Schlucken, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schluckens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Schlu-cken
Grundformschlucken
Wortbildung
mit ›Schlucken‹ als Letztglied:
Degenschlucken · Feuerschlucken
eWDG
Bedeutung
unwillkürliches, mit einem glucksenden Geräusch verbundenes, wiederholtes, kurzes Einatmen, das durch ruckartige Kontraktion des Zwerchfells und nachfolgenden Verschluss der Stimmritze hervorgerufen wird, Schluckauf
Beispiel:
(den) Schlucken bekommen, haben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlucken · Schluck · Schlucken · Schluckauf · Schlucker
schlucken Vb. ‘feste oder flüssige (Nahrungs)stoffe aus dem Mund in den Magen befördern, hinunterschlingen’, mhd. slucken ‘schlingen, schluchzen’, mnd. slucken, mnl. slocken, nl. slokken steht wie ahd. slucko ‘Fresser, Schlemmer’ (8. Jh.) mit expressiver Konsonantendopplung (germ. *slukkēn) neben einem noch resthaft in mnd. slūken ‘(hinunter)schlucken’, schwed. sluka ‘verschlingen, schlucken’ erhaltenen starken Verb (germ. *slūkan), zu dem (als schwaches Verb) auch mhd. slūchen, frühnhd. (bis 16. Jh.) schlauchen ‘schlingen, schlucken’, ahd. slūh ‘Schlund’ (um 1000), mhd. slūch ‘Schlund, Kehle, Gurgel’ und anord. slok ‘Wasserrinne’ gehören. Außergerm. vergleichen sich griech. (nasaliert) lýnx (λύγξ) ‘Schluckauf’, lýzein (λύζειν) ‘Schluckauf haben’, air. slucim, ir. sloigim ‘ich schlucke’, atschech. lkāti, tschech. lkáti, lykati ‘seufzen, wehklagen, jammern’, apoln. poln. łkać ‘schluchzen’, apoln. łykać ‘schluchzen’, poln. łykać ‘schlucken’, so daß von einer Wurzel ie. *(s)leug-, *(s)leuk- ‘schlucken’ ausgegangen werden kann. Vgl. die Intensivbildungen schlucksen ‘schluchzen, schlucken’ (17. Jh.) und schluchzen (s. d.). – Schluck m. ‘das Hinunterschlucken, die Menge, die auf einmal geschluckt wird’, mhd. sluc f., im Nhd. nur noch auf das Trinken bezogen. Älter auch ‘das Schluchzen’ (15. Jh.), ‘Kehle’ (16. Jh.), ‘Getränk’ (18. Jh.). Schlucken m. ‘Schluckauf’ (17. Jh.). Schluckauf m. (19. Jh.), nach nd. Sluckup (18. Jh.); vgl. mnd. slūk-, sluckup ‘Trunkenbold, Säufer’. Schlucker m. ‘wer herunterschluckt’, und zwar ‘Schlemmer, Prasser’ (16. Jh.; vgl. ahd. slucko, s. oben), guter Schlucker ‘tüchtiger Trinker’, armer Schlucker ‘Hungerleider, bemitleidenswerter Kerl’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Medizin
Schluckauf ●
Glucksi schweiz. ·
Glutzger süddt. ·
Hecker süddt. ·
Hick luxemburgisch ·
Hickepick niederrheinisch ·
Hicker nordostdeutsch ·
Hickeschlick ruhrdt., veraltend ·
Hicki schweiz. ·
Hickser süddt. ·
Higgis schweiz. ·
Hitzgi schweiz. ·
Hägger schwäbisch ·
Häsch süddt. ·
Hätscher süddt. ·
Schlicks regional ·
Schlickser regional ·
Schlucken ostdeutsch ·
Schluckiza kärntnerisch ·
Schluckser süddt. ·
Schnackel westösterreichisch ·
Schnackerl ostösterreichisch ·
Schnackler bayr., westösterreichisch ·
Schnaggile kärntnerisch, tirolerisch ·
Hicks ugs. ·
Singultus fachspr.
Oberbegriffe |
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Verwendungsbeispiele für ›Schlucken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nachdem er sich von der Anstrengung des Saugens und Schluckens erholt hat, beginnt er sich zu räkeln.
[Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 58]
Die Tätigkeit des Kauens und Schluckens wirkte offenbar ähnlich entspannend wie das Schnullerlutschen bei Kleinkindern.
[Die Zeit, 04.03.1988, Nr. 10]
In Carraccis »Trinker« sind Lust und Anstrengung des Schluckens physiologisch genau vermittelt.
[Die Zeit, 27.12.1996, Nr. 1]
Die Geräusche des Einschenkens und Schluckens werden ebenso parallel geschaltet wie die Spielerkörper von der Bierwirkung.
[Die Zeit, 22.07.1994, Nr. 30]
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