ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
DWDS-Wortprofil

Typische Verbindungen zu ›Kommiß‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kommiß‹.

preußisch
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Verwendungsbeispiele für ›Kommiss‹

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maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Schon beim Kommiß hatte ich häufig darüber nachgedacht, ob es für mein späteres Fortkommen nicht vielleicht besser sei, mein Heil als Industriearbeiter zu versuchen. [Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
So trieb er sich in allen möglichen Garnisonen herum, bis er genug vom Kommiß wußte, um sich auf eigene Füße stellen zu können. [Penzoldt, Ernst: Die Powenzbande, Darmstadt: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1960 [1930], S. 96]
Ich glaube, bis er sich an den Kommiß gewöhnt hat, da ist der Krieg vorbei. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 18.01.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Es ist doch schließlich keine Kunstreiterei, die beim Kommiß getrieben wird. [Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
Für sie war der Kommiß allein eine Bastion der Unterordnung. [Der Tagesspiegel, 13.06.1997]
Zitationshilfe
„Kommiss“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kommiss>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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