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Sachsen, das

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GrammatikEigenname (Neutrum) · Genitiv Singular: Sachsens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Sach-sen
Wortbildung  mit ›Sachsen‹ als Erstglied: Sachsen-Anhalt · sächsisch  ·  mit ›Sachsen‹ als Letztglied: Niedersachsen  ·  mit ›Sachsen‹ als Grundform: Sachse
DWDS-Basisartikel

Bedeutung

Ländername

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Messer · Sachs · Sax · Scharsach · Sachsen
Messer n. ‘Schneidwerkzeug mit Griff und Klinge’, ahd. meʒʒisahs (9. Jh.), mhd. meʒʒer, asächs. mezas (vgl. dazu mezaskōp ‘Messerkauf’), mnd. messet, me(t)s(e)t, mnl. me(t)s, nl. mes, aengl. metseax. Wie das Ahd. und Aengl. zeigen, ist Messer eine verdunkelte Zusammensetzung, hervorgegangen aus westgerm. *matizsahsa-. Das erste Kompositionsglied geht auf das in verschiedenen Wortstämmen (ursprünglich als i- und a-Stamm) vorliegende germ. *mat- ‘Speise, Essen’ zurück, das hier in der Kompositionsform germ. *mati- erscheint; vgl. ahd. maʒ (9. Jh.; auch tagamaʒ ‘Tagesmahlzeit’, 8. Jh.), mhd. maʒ, asächs. mat, anord. matr, got. mats ‘Speise’ sowie ahd. meʒʒi (8. Jh.), asächs. meti, mnl. met, aengl. mete (vgl. engl. meat ‘Fleisch’ und s. Mettwurst). Es gehört zur Wurzel ie. *mad- ‘naß, triefen’, auch ‘von Fett triefen, saftig, fett, gemästet’ (s. 2Mast f.). Das Grundwort wird gebildet von ahd. (9. Jh.), mhd. sahs (md. sas) n. ‘kurzes Schwert, Messer’, asächs. sahs, mnd. sach, sak, sāks, afries. sax, aengl. seax, anord. sax (germ. *sahsa- n.), das zur Wurzel ie. *sē̌k- ‘schneiden’ (wozu auch Säge, Sense, s. d.) gehört. Das im Nhd. untergegangene Wort wird bei Beschäftigung mit der mhd. Literatur mit Sachs, auch Sax n. m. ‘Kurzschwert’ historisierend wieder aufgenommen. Es blieb erhalten in der Zusammensetzung ahd. scarasahs, scarasah, mhd. scharsah, nhd. Scharsach n. m. ‘Schermesser’ (zu 1scheren, s. d.). Das alte Kompositum westgerm. *matizsahsa-, aus dem heutiges Messer hervorgegangen ist, ist demnach als ‘Schwert bzw. Schneidewerkzeug für Speisen’ zu deuten. Auf die genannte Wurzel ie. *sē̌k- führt ferner lat. saxum ‘Stein, Fels’, so daß die Bezeichnung germ. *sahs- anfänglich ein steinzeitliches Gerät, ein ‘Steinschwert’ bezeichnet haben kann. Davon abgeleitet ist schließlich der Name der Sachsen, der wohl als ‘die mit dem *sahs- Bewaffneten’ zu erklären ist.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Freistaat Sachsen · Sachsen
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Altsachsen · Stammesherzogtum Sachsen
  • Gellertstadt · Hainichen
  • Meißner Kanzleideutsch · sächsische Kanzleisprache
  • Böhmischer Steig · Böhmweg
  • Mutgroschen · Schneeberger · Zinsgroschen
  • Mitteldeutsches Seenland · Sächsisches Seenland
  • Sachse

Verwendungsbeispiele für ›Sachsen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sachsen prosperierte, die Bürger verlangten eine Beteiligung an der Macht. [Die Zeit, 11.07.2012, Nr. 27]
Den Sachsen selbst ist dieser Teil ihrer Geschichte sehr wichtig. [Die Zeit, 19.12.2011, Nr. 51]
Sachsen steht dazu noch im Ruf, wenig ausländerfreundlich zu sein. [Die Zeit, 27.06.2011, Nr. 26]
Studieren in Sachsen bedeutet für viele: Leben in der Platte. [Die Zeit, 23.05.2011, Nr. 21]
In den folgenden Tagen durchzieht er mit einer bewaffneten Gruppe Sachsen. [o. A.: 1920. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1982], S. 698]
Zitationshilfe
„Sachsen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sachsen>.

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