Trendel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Trendels · Nominativ Plural: Trendel
Aussprache [ˈtʀɛndl̩]
Worttrennung Tren-del
DWDS-Verweisartikel
Bedeutung
Synonym zu Dreidel
Beispiele:
»Trendel« oder »Drejdel« wird der Kreisel
genannt, auf dem jede Seite mit einem hebräischen Buchstaben beschrieben
ist. [Berliner Morgenpost, 28.11.2009]
Zum jüdischen Charakter der Schule [in Frankfurt a. M.] zählte von Beginn an auch die Vorbereitung und Durchführung von religiösen Festivitäten. So wurde auch die Chanukka‑Feier 1969 intensiv in der Schule vorbereitet. Laut der Schulleiterin würden zu diesem Zweck im Kunstunterricht Ölkrüge in bunten Farben gemalt, Trendel (Dreidel) gebastelt und Transparente mit Chanukka‑Leuchtern geklebt. [Springborn, Matthias: Jüdische Kinder- und Jugendbildung in Deutschland seit 1945. Schulungskontexte und Wissensbestände im Wandel. Berlin: be.bra wissenschaft verlag 2022, S. 157]
[…] typisch für Chanukka sind in Öl
gebackene Speisen wie Latkes (Kartoffelpuffer), Sufganijot (Berliner),
Donuts, Krapfen und dergleichen. Allseits beliebt ist das Spiel mit dem
Trendel (auch Dreidel oder hebräisch: Sewiwon
genannt): Ein Kreisel mit vier Buchstaben, die für den Satz »Ein großes
Wunder geschah dort« stehen, wird gedreht, und je angezeigtem Buchstaben
müssen die Mitspieler einen Einsatz in die Spielkasse geben oder können
etwas daraus gewinnen. [Chanukka beziehungsweise Weihnachten, 01.09.2020, aufgerufen am 30.08.2023]
An acht Tagen wird je eine Kerze der Chanukkiah, einem achtarmigen
Leuchter, angezündet. Am letzten Tag werden traditionell »Latkes«, das sind
kleine, frittierte Kartoffelpuffer, Krapfen und andere ölhaltige Speisen
gebacken. Abends trifft man sich in den Familien und bei Freunden. Je ein
Licht der Chanukkiah wird entzündet. Die Kinder bekommen Geschenke und
Süßigkeiten. Sie spielen mit einem »Trendel«, einem
Kreisel mit hebräischen Anfangsbuchstaben, die ausgeschrieben »Ein großes
Wunder geschah dort« heißen. [Fränkischer Tag, 13.12.2007]
Du hast dein
Chanukkahgeld
bekommen und Lattkes (= Kartoffelpuffer) gegessen, und
du hast mit deinem Trendel gespielt. Es ist wirklich
schon spät. [die tageszeitung, 24.12.1997]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trendel · trendeln · Trend
Trendel f. m. ‘Rundung, Kreisel’, mhd. trendel ‘Kugel, Kreisel’, mnd. trendel ‘Scheibe, Pfannkuchen’, aengl. trendel ‘Kugel, Kreis, Ring’ gehören mit mnd. trent, trint, trunt ‘rund’, trenden ‘drehen, wälzen’, aengl. trinda ‘runder Klumpen, Ball’, trendan ‘(sich) drehen, wenden’, engl. to trend ‘sich neigen, richten, erstrecken, eine bestimmte Richtung haben oder nehmen’ zu einem Wortstamm germ. *trend- (ablautend *trand-, *trund-). Außergerm. Verwandte sind nicht erkennbar. Unsicher ist daher ein Anschluß von nasaliertem *trend- an die unter zehren, zerren, Zorn (s. d.) dargestellte Wurzel ie. *der(ə)-, *drē- ‘schinden, (ab)spalten’, ausgehend von einer Bedeutung (nominal) ‘abgespaltenes Stammstück als Scheibe, Rad’, (verbal) ‘rollen, sich rollend, drehend bewegen’. Als verbale l-Ableitung trendeln Vb. ‘rollen, wälzen, wirbeln’ (15. Jh.), mnd. trendelen ‘rollen, würfeln’. Trend m. ‘(Grund)richtung einer (sich anbahnenden) Entwicklung, Entwicklungstendenz’ (besonders im wirtschaftlichen und politischen Bereich), allgemein ‘charakteristischer Zug, Neigung, öffentliche Stimmung, Mode(erscheinung)’, übernommen (20er Jahre 20. Jh.) von gleichbed. engl. trend (in dieser Bedeutung seit 18. Jh.), zum Verb engl. to trend (s. oben).
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