Genre der Literatur, Dichtung, in deren Mittelpunkt das Naturerlebnis und Naturgefühl steht
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: naive, reine, englische Naturdichtung
Beispiele:
Naturbilder können menschliche Empfindungen veranschaulichen. Darüber hinaus kann man von »Naturdichtung« bzw. »Naturlyrik« als einer Form der Lyrik sprechen, die Natur explizit thematisiert, konkrete Naturerscheinungen zu ihrem zentralen Motiv macht. [Brüning, Irina: Idyll, Inspiration und Widersacherin. Hamburg: disserta 2014, S. 19]
Seine [des Lyrikers] präzisen und aufmerksam formulierten Beobachtungen der Natur gehen weit über herkömmliche Naturdichtung hinaus. Er ist ein Chronist der kleinen landschaftlichen Veränderungen, der unmerklichen Übergänge in allem, was uns umgibt. [Neue Zürcher Zeitung, 31.01.2012]
Mit seiner besonderen Art, den Zusammenhang von Mensch und Landschaft im Vers sichtbar und hörbar zu machen, unterschied sich Bobrowski wesentlich von Vertretern der »reinen« Naturdichtung. [Der Tagesspiegel, 08.04.1997]
Es gibt unter seinen Gedichten kaum eines, das nicht die Natur betrifft. Aber ein einziger Blick auf irgendeines dieser Gedichte macht deutlich, daß es sich hier nicht um die übliche Naturdichtung handelt. Ihr »Stammeln« ist nicht das in Ekstase geratene Gefühl oder die aufgeregte Erinnerung, sondern echte Überwältigung[…]. [Die Zeit, 08.05.1947]
Theobald war als Dichter bedeutender als gewöhnlich angenommen wird; seine eigenartigen Naturdichtungen wären von seinem Vater nie erreicht worden, der mehr das Volkslied traf. Als Satiriker trifft er oft den Nagel auf den Kopf. [Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten. Bd. 2. München: G. Birk 1919, S. 10183]
