Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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Schotte, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schotten · Nominativ Plural: Schotten
Aussprache  [ˈʃɔtə]
Worttrennung Schot-te
formal verwandt mitSchottland
Wortbildung  mit ›Schotte‹ als Erstglied: Schottenkaro · Schottenkleid · Schottenmuster · 1Schottenrock · 2Schottenrock · Schottenstoff · Schottenwitz · Schottin · schottisch
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Einwohner Schottlands; jmd., der (ursprünglich) aus Schottland stammt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die geizigen, kampfstarken, biederen Schotten
in Koordination: Schotten und Waliser, Iren, Nordiren, Engländer
Beispiele:
Wenn ein Schotte und ein Schwabe um einen Euro wetten, wer am längsten tauchen kann, dann steht das Ergebnis von vorneherein fest: Beide werden ertrinken. Dieser Witz bedient zwar altbekannte Klischees über die beiden Völkchen. Doch ein Körnchen Wahrheit steckt natürlich trotzdem darin, Sparsamkeit und Sturheit sind vielen Schotten und Schwaben durchaus zu eigen. [Welt am Sonntag, 03.02.2019]
Die Schotten mögen ihn [Boris Johnson] nicht, laute Buhrufe und andere Verunglimpfungen erwarteten ihn, als er vor der Residenz der Ersten Ministerin Nicola Sturgeon in Edinburgh aus seiner Limousine stieg und die Treppen zum diplomatischen Handschlag emporstieg. [Die Welt, 31.07.2019]
Der coole Schotte [Sir Stirling Moss] holte drei WM‑Titel, ist bis heute im Alter von 80 Jahren im Fahrerlager unterwegs. [Bild am Sonntag, 14.07.2019]
Der Brexit ist ein Desaster, weiß der Autor aus Irland, weil der Mythos der Unterdrückung in dem Moment nichts mehr nützt, in dem es – nach dem Austritt – keinen Unterdrücker mehr gibt. Er ist und war aber auch eine Katastrophe, weil er nie ein positives Narrativ hatte. O’Toole lobt das Unabhängigkeitsreferendum der Schotten 2014: Die hätten vorher auf 900 Seiten aufgeschrieben, wie die Unabhängigkeit aussehen solle. [Süddeutsche Zeitung, 20.12.2018]
Auf der seinerzeit berüchtigten Höhe 62 steht ein weißhaariger Schotte, der seinem Dudelsack Töne zum Gedenken an die toten Kanadier entlockt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.1999]

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Typische Verbindungen zu ›Schotte‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schotte‹.

abstimmen ausgewandert besiegen blauweiß bullig dicht dichtmachen Engländer erfinden europafreundlich Finne flüchtend gebürtig Gedern geizen geizig hotte Ire Katalane knorrig Nordire presbyterianisch punktgleich trainiert versetzbar Waliser wasserdicht zweitplatziert
Zitationshilfe
„Schotte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schotte#1>.

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Schotte, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schotte · Nominativ Plural: Schotten
Aussprache  [ˈʃɔtə]
Worttrennung Schot-te
eWDG

Bedeutung

Seemannssprache Schott
Beispiel:
die Schotten schließen, öffnen
übertragen
Beispiel:
die Schotten dicht machen (= die Tür, das Fenster schließen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schott n. ‘wasserdichte, mit wasserdicht schließenden Türen versehene Wand im Inneren eines Schiffes’, ein nd. Seemannswort, das im 18. Jh. in die hd. Literatursprache aufgenommen wird. Mnd. schot n. ‘Verschluß, Holzwand, Absperrung’, speziell ‘Falltür bei Schleusen und Sielen’, nd. Schot ‘eine zum Schutze angebrachte Wand oder Täfelung, eine Schutz-, Scheide- und Sperrwand’, mnl. scot, nl. schot, schwed. skott sind Nomina zu dem unter schießen (s. d.) behandelten Verb. Sie bezeichnen daher eigentlich ‘etw. Eingeschossenes’, einen ‘schnell vorschiebbaren Verschluß’, dann eine ‘Schutzwand’. In die Allgemeinsprache eingegangen ist die Redensart die Schotten dicht machen ‘ab-, verschließen’ (Fenster, Türen), übertragen ‘sich verschließen’.

Verwendungsbeispiele für ›Schotte‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der alte Schotte zwang sich zu einem fröhlich klingenden Lachen. [Löhndorff, Ernst Friedrich: Südwest-Nordost, Bremen: Schünemann 1936 [1936], S. 72]
Seit 1570 war Rasch Org. an Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien. [Wessely, Othmar: Rasch. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1963], S. 39747]
Und international ist, außer den Schotten, auch noch niemand hervorgetreten. [Die Zeit, 16.01.1998, Nr. 4]
Jetzt glauben die Schotten einen deutlich effektiveren Weg gefunden haben. [Die Zeit, 26.12.1997, Nr. 1]
Dennoch sind die Schotten dem Ziel nähergekommen, Tiere für die Produktion therapeutisch wertvoller Eiweiße zu nutzen. [Die Zeit, 26.12.1997, Nr. 1]
Zitationshilfe
„Schotte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schotte#2>.

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Schotte, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schotte · Nominativ Plural: Schotten · Verwendung im Plural ungebräuchlich
Aussprache  [ˈʃɔtə]
Worttrennung Schot-te
ZDL-Verweisartikel

Bedeutung

CH Synonym zu Molke
Beispiele:
Schotte: (auch Molke, Käsewasser oder Sirte genannt) ist die wässrige[,] grünlich‑gelbe Restflüssigkeit, die bei der Käseherstellung entsteht. [Das Geheimnis des Teufels, 12.12.2011, aufgerufen am 31.08.2020]
Im Gegensatz zu Rindern werden Schweine heute […] nur noch vereinzelt auf Alpen gehalten, und zwar um die bei der Käseherstellung anfallende Schotte zu verwerten. [Luzerner Zeitung, 27.07.2017]
Wasser auf dem Holzherd kochen, in die Schotte im Käsekessl giessen, die Schotte in Eimer schöpfen und in den Kälberstall damit, wo die Tiere sich gierig darauf stürzen. [Neue Zürcher Zeitung, 03.11.2001]
Eine andere [Projektgruppe] verfolgte den »Milchfluss« durch die […]Käserei hindurch, wo mit relativ geringem Energieaufwand ein grosser Teil der Bündner Milch zu Raclette verarbeitet wird, aber täglich 15 Lastwagen die anfallende Schotte durch die halbe Schweiz zur Weiterverarbeitung (Eindickung für Tierfutter) transportieren; erwogen wurde eine Verwertung oder Entsorgung der Schotte in der Region. [Neue Zürcher Zeitung, 05.07.1999]
Das Restprodukt der enteiweißten Molke, die Schotte, ist ein in größten Mengen vorhandener, durch Vermyzelierung nach dem Biosyn‑Verfahren zu einer fleischähnlichen Masse umwertbarer Rohstoff. [Berliner Zeitung, 06.08.1948] ungewöhnl.

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schotten · Schotte
Schotten m. Schotte f. bair. öst. schwäb.-alem. ‘Käsewasser, Molke’, ahd. scotto m. (9. Jh.), mhd. schotte m., entlehnt aus roman. scotta ‘Molke’, vlat. *excocta, dem substantivierten Fem. des Part. Perf. von lat. excoquere ‘auskochen, ausschmelzen’.
Zitationshilfe
„Schotte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schotte#3>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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