Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Riß gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Riss, der
    1. 1. das gewaltsame Auseinanderreißen, Zerreißen, Entzweigehen eines Ganzen, das Trennen eines Ganzen in Teile
    2. 2. durch gewaltsames Aufreißen, Auseinanderreißen, Zerreißen entstandener Spalt, ritzenförmiger Schaden innerhalb eines Ganzen
    3. 3. [übertragen] Bruch, Kluft, Spaltung
      1. politischer Gegensatz
      2. antagonistischer Klassengegensatz
    4. 4. [Jägersprache] Beute des Haarraubwildes

  • 2Riss, der
    1. 1. [Bauwesen, Technik] (Entwurf für eine) technische Zeichnung
      1. das Blatt Papier, der Bogen, auf dem sich (der Entwurf für) eine technische Zeichnung befindet
    2. 2. [Technik] Anriss

Riss, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Risses · Nominativ Plural: Risse
Grundform1reißen
Ungültige Schreibung Riß
Rechtschreibregeln § 2, § 25 (E1)
Wortbildung  mit ›Riss‹ als Erstglied: rissfest · Risspilz · Risswunde
 ·  mit ›Riss‹ als Letztglied: Achillessehnenriss · Bodenriss · Bänderriss · Dammriss · Felsriss / Felsenriss · Filmriss · Haarriss · Innenbandriss · Kapselriss · Knochenriss · Kreuzbandriss · Mauerriss · Meniskusriss · Muskelfaserriss · Muskelriss · Sehnenriss
eWDG

Bedeutungen

1.
das gewaltsame Auseinanderreißen, Zerreißen, Entzweigehen eines Ganzen, das Trennen eines Ganzen in Teile
Beispiele:
der Riss des Fadens, Seils
ein plötzlicher, deutlich hörbarer Riss einer Saite beim Violinsolo hatte eine kurze Unterbrechung des Konzerts zur Folge
2.
durch gewaltsames Aufreißen, Auseinanderreißen, Zerreißen entstandener Spalt, ritzenförmiger Schaden innerhalb eines Ganzen
Beispiele:
ein großer, kleiner, langer, kurzer, breiter, schmaler, tiefer, unbedeutender Riss
ein Riss im Erdboden, Holz, Mauerwerk, Schornstein
über Nacht hatten sich in der Eisdecke des Sees Risse gebildet
die Mauern bekommen, haben Risse
in der Wand klafft ein Riss
eine alte Kaffeetasse, Emailleschüssel mit vielen feinen Rissen (= Sprüngen)
einen Riss beseitigen, kitten, verschmieren, flicken
die Mutter näht den Riss in der Hose ihres Jungen zu
3.
übertragen Bruch, Kluft, Spaltung
Beispiele:
ein Riss geht mitten durch sein Inneres, durch die Familie
ein (unüberwindlicher) Riss klafft zwischen ihnen, ihren Auffassungen
ihre Freundschaft, Ehe hat einen (großen, tiefen) Riss bekommen
das hatte ihm einen Riss gegeben (= hatte ihn innerlich geschmerzt, erschüttert)
durch den Tod seiner Mutter hat es einen Riss in seinem Leben gegeben
politischer Gegensatz
Beispiel:
Risse in der Koalition, zwischen den Bündnispartnern
antagonistischer Klassengegensatz
Beispiel:
Und ich lernte, wieso und weswegen / Da ein Riß ist durch die Welt! [ BrechtLied vom Klassenfeind]
4.
Jägersprache Beute des Haarraubwildes
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Riß · rissig
Riß m. ‘das Auseinanderreißen, durch (Zer)reißen eines festen Körpers entstandener Spalt, Ritze’, ahd. riʒ ‘Furche, Riß, Strich, Schriftzeichen’ (9. Jh.), mhd. riʒ ‘Riß, Ritze, Wunde’, frühnhd. Riß (auch ‘Linie einer Zeichnung, Zeichnung’, 16. Jh.), mnd. mnl. rēte, nl. reet ‘Riß, Spalte’, aengl. writ ‘Buchstabe, Schrift’, engl. writ ‘Schreiben, behördlicher Erlaß, Verfügung, Urkunde’, anord. rit, (älter) vrit ‘Schrift, Schreiben’, got. writs ‘Strich’ stehen als ablautende Abstrakta zu dem unter reißen (s. d.) behandelten Verb. – rissig Adj. (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Riß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Riß‹.

