1Sattel m. ‘Sitzvorrichtung auf Reittieren’,
ahd. satul (8. Jh.),
mhd. satel, (
md.)
sadel,
mnd. mnl. sādel,
nl. zadel,
afries. sadel,
sāl aengl. sadol,
sadul,
engl. saddle,
anord. sǫðull,
schwed. sadel (
germ. *sadula-). Da ein unmittelbarer Anschluß der Formen an
ie. *sed- ‘sitzen’ auf Schwierigkeiten stößt und die Germanen nach
Caesar und
Tacitus keinen Reitsattel kennen, nimmt man an, daß das
germ. Wort aus einer anderen ie. Sprache entlehnt sein könnte. Vorauszusetzen wäre eine Ablautform zu
urslaw. *sedьlo bzw.
*sedъlo,
aruss. sedьlo,
russ. sedló (
седло) ‘Sattel’ (zu der unter
sitzen, s. d., genannten Wurzel
ie. *sed- und verwandt mit
Sessel, s. d.). Nach archäologischen Funden gelten die südöstlichen Reitervölker als Erfinder des Reitsattels. –
satteln Vb. ‘ein Pferd mit Sattel versehen’,
ahd. satulōn (um 800),
mhd. satel(e)n,
satlen.
Sattler m. ‘Hersteller von Sätteln, Reitzeug und groben Lederwaren’,
ahd. satulāri (Hs. 12. Jh.),
mhd. sateler,
seteler,
asächs. saduleri.
absatteln Vb. ‘das Sattelzeug vom Pferd nehmen’ (15. Jh.), ‘absitzen’ (16. Jh.).
umsatteln Vb. eigentlich ‘seinen Sattel auf ein anderes Reittier legen’ (17. Jh.), älter schon übertragen ‘(Beruf, Meinung u. ä.) wechseln’ (16. Jh.).
sattelfest Adj. ‘sicher und fest im Sattel’ bzw. übertragen ‘gründliche Kenntnisse besitzend, beschlagen’ (18. Jh.).