Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Mulde, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mulde · Nominativ Plural: Mulden
Aussprache 
Worttrennung Mul-de (computergeneriert)
Wortbildung  mit ›Mulde‹ als Erstglied: Muldengewölbe · Muldenlüftung  ·  mit ›Mulde‹ als Letztglied: Backmulde · Bodenmulde · Erdmulde · Firnmulde · Fleischmulde · Grasmulde · Griffmulde · Kochmulde · Schlächtermulde · Talmulde · Teigmulde · Tragmulde
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Bedeutungen

1.
größere, flache Bodenvertiefung, Bodensenke, Talsenke
Beispiele:
das Dorf, der Bauernhof liegt in einer (flachen, leichten) Mulde
in den Mulden hatten sich Moore gebildet
Aber der Weg dahin führt durch eine weite flache Mulde, offen der Einsicht und den Granaten [ A. ZweigErziehung278]
flache Vertiefung
Beispiel:
die Steinstufen waren zu kleinen Mulden ausgetreten [ KoeppenTod52]
2.
landschaftlich, umgangssprachlich längliches, ausgehöhltes, aus einem Stück angefertigtes Gefäß (aus Holz), das besonders beim Backen oder Schlachten verwendet wird, Trog
Beispiele:
Mehl, Futter in die Mulde schütten
ein Schlächtergeselle, die Mulde mit roten Fleischstücken auf der Schulter [ G. Hauptm.4,71]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mulde · Molle
Mulde f. ‘längliches, abgerundetes Gefäß’, ahd. muolt(e)ra, muolter, multer (10. Jh.), mulda, molda (mfrk., nfrk. 11. Jh.), mhd. multer, muolter, mulde ‘halbrundes, ausgehöhltes Gefäß zum Reinigen des Getreides, Mehl-, Backtrog’, mnd. molde, molle, mnl. moude, mouwe, molde ‘Milch- und Butterkübel, Backtrog’ sind entlehnt aus lat. mulctra ‘Melkfaß, Melkkübel’ (zu lat. mulgēre ‘melken’). Die Herkunft läßt sich am deutlichsten an einer Form wie ahd. mulhtra (Hs. 12. Jh.) erkennen, die die auf der Lautverschiebung beruhende Entwicklung des lat. k-(c-)Lauts zu h zeigt. Seit dem 18. Jh. gilt Mulde auch für ‘Vertiefung des Erdreichs, wellenförmige Senkung eines Flözes’, vgl. Talmulde. In Berlin übliches Molle f. ‘Glas Bier, Bierglas’ setzt mnd. molle (s. oben) fort.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Unterbegriffe
Assoziationen

Grube · Loch · Mulde · Nische · Senke · Senkung · Vertiefung  ●  Kuhle fachspr., Jägersprache
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

(Ruhe-) Mulde (eines Hasen)  ●  Sasse fachspr., Jägersprache
Oberbegriffe
  • Tierbau · Tierwohnung

Typische Verbindungen zu ›Mulde‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mulde‹.

abflußlos baaker Bobritzsch bödefelder Dorfbach egelner Eierkarton Elbe flach freiberger herlheimer herzkämper Kuppe mansfelder Mulde Nest ravensberger Reserverad Rigole Rinne Saale Schwarzwasser schöppenstedter Seitenbach simmerner Striegis Tal Transportrohrleitung zwickauer

Verwendungsbeispiele für ›Mulde‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hier türmte sich ein Berg auf und dort wurde eine tiefe Mulde. [Welt und Wissen, 1927, Nr. 2, Bd. 16]
Hinter seiner rechten Hand erschien im Holz des Niedergangs plötzlich eine helle Mulde. [Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 133]
Wir überschlugen uns mehrmals, aber nach 15 Metern fing eine Mulde das Auto auf. [Die Zeit, 22.12.1998, Nr. 53]
Aber es ging nicht, er lag in einer Mulde, und ich konnte auch nicht. [Tucholsky, Kurt: Jemand besucht etwas mit seinem Kind. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1925]]
Sie liegt, zwanzig Meter entfernt, dicht am Rand der Mulde. [Die Zeit, 18.06.1982, Nr. 25]
Zitationshilfe
„Mulde“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mulde>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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