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Schilling, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schillings · Nominativ Plural: Schillinge
Nebenform Schilling · Substantiv · Nominativ Plural: Schilling (bei Wertangabe)
Aussprache 
Worttrennung Schil-ling
eWDG

Bedeutung

historisch österreichische Währungseinheit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schilling m. mittelalterliche Gold- oder Silbermünze, österreichische und britische Währungseinheit, ahd. skilling (8. Jh.), mhd. schillinc, asächs. skilling, mnd. schilli(n)c, mnl. scellinc, scillinc, scēlinc, nl. schelling, schilling, afries. skilling, aengl. scilling, engl. shilling, anord. skillingr, schwed. skilling, got. skilliggs. Die ursprüngliche Bezeichnung für den oströmischen Goldsolidus, dann für eine Gold- oder Silbermünze von unterschiedlichem Wert, auch eine Anzahl von 12 oder 30 Stück als Zahlenmaß, ist etymologisch nicht eindeutig geklärt. Man versucht, das mit dem Suffix germ. -(l)inga- (s. -lings) gebildete Substantiv an die Wurzel ie. *(s)kel- ‘schneiden’ anzuschließen (s. 1Schale, 2Schale), so daß Schilling als das von einem Gold- oder Silbermetallstab abgeschnittene Stück aufzufassen ist. Aber auch Herleitung aus germ. *skildulingaʒ ‘einem Schild Ähnliches’ (zu 1Schild, s. d.) als Übersetzung von lat. clipeolum ‘kleiner Schild, Medaillon’ wird erwogen, da die Germanen einem Schild ähnliche Münzen verwendet und als Schmuck getragen haben. Eine Verbindung zu Schild wird gestützt durch Parallelen wie frz. écu, afrz. escu ‘Schild, Münze’, span. port. escudo ‘Schild, Wappen, Münze’, die auf lat. scūtum ‘Schild’ zurückgehen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Geschichte, Ökonomie
Schilling  ●  Alpendollar ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schilling‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schilling‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schilling‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Den halben Schilling, den die Alte enttäuscht zurückwies, legte sie sich beiseite. [Johnson, Uwe: Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 173]
Mit den paar versoffenen Schillingen hatte sie ihn heute früh noch wachgerüttelt. [Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 270]
Einen am Haar zu ergreifen, kostet nach altsächsischem Recht 120 Schillinge. [Fischer, Hermann: Grundzüge der Deutschen Altertumskunde, Leipzig: Quelle & Meyer 1917 [1908], S. 35]
Er erfordert 200 Millionen Schilling in den nächsten drei Jahren. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1953]]
Schilling, das ist zufällig annähernd der wirkliche Erfolg des Jahres 1931. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1932]]
Zitationshilfe
„Schilling“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schilling>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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