Mulde, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mulde · Nominativ Plural: Mulden
Aussprache
Worttrennung Mul-de (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Mulde‹ als Erstglied:
Muldengewölbe · Muldenlüftung
·
mit ›Mulde‹ als Letztglied:
Backmulde
· Bodenmulde · Erdmulde · Firnmulde · Fleischmulde · Grasmulde · Griffmulde · Kochmulde · Schlächtermulde · Talmulde · Teigmulde · Tragmulde
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
größere, flache Bodenvertiefung, Bodensenke, Talsenke
Beispiele:
das Dorf, der Bauernhof liegt in einer (flachen, leichten) Mulde
in den Mulden hatten sich Moore gebildet
2.
landschaftlich, umgangssprachlich längliches, ausgehöhltes, aus einem Stück angefertigtes Gefäß (aus Holz), das besonders beim Backen oder Schlachten verwendet wird, Trog
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mulde · Molle
Mulde f. ‘längliches, abgerundetes Gefäß’, ahd. muolt(e)ra, muolter, multer (10. Jh.), mulda, molda (mfrk., nfrk. 11. Jh.), mhd. multer, muolter, mulde ‘halbrundes, ausgehöhltes Gefäß zum Reinigen des Getreides, Mehl-, Backtrog’, mnd. molde, molle, mnl. moude, mouwe, molde ‘Milch- und Butterkübel, Backtrog’ sind entlehnt aus lat. mulctra ‘Melkfaß, Melkkübel’ (zu lat. mulgēre ‘melken’). Die Herkunft läßt sich am deutlichsten an einer Form wie ahd. mulhtra (Hs. 12. Jh.) erkennen, die die auf der Lautverschiebung beruhende Entwicklung des lat. k-(c-)Lauts zu h zeigt. Seit dem 18. Jh. gilt Mulde auch für ‘Vertiefung des Erdreichs, wellenförmige Senkung eines Flözes’, vgl. Talmulde. In Berlin übliches Molle f. ‘Glas Bier, Bierglas’ setzt mnd. molle (s. oben) fort.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Unterbegriffe |
Assoziationen |
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(Ruhe-) Mulde (eines Hasen) ●
Sasse fachspr., Jägersprache
Oberbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Mulde‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mulde‹.
Verwendungsbeispiele für ›Mulde‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Hier türmte sich ein Berg auf und dort wurde eine tiefe Mulde.
[Welt und Wissen, 1927, Nr. 2, Bd. 16]
Hinter seiner rechten Hand erschien im Holz des Niedergangs plötzlich eine helle Mulde.
[Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 133]
Wir überschlugen uns mehrmals, aber nach 15 Metern fing eine Mulde das Auto auf.
[Die Zeit, 22.12.1998, Nr. 53]
Aber es ging nicht, er lag in einer Mulde, und ich konnte auch nicht.
[Tucholsky, Kurt: Jemand besucht etwas mit seinem Kind. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1925]]
Sie liegt, zwanzig Meter entfernt, dicht am Rand der Mulde.
[Die Zeit, 18.06.1982, Nr. 25]
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