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Marginale, die oder das

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Marginale · Nominativ Plural: Marginalen
Nebenform selten Marginale · Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Marginales · Nominativ Plural: Marginalien
Worttrennung Mar-gi-na-le
Wahrig und DWDS

Bedeutungen

1.
Randbemerkung
Synonym zu Marginalie
Marginalien werden in Druckwerken in kleinerem Schriftgrad außerhalb des Satzspiegels dargestellt.
Beispiele:
Der Schreiber der Marginale legte also Wert darauf, den von Ambrosius beeinflußten Bericht über jene Synode dadurch zu korrigieren, daß er das Werk des Arianers Maximin gegen Ambrosius in den gleichen Codex hineinschrieb. [Jedin, Hubert (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1973], S. 3264]
»Sie verzeihen …«, murmelte er und tastete nach der Schreibfeder, um ein ausführliches Marginale in einer winzigen, schön gereihten Schrift an den Rand zu setzen. [Seidel, Ina: Das Wunschkind. Frankfurt a. M. [u. a.]: Ullstein 1987 [1930], S. 107] ungewöhnl. Genus
2.
im Vergleich zu etwas, das bei einer Sache maßgebend oder zentral ist   Randerscheinung
Beispiele:
35 Jahre nach Beginn der Öffnungspolitik sind in China ansässige Ausländer statistisch gesehen weiterhin eine Marginale. [Der Standard, 28.01.2016]
Leider ist die Rolle Österreichs in der Polarforschung in der Zwischenzeit vom Initiator zur Marginale verkommen, was sich auch an konkreten Zahlen festmachen lässt. [Der Standard, 09.03.2007]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
marginal · Marginale · Marge
marginal Adj. ‘am Rande befindlich, nebensächlich’, Entlehnung (16. Jh.) von frz. marginal (oder nlat. marginalis?) ‘an den Rand geschrieben’. Zu lat. margo (Genitiv marginis) ‘erhöhte Einfassung, Rand’ (einer Handschrift, eines Buches), ‘Grenzgebiet’ (s. 1Mark). Marginale n. ‘Randbemerkung’, aus gleichbed. nlat. marginale, Plur. marginalia, substantiviertem Neutrum von nlat. marginalis ‘den Rand betreffend, am Rand notiert’ (vgl. gleichbed. mfrz. marginal Adj.), eine Bildung zu lat. margo (s. oben). Als geläufiges Wort der Buchdrucker erscheint es seit dem 16. Jh. in lat., seit Anfang des 18. Jhs. in dt. Flexion, und zwar meist im Plural Marginalien; später belegt sind singularische Formen wie Marginal n. (2. Hälfte 19. Jh.), Marginale n. (1. Hälfte 20. Jh.) und (aus dem Plur. rückgebildet) Marginalie f. (Mitte 20. Jh.?). Marge f. ‘(Handels)spanne, Spielraum, Differenz’, Übernahme (20. Jh.) von gleichbed. frz. marge, eigentl. ‘Rand, Saum’, aus lat. margo (s. oben).
Zitationshilfe
„Marginale“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Marginale>.

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