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Zirbeldrüse, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Zirbeldrüse · Nominativ Plural: Zirbeldrüsen
Worttrennung Zir-bel-drü-se
Wortzerlegung Zirbel Drüse
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

Anatomie kleine Drüse im Zwischenhirn von Wirbeltieren, die unter anderem das für die Steuerung zeitabhängiger Körperfunktionen wie den Tag-Nacht-Rhythmus wichtige Hormon Melatonin produziert
Synonym zu Epiphyse (1)
Weiterführende enzyklopädische Informationen: Epiphyse, in: Spektrum der Wissenschaft – Lexikon der Biologie
Kollokationen:
mit Präpositionalgruppe/-objekt: die Zirbeldrüse im Gehirn
als Aktivsubjekt: die Zirbeldrüse produziert [ein Hormon], schüttet [Hormone] aus
Beispiele:
Im menschlichen Körper wird das Melatonin in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn produziert und wirkt schlaffördernd. [Der Spiegel, 19.06.2006]
Auf das Signal der Augen hin schüttet die Zirbeldrüse tief im Gehirn Melatonin aus, das Hormon der Nacht. Es macht schläfrig und sexuell träge und bereitet den Körper auf den Schlaf vor. [Die Zeit, 18.02.2013 (online)]
Das von der erbsengroßen Zirbeldrüse im Zentrum des Gehirns produzierte Hormon steuert den Tag‑Nacht‑Rhythmus […]. [Süddeutsche Zeitung, 24.08.1995]
Bei allen Wirbeltieren bildet sich eine unpaare Zirbeldrüse (Epiphyse, Glandula pinealis), die […] innersekretorische Aufgaben hat. [Portmann, Adolf: Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere. Basel: Schwabe 1959 [1948], S. 122]
Besonders wichtig […] wird sie [die Brückenechse] dadurch, daß sie uns die Bedeutung der Zirbeldrüse in unserem Kopfe erklärt, denn sie besitzt noch ein drittes Auge, nämlich das Scheitelauge, das bei uns zur Zirbeldrüse verkümmert ist. [Petersen, Jes: Erde und Mensch. Berlin: Columbus-Verl. [1925], S. 82]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zirbeldrüse · Zirbel · Zirbelkiefer
Zirbeldrüse f. am oberen Abschnitt des Zwischenhirns liegende Drüse (Mitte 18. Jh.), Zirberdrüslein (2. Hälfte 17. Jh.), benannt nach ihrer Ähnlichkeit mit einem Zapfen von Nadelbäumen (daher auch Dannenzäpplin, 1. Hälfte 17. Jh.). Mhd. zirbel- (in mhd. zirbelwint ‘Wirbelwind’), nhd. Zirbel f. ‘Fischfanggerät’ (15. Jh.), ‘Zapfen von Nadelbäumen’ (Ende 16. Jh.), ‘Zirbelkiefer’ (Anfang 17. Jh.) ist mit l-Suffix zu ahd. zerben (9. Jh.), mhd. zirben ‘sich im Kreis drehen, wirbeln’ gebildet, das mit aengl. tearflian ‘drehen, rollen, sich wälzen’, außergerm. mit aind. dṛbháti ‘verknüpft, bündelt zusammen’, darbháḥ ‘Grasbüschel, Buschgras’ auf ie. *derbh- ‘winden, zusammendrehen’ führt. Im Anschluß an Zirbel ‘Zapfen von Nadelbäumen’ (vgl. auch Zirbelnuss, 16. Jh.) steht Zirbelkiefer f. ‘Arve’ (18. Jh.); zuvor Zirbelbaum ‘zapfentragender Baum, Nadelbaum’ (16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Zirbeldrüse‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zirbeldrüse‹.

Zitationshilfe
„Zirbeldrüse“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zirbeldr%C3%BCse>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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