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Sarazene, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sarazenen · Nominativ Plural: Sarazenen
Aussprache 
Worttrennung Sa-ra-ze-ne
Wortbildung  mit ›Sarazene‹ als Erstglied: sarazenisch
Herkunft zu Saracēnīspätlat (Plural) ‘Araber’
eWDG

Bedeutung

historisch Bezeichnung für den Araber, Mohammedaner im Mittelalter, besonders zur Zeit der Kreuzzüge
Beispiel:
ein Sarazene im Turban und weißen Mantel [ I. KurzVanadis376]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sarazene m. Bewohner des Morgenlandes. Die Herkunft der Bezeichnung ist ungewiß; wohl arab. Ursprungs (arab. šarqi ‘östlich, Orientale’?, arab. sariq ‘Plünderer’?). Ausgangsform für das Dt. bildet spätlat. Saracēnī Plur. (vorislamische) ‘Araber’, mlat. Saracenus m. Daraus entlehnt mhd. Sarrazīn ‘Morgenländer, Araber, Maure’, also ‘Mohammedaner, Kreuzzugsgegner, Heide’, danach auch ‘Türke, Tatar’ und ‘Zigeuner’. Im 19. Jh. kommt der Name außer Gebrauch, nicht zuletzt infolge seiner inhaltlichen Unbestimmtheit.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Religion
Moslem · Muslim · Sarazene  ●  Islamit veraltet · Mohammedaner veraltet · Muselman veraltet · Muselmane veraltet · Muselmann veraltet · Muslimin weibl. · Musel ugs., abwertend, veraltet
Oberbegriffe
  • Gläubiger · Theist · gläubiger Mensch
  • (Angehöriger) ...en Glaubens · Angehöriger einer Religionsgemeinschaft · Religionsangehöriger · Religionsanhänger
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Sarazene‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sarazene‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sarazene‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Christen behielten den Sieg, und es blieben von den Sarazenen wohl 36000 tot. [Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte – Dritter Teil: Das Mittelalter, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1923], S. 27733]
Den mehrfach bis Rom vorstoßenden Sarazenen mußte J. Tribut zahlen. [Fuhrmann, H.: Johannes VIII. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 10032]
Die ganze Gesellschaft, die unterdessen unbeschreiblich schmutzig war, brach also zum »Sarazenen« auf. [Die Zeit, 09.07.2008, Nr. 29]
Der ist in vielen Tälern ein seltsames Gemisch aus Französisch, Spanisch, Lateinisch und Arabisch, die Sarazenen sind einmal hier gewesen. [Tucholsky, Kurt: Ein Pyrenäenbuch. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8300]
In blinder Wut läßt er seine Sarazenen das Umland von Rom plündern und brandschatzen. [Die Zeit, 23.12.1994, Nr. 52]
Zitationshilfe
„Sarazene“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sarazene>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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