Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Sattler, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sattlers · Nominativ Plural: Sattler
Aussprache  [ˈzatlɐ]
Worttrennung Satt-ler
Wortbildung  mit ›Sattler‹ als Erstglied: Sattlerarbeit · Sattlerei · Sattlerhandwerk · Sattlermeister · Sattlerseife · Sattlerware
eWDG

Bedeutungen

1.
Handwerker, der Lederwaren, besonders Sättel, Taschen und Koffer, herstellt und repariert
Beispiele:
er ist Sattler und Polsterer
die Aktentasche zum Sattler bringen
2.
Facharbeiter für industrielle Lederverarbeitung, besonders für Treibriemen, Radsättel und die Ausrüstung von Kraftfahrzeugen mit Polstern und Beschlägen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Sattel · satteln · Sattler · absatteln · umsatteln · sattelfest
1Sattel m. ‘Sitzvorrichtung auf Reittieren’, ahd. satul (8. Jh.), mhd. satel, (md.) sadel, mnd. mnl. sādel, nl. zadel, afries. sadel, sāl aengl. sadol, sadul, engl. saddle, anord. sǫðull, schwed. sadel (germ. *sadula-). Da ein unmittelbarer Anschluß der Formen an ie. *sed- ‘sitzen’ auf Schwierigkeiten stößt und die Germanen nach Caesar und Tacitus keinen Reitsattel kennen, nimmt man an, daß das germ. Wort aus einer anderen ie. Sprache entlehnt sein könnte. Vorauszusetzen wäre eine Ablautform zu urslaw. *sedьlo bzw. *sedъlo, aruss. sedьlo, russ. sedló (седло) ‘Sattel’ (zu der unter sitzen, s. d., genannten Wurzel ie. *sed- und verwandt mit Sessel, s. d.). Nach archäologischen Funden gelten die südöstlichen Reitervölker als Erfinder des Reitsattels. – satteln Vb. ‘ein Pferd mit Sattel versehen’, ahd. satulōn (um 800), mhd. satel(e)n, satlen. Sattler m. ‘Hersteller von Sätteln, Reitzeug und groben Lederwaren’, ahd. satulāri (Hs. 12. Jh.), mhd. sateler, seteler, asächs. saduleri. absatteln Vb. ‘das Sattelzeug vom Pferd nehmen’ (15. Jh.), ‘absitzen’ (16. Jh.). umsatteln Vb. eigentlich ‘seinen Sattel auf ein anderes Reittier legen’ (17. Jh.), älter schon übertragen ‘(Beruf, Meinung u. ä.) wechseln’ (16. Jh.). sattelfest Adj. ‘sicher und fest im Sattel’ bzw. übertragen ‘gründliche Kenntnisse besitzend, beschlagen’ (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Sattler‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sattler‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sattler‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Außerdem müßte er sich erst das passende Garn von den Sattlern besorgen. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 1, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 2]
Das Material sei auf dem Weg, sagte General John Sattler. [Süddeutsche Zeitung, 30.04.2004]
Die grundsätzlich identischen Arbeitsweisen spiegeln sich auch in der dreijährigen, staatlich anerkannten Ausbildung zum Sattler wieder. [Die Zeit, 17.10.2011, Nr. 42]
Sattler war es, dem es gelang, ein Spitzelsystem innerhalb der Linken aufzubauen. [Der Tagesspiegel, 28.12.2000]
Als ihm das zu langweilig wurde, schulte er um auf Sattler für Westernpferde. [Süddeutsche Zeitung, 25.09.2001]
Zitationshilfe
„Sattler“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sattler>.

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