Sarazene, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sarazenen · Nominativ Plural: Sarazenen
Aussprache
Worttrennung Sa-ra-ze-ne
Wortbildung
mit ›Sarazene‹ als Erstglied:
sarazenisch
Herkunft zu Saracēnīspätlat (Plural) ‘Araber’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sarazene m. Bewohner des Morgenlandes. Die Herkunft der Bezeichnung ist ungewiß; wohl arab. Ursprungs (arab. šarqi ‘östlich, Orientale’?, arab. sariq ‘Plünderer’?). Ausgangsform für das Dt. bildet spätlat. Saracēnī Plur. (vorislamische) ‘Araber’, mlat. Saracenus m. Daraus entlehnt mhd. Sarrazīn ‘Morgenländer, Araber, Maure’, also ‘Mohammedaner, Kreuzzugsgegner, Heide’, danach auch ‘Türke, Tatar’ und ‘Zigeuner’. Im 19. Jh. kommt der Name außer Gebrauch, nicht zuletzt infolge seiner inhaltlichen Unbestimmtheit.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Religion
Moslem ·
Muslim ·
Sarazene ●
Islamit veraltet ·
Mohammedaner veraltet ·
Muselman veraltet ·
Muselmane veraltet ·
Muselmann veraltet ·
Muslimin weibl. ·
Musel ugs., abwertend, veraltet
Oberbegriffe |
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Sarazene‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sarazene‹.
angreifen
Angriff
ausgehen
bekämpft
besiegen
Einfall
eingedrungen
erobern
erobert
Gefangenschaft
geführt
greifen
Hand
Invasion
muslimisch
Normanne
Ring
schlagen
Tod
Türke
vertreiben
Vertreibung
Vordringen
zerstören
Überfall
Verwendungsbeispiele für ›Sarazene‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Christen behielten den Sieg, und es blieben von den Sarazenen wohl 36000 tot.
[Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte – Dritter Teil: Das Mittelalter, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1923], S. 27733]
Den mehrfach bis Rom vorstoßenden Sarazenen mußte J. Tribut zahlen.
[Fuhrmann, H.: Johannes VIII. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 10032]
Die ganze Gesellschaft, die unterdessen unbeschreiblich schmutzig war, brach also zum »Sarazenen« auf.
[Die Zeit, 09.07.2008, Nr. 29]
Der ist in vielen Tälern ein seltsames Gemisch aus Französisch, Spanisch, Lateinisch und Arabisch, die Sarazenen sind einmal hier gewesen.
[Tucholsky, Kurt: Ein Pyrenäenbuch. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8300]
In blinder Wut läßt er seine Sarazenen das Umland von Rom plündern und brandschatzen.
[Die Zeit, 23.12.1994, Nr. 52]
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