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Laienbruder, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Laienbruders · Nominativ Plural: Laienbrüder
Aussprache  [ˈlaɪ̯ənˌbʀuːdɐ]
Worttrennung Lai-en-bru-der
Wortzerlegung Laie Bruder
eWDG

Bedeutung

Religion meist in Haus, Handwerk oder Landwirtschaft tätiges Mitglied eines Mönchsordens ohne geistliche Weihen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Laie · Laienbruder · laienhaft
Laie m. ‘Nichtgeistlicher, Nichtfachmann’, ahd. leigo (11. Jh.), mhd. leie, leige ‘Nichtgeistlicher’, auch (seit 14. Jh.) ‘Ungelehrter, Ungebildeter in Wissenschaft und Kunst’, mnd. mnl. leye sind über westroman. Formen (*laigu, *laiju) entlehnt aus kirchenlat. lāicus ‘zum Volk gehörig, gemein’, Subst. ‘Nichtkleriker’ (Gegensatz kirchenlat. clēricus ‘Geistlicher’, s. Klerus), griech. lāïkós (λαϊκός), abgeleitet von griech. lāós (λαός) ‘das (gemeine) Volk, Volksmenge, Kriegsvolk, Völkerschaft’, Plur. ‘Leute, Kriegsleute, Untertanen, Hörige’, auch (biblisch) ‘Laien’. Bereits im Griech. wird das Adjektiv substantiviert und erhält die Bedeutung ‘Nichtpriester’, um den gewöhnlichen Angehörigen der Christengemeinde vom Priester zu unterscheiden. Entsprechend stehen sich ahd. leigo ‘Nichtgeistlicher’ und phaffo ‘Geistlicher’ (s. Pfaffe) gegenüber. Da die Nichtgeistlichen im Mittelalter in der Regel weder lesen noch schreiben können, entwickelt sich die Bedeutung ‘Ungelehrter, Unkundiger’, zunächst in bezug auf die Theologie, dann (außerhalb des kirchlichen Bereichs) in bezug auf die mittelalterlichen Wissenschaften wie Himmelskunde, Jura, Medizin (seit 14. Jh.). Laie bezeichnet daraufhin den ‘Nichtfachmann in einer Wissenschaft oder Kunst’, schließlich (seit dem 18. Jh.) den ‘Nichtfachmann’ auf jedwedem Gebiet. Etymologisierende Schreibung mit ai setzt Ende des 17. Jhs. ein. Neben den oben genannten Formen steht als direkte Entlehnung aus lat. lāicus gleichbed. ahd. leihman (8. Jh.), mnd. leyke, mnl. leec, nl. leek. – Laienbruder m. ‘Klosterbruder ohne geistliche Weihen’, mhd. leienbruoder. laienhaft Adj. ‘nicht fachmännisch’ (18. Jh., Goethe).

Typische Verbindungen zu ›Laienbruder‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Laienbruder‹.

Verwendungsbeispiele für ›Laienbruder‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich habe aber noch mehr getan », erklärte der Laienbruder weiter. [Hauptmann, Gerhart: Der Narr in Christo Emanuel Quint, Berlin: Aufbau-Verl. 1962 [1910], S. 178]
Als 36jähriger Arzt ist er einst hier, für alle überraschend, als einfacher Laienbruder eingetreten. [Die Zeit, 12.04.1996 (online)]
Auch die Schwestern kamen dorthin, die einheimischen Laienbrüder entließ man. [Die Zeit, 01.02.1954, Nr. 05]
Warum soll das ausgerechnet bei diesem Laienbruder aus Bayern anders sein? [Die Zeit, 24.05.2006, Nr. 22]
Er war ein Laienbruder, der das Gelübde der Armut abgelegt hatte, um seiner Kunst treu zu bleiben. [Die Zeit, 21.02.1983, Nr. 08]
Zitationshilfe
„Laienbruder“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Laienbruder>.

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