abriegeln
GrammatikVerb · riegelt ab, riegelte ab, hat abgeriegelt
Aussprache
Worttrennung ab-rie-geln
Wortbildung
mit ›abriegeln‹ als Erstglied:
Abriegelung
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
etw. durch einen Riegel versperren, zuriegeln
Beispiel:
die Tür, Wohnung war abgeriegelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Riegel · riegeln · verriegeln · zuriegeln · abriegeln
Riegel m. ‘Schieber (bzw. in älterer Zeit Querholz) als Verschlußvorrichtung, Sperre, Querbalken, in gleichgroße Abschnitte eingeteilter Streifen (z. B. von Schokolade, Seife), aufgesetzter Stoffstreifen’, ahd. rigil ‘Türriegel’ (11. Jh., in der Zusammensetzung rigilstab ‘Richtscheit, Meßlatte’ bereits 10. Jh.), mhd. rigel ‘Türriegel, Querholz, Querstange, kleine Anhöhe’, mnd. rēgel ‘Riegel, Querbalken, Querstange, Latte, Reling’, mnl. rēghel ‘Planke, Latte, gerade Linie, Lineal’, rijghel, rijchel ‘Riegel, Latte’, mnl. nl. richel ‘Leiste, Querbalken, Lattengestell, Bord, Sims’. Diese nur im Kontinentalwestgerm. nachzuweisenden Formen, deren Herleitung lange umstritten war, sind wohl als volkssprachliche Weiterentwicklungen einer schon in der Römerzeit erfolgten Entlehnung von lat. rēgula ‘Leiste, Latte, Stab, Richtscheit, Lineal, Regel’ (teilweise vermutlich über vlat. *regula mit verkürztem Stammvokal, vielleicht in Anlehnung an die Vokalquantität des Präsens von zugrundeliegendem lat. regere ‘geraderichten, lenken, leiten, herrschen’) zu erklären; vgl. , Germania Romana 2 (1968) 441 f. , Nl. 568 FEW 10, 223 (s. auch Regel). Andere Deutungen gehen, da die dt. Formen maskulines Genus zeigen (nur im Nl. daneben auch femininer Gebrauch), von der Annahme eines ursprünglich germ. Maskulinums aus, das sie an die Wortgruppen von Reck (s. d.), von Rahe, regen (s. d.) oder von Reihe (s. d.) anzuschließen suchen, und billigen dem lat. Substantiv höchstens sekundären Einfluß zu. – riegeln Vb. ‘mit einem Riegel verschließen’, ahd. rigilōn ‘schützen’ (9. Jh.), mhd. rigelen ‘den Riegel vorschieben, verriegeln, verschließen’; im Nhd. treten an die Stelle des Simplex meist die verdeutlichenden Präfixbildungen verriegeln Vb. mhd. verrigelen ‘verriegeln, versperren, einschließen’, zuriegeln Vb. (15. Jh.), abriegeln Vb. (Ende 18. Jh., auch übertragen ‘absperren, den Zugang unterbinden’).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abriegeln (mit Posten) ·
absperren
(sich) abriegeln ·
(sich) abschotten ·
(sich) einbunkern ·
(sich) einigeln ·
(sich) verbarrikadieren ·
(sich) verrammeln ·
(sich) verschanzen
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›abriegeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›abriegeln‹.
Autonomiegebiet
Balkanroute
bereinigen
bewachen
Bundeswehrkrankenhaus
durchkämmen
Einbruchsstelle
Gazastreifen
Hundertschaft
Millionenstadt
Opernplatz
Palästinensergebiet
Parlamentsgebäude
Regierungsviertel
Seegrenze
Sicherheitskräfte
Sporn
Stadtviertel
Südgrenze
Tagungsort
Westjordanland
Wirtschaftseinheit
Zufahrt
Zufahrtsstraße
Zufahrtsweg
Verwendungsbeispiele für ›abriegeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch die nächste Straße ist bereits abgeriegelt, und nur noch sehr wenige Autos sind unterwegs.
[Die Zeit, 20.04.1990, Nr. 17]
Das Weiße Haus ist derzeit noch fester abgeriegelt als sonst.
[Süddeutsche Zeitung, 18.01.2003]
Musik kann man nicht hermetisch abriegeln, der Charakter der Bilder wirkt auch auf die Musik.
[Süddeutsche Zeitung, 16.01.1999]
Die City ist schon seit 8 Uhr so gut wie abgeriegelt.
[Bild, 01.12.1998]
Fiebernd schleicht der Bauer in die Kammer zurück und riegelt ab.
[Christ, Lena: Die Rumplhanni. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1917], S. 17575]
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