Abplatzung Achillessehne Anriß Aorta Außenband Außenmeniskus Bruchstelle fein haarfein Hauptschlagader Innenband Innenmeniskus kitten klaffen klaffend Kreuzband Patellasehne Schlagloch Sehne Seitenband Spalte Syndesmose Syndesmosebandes Syndesmosebands tief Trommelfell Unebenheit Zugseil zuziehen

Verwendungsbeispiele für ›Riss‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Am fernen Horizont, durch einen Riß, zeigte sich eine erste leuchtende Bahn. [Weismantel, Leo: Die höllische Trinität, Berlin: Union-Verl.1966 [1943], S. 9]
Mit einem Ruck hat das kleine Taschentuch einen Riß bekommen. [Goote, Thor [d.i. Langsdorff, Werner von]: Die Fahne Hoch!, Berlin: Zeitgeschichte-Verlag 1933 [1933], S. 33]
Nun kommt der Riss auf dem Gebiet der Schule zutage. [Jahrbuch des Vereins für Wissenschaftliche Pädagogik, 1911, Bd. 43]
Ein leichter Riß in unserer sanften Haut läßt Blut hervorquellen. [Hein, Christoph: Drachenblut, Darmstadt: Luchterhand 1983 [1982], S. 79]
Langsam beginnt die eben noch cremige Masse anzutrocknen, die ersten kleinen Risse zeigen sich. [Die Zeit, 07.10.1999, Nr. 41]
Zitationshilfe
„Riss“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Riss#1>.

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Riss, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Risses · Nominativ Plural: Risse
Grundform2reißen
Ungültige Schreibung Riß
Rechtschreibregel § 25 (E1)
Wortbildung  mit ›Riss‹ als Erstglied: Risswerk  ·  mit ›Riss‹ als Letztglied: Bauriss · Grundriss · Handriss · Linienriss · Längsriss · Schattenriss · Seigerriss · Seitenriss · Spantenriss
eWDG

Bedeutungen

1.
Bauwesen, Technik (Entwurf für eine) technische Zeichnung
Beispiele:
den Riss einer Maschine anfertigen, zeichnen
der Architekt erläutert dem Intendanten die Risse des neuen Schauspielhauses
das Blatt Papier, der Bogen, auf dem sich (der Entwurf für) eine technische Zeichnung befindet
Beispiel:
der technische Zeichner rollt den Riss zusammen, entrollt die Risse
2.
Technik Anriss
Beispiel:
das Blech am, auf Riss schneiden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Riß · rissig
Riß m. ‘das Auseinanderreißen, durch (Zer)reißen eines festen Körpers entstandener Spalt, Ritze’, ahd. riʒ ‘Furche, Riß, Strich, Schriftzeichen’ (9. Jh.), mhd. riʒ ‘Riß, Ritze, Wunde’, frühnhd. Riß (auch ‘Linie einer Zeichnung, Zeichnung’, 16. Jh.), mnd. mnl. rēte, nl. reet ‘Riß, Spalte’, aengl. writ ‘Buchstabe, Schrift’, engl. writ ‘Schreiben, behördlicher Erlaß, Verfügung, Urkunde’, anord. rit, (älter) vrit ‘Schrift, Schreiben’, got. writs ‘Strich’ stehen als ablautende Abstrakta zu dem unter reißen (s. d.) behandelten Verb. – rissig Adj. (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Riß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Riß‹.

Abplatzung Achillessehne Anriß Aorta Außenband Außenmeniskus Bruchstelle fein haarfein Hauptschlagader Innenband Innenmeniskus kitten klaffen klaffend Kreuzband Patellasehne Schlagloch Sehne Seitenband Spalte Syndesmose Syndesmosebandes Syndesmosebands tief Trommelfell Unebenheit Zugseil zuziehen

Verwendungsbeispiel für ›Riss‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die von seiner Werkstatt vorgelegten Risse entsprechen nach den Gesetzen der Tafelmalerei komponierten Bildern. [o. A.: Lexikon der Kunst – W. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 31337]
Zitationshilfe
„Riss“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Riss#2>.

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selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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