umgangssprachlich ⟨jmd. riecht den Braten⟩etw. ahnen; etw. Unangenehmes, eine Falle, einen Betrugsversuch o. Ä. frühzeitig bemerken
Beispiele:
Mit einer falschen Rechnung über angeblich gekaufte
Antigen‑Schnelltests wollten Betrüger bei der Gemeinde Baierbrunn Kasse
machen. Eine Mitarbeiterin der Kämmerei aber roch den
Braten. Statt zu bezahlen, ging Bürgermeister Patrick Ott
zur Polizei. [Münchner Merkur, 25.07.2022]
In den vergangenen Tagen und Wochen hat eine Vielzahl wahllos
ausgesuchter Menschen im Rhein‑Hunsrück‑Kreis Anrufe von angeblichen
Ermittlern der Polizeibehörde Europol auf ihre Mobiltelefone erhalten. Wer
dran geht, hört die Bandansage einer auf Englisch sprechenden Frau, die
mitteilt, dass persönliche Daten gestohlen worden sind und Kriminelle diese
nun nutzen, um Straftaten zu begehen. Während die einen den
Braten riechen und direkt auflegen, sind andere häufig
überrumpelt. [Rhein-Zeitung, 29.06.2022]
Gemeindepräsident [in Unterägeri] Josef
Ribary hat dieses Desaster selbst angerichtet. Angefangen mit seinem
Rücktritt während der Legislatur, dem Wählen seines Wunschkandidaten als
Gemeindepräsident und dann mit der Ersatzwahl und der FDP‑Kandidatin für den
Gemeinderatssitz. Das Stimmvolk hat den Braten
gerochen und dieses Vorhaben nicht goutiert. So wurde, was
einfach zu viel des Guten war, umgehend korrigiert. [Luzerner Zeitung, 08.03.2022]
Ein bislang unbekannter Betrüger versuchte gestern als falscher Steuereintreiber einen 86‑Jahre alten Bewohner der Ihringshäuser Straße übers Ohr zu hauen, doch der Rentner roch rechtzeitig den Braten und jagte den Mann aus dem Haus. [Warnung vor falschem Steuereintreiber, 08.02.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
Als die Detektive die Falle zuschnappen lassen wollten, rochen die Diebe vermutlich den Braten und gaben Fersengeld. [Leipziger Volkszeitung, 18.06.1998]