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Majestät, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Majestät · Nominativ Plural: Majestäten
Aussprache 
Worttrennung Ma-jes-tät
Wortbildung  mit ›Majestät‹ als Erstglied: majestätisch · Majestätsbeleidigung · Majestätsverbrechen
Mehrwortausdrücke  Seine Majestät / S. M.
Herkunft zu maiestāslat ‘Größe, Hoheit, Würde einer Gottheit oder hochgestellter Menschen, Würde des Staates bzw. Staatsoberhauptes, Ansehen, Pracht’ < māiorlat ‘größer’

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [historisch] ⟨Seine Majestät⟩ Titel von Kaisern und Königen
    1. [übertragen] ...
  2. 2. [gehoben] Würde, Hoheit
    1. Erhabenheit, Größe
eWDG

Bedeutungen

1.
historisch Seine MajestätTitel von Kaisern und Königen
Beispiele:
Seine Majestät der König, Kaiser
die Truppen Seiner Majestät
die Majestäten (= das kaiserliche, königliche Paar)
(Eure) Majestät! (= Anrede)
die verstorbene Majestät von Schweden [ Ric. HuchDreißigjähr. Krieg2,104]
wenn dir unsere Majestät aus Gnade den letzten Teil deiner Strafe erläßt [ MoloEin Deutscher211]
übertragen
Beispiel:
scherzhaftSeine Majestät der Gast
2.
gehoben Würde, Hoheit
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
die Majestät ihrer Gestalt, ihres Wesens
Sie ging mit der schwerfälligen Majestät einer großen Tragödin [ KasackStadt172]
Erhabenheit, Größe
Beispiele:
die Majestät der Berge, des Stromes
die Majestät des Todes
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Majestät · majestätisch
Majestät f. Anrede für Kaiser und Könige, mhd. majestāt m. f., spätmhd. majestæt entspricht lat. maiestās (Genitiv maiestātis) ‘Größe, Hoheit, Würde einer Gottheit oder hochgestellter Menschen, Würde des Staates bzw. Staatsoberhauptes, Ansehen, Pracht’, das zu lat. maius, der neutralen Form des Komparativs maior (zu lat. magnus ‘groß, bedeutend, mächtig, reich’) gebildet ist. Der Ausdruck dient bereits in der Antike zur Kennzeichnung kaiserlicher Würde, in der lat. Kirchensprache zur Bezeichnung der Glorie Gottes. Er wird im späten Mittelalter Titel des deutschen Kaisers (keiserlīche majestāt, 14. Jh.) wie auch des noch nicht zum Kaiser gekrönten deutschen Königs (kuninglīche majestāt, 15. Jh.) und bald feste Anrede für Kaiser und Könige und deren Gemahlinnen. Erst im 18. Jh. wird der Gebrauch unter Rückgriff auf das lat. Vorbild auf hoheitsvolle, erhabene Erscheinungen und Dinge der Natur oder des geistigen Bereichs ausgedehnt. – majestätisch Adj. ‘erhaben, der Würde eines Herrschers entsprechend’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Durchlaucht · Erlaucht · Fürstliche Gnaden · Hochwohlgeboren · Hoheit · Majestät
Assoziationen

Erhabenheit · Majestät · Würde  ●  Hehrheit geh., veraltet, sehr selten
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Majestät‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Majestät‹.

Agent allerhoch allerkatholischste allerkatholischsten apostolisch Auftrag Ausholen beleidigt britannisch Dienst Durchlaucht Exzellenz geheiligt Geheimagent Geheimdienst geruhen Hoflieferant Hofstaat kaiserlich kayserliche kayserlichen königlich Majestät phrygisch Proklamation Spion Untertan

Verwendungsbeispiele für ›Majestät‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das ist ein Wort Seiner Majestät, und ich unterschreibe es. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 412]
Einige Stücke für volles Werk besitzen die der Kirche würdige Majestät. [Raugel, Félix: Dagincour. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1952], S. 19534]
Er war zudem dazu bestimmt, die demokratisch gewählte Regierung Ihrer Majestät zu verkrüppeln. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1984]]
Wir fühlen zutiefst das Wesen des Empfanges durch Eure Majestät. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1960]]
Das Wohlwollen der Majestät traf nicht auf das Verständnis, auf das man gehofft hatte. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1954]]
Zitationshilfe
„Majestät“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Majest%C3%A4t>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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