stellen Vb. ‘an einem Ort zum Stehen bringen, aufstellen’,
ahd. stellen (8. Jh.),
mhd. stellen,
stallen (Prät. mit Rückumlaut
ahd. stalta,
mhd. stalte, s. auch
Anstalt,
Gestalt),
asächs. stellian ‘hinstellen’,
mnd. mnl. nl. stellen,
aengl. stellan sind im Sinne von ‘an einem Standort aufstellen’ gebildet zu
germ. *stalla- ‘Standort, Platz’ (s.
1Stall). –
Stelle f. ‘Ort, Platz, Amt, Behörde’, Rückbildung des 16. Jhs. aus dem Verb, eigentlich ‘Platz, Ort, wo etw. steht’; vgl.
mhd. himelstelle ‘Stelle, Sitz im Himmel, Himmelsthron’.
Stellmacher m. ‘wer Gestelle für Wagen herstellt’,
spätmhd. (
omd.)
stellemacher, im
Nordd. und
Omd. verbreitet, zum ja-Stamm
Stell n. ‘Gestell’ (
frühnhd. bis ins 17. Jh., noch mundartlich im
Nordd.), vgl.
ahd. -stelli in
forastelli ‘Stuhlverstopfung’ (um 1100); s. auch
Bettgestell.
Stellvertreter m. ‘wer im Auftrag und Namen eines anderen handelt’ (17. Jh.).
Stellung f. ‘das Stellen, Körperhaltung, Stand, Anordnung, Lage, Amt, Posten, militärisch befestigter Punkt bzw. Abschnitt’,
mhd. stallunge,
stellung; vgl.
stellungslos (Ende 19. Jh.).
Stellage f. ‘Gerüst, Gestell’, Übernahme (16. Jh.) von
nl. stellage ‘Bau- oder Schaugerüst’, einer Bildung mit
frz. Endung zu
mnl. stellen (s. oben).
abstellen Vb. ‘etw. abschaffen, beseitigen’ (15. Jh.), ‘niedersetzen’ (16. Jh.), ‘außer Betrieb setzen, abschalten, auf etw. abzielen’ (18. Jh.).
anstellen Vb. ‘nahe woran stellen, lehnen, in eine Stelle, ein Amt einsetzen, bewerkstelligen, unternehmen, anstiften, zum Fließen, Strömen bringen’, reflexiv ‘sich anreihen’,
mhd. anestellen ‘einstellen, aufschieben’;
Angestellter m. ‘in einem abhängigen Arbeitsverhältnis Stehender’ (Anfang 19. Jh.);
Anstellung f. ‘Arbeitsverhältnis, Arbeitsplatz’ (19. Jh.), ‘Einrichtung, Anordnung, Bewirkung’, auch ‘Aufschub’ (15. Jh.),
Anstellung machen (17. Jh.) für älteres
Anstalt(en) machen (s.
Anstalt).
ausstellen Vb. ‘anfertigen, öffentlich zur Schau stellen, bemängeln, kritisieren’, auch ‘hinausstellen’ (15. Jh.);
Ausstellung f. ‘öffentliches Zurschaustellen einer Sammlung o. ä., Ausfertigung, Bemängelung’ (17. Jh.).
bestellen Vb. ‘in Auftrag geben, anfordern, bearbeiten, (eine Botschaft) ausrichten’,
ahd. bistellen ‘besetzen, bekränzen’ (9. Jh.),
mhd. bestellen ‘von allen Seiten umstellen, besetzen, einsäumen, einstellen, anordnen, besorgen, instand setzen’.
entstellen Vb. ‘verunstalten’,
mhd. entstellen, auch reflexiv ‘sich verstellen’, eigentlich ‘aus der rechten Stellung oder Form bringen’.
herstellen Vb. ‘an einen bestimmten Platz stellen, restaurieren, anfertigen, produzieren’ (16. Jh.);
wiederherstellen Vb. ‘in den alten Zustand versetzen, ausbessern, reparieren’ (18. Jh.);
Hersteller m. ‘Produzent’ (19. Jh.), anfangs auch ‘Restaurator’;
Herstellung f. ‘das Anfertigen, Produktion, Verlagsabteilung für typographische Gestaltung und Kalkulation der Bücher’ (19. Jh.).
nachstellen Vb. ‘auflauern, verfolgen’ (16. Jh.; eigentlich Schlingen, Fallen stellen).
verstellen Vb. ‘verbarrikadieren, an einen anderen Platz stellen, falsch stellen’, übertragen (reflexiv) ‘sich anders geben, als man ist, etw. vortäuschen’,
mhd. verstellen ‘zum Stehen bringen, im Fließen aufhalten, (sich) verwandeln, verunstalten, unkenntlich machen’;
Verstellung f. ‘Umstellung, Verunstaltung, (Vor)täuschung’ (15. Jh.).
vorstellen Vb. ‘nach vorn stellen, bekannt machen’, reflexiv ‘sich ein geistiges Bild machen’ (16. Jh.);
Vorstellung f. ‘das Bekanntmachen, geistiges Bild, Idee, Aufführung, Einwand, Vorhaltung’ (um 1600).