Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dallen, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 115, Zeile 16

DALLEN vb. s. dahlen.

dolest, adv.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1220, Zeile 77

DOLEST adv. s. dalest.

doll, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1220, Zeile 19

DOLL adj. die nd. form zu hd. toll adj. greift seit ende des 19. jhs. umgangssprachlich auf hd. gebiet über, doch bleibt daneben toll adj. in gleichen und weiteren verwendungen bestehen. 1 ungewöhnlich. a ohne wertung, groß: ⟨1937⟩ neue dolle leichenhaufen A. Zweig einsetzung (1950)151. 1950 mit doller hitze Beckmann tgb. 360 G. adverbial, heftig: 1976 ich habe mich d[oll] gefreut; es regnet immer [doll]er Duden wb. dt. spr. 2,552b. b positiv wertend großartig: 1928 ich habe ein paar dolle lichteffekte drin Bronnen film 40. 1965 mit kleinen erstaunten ausrufen, .. dolle dame! Johnson ansichten 172. c negativ wertend, unangenehm: ⟨1937⟩ ‘dolle chose’, sagte er A. Zweig einsetzung (1950)50. 1976 ein [doll]er lärm Duden wb. dt. spr. 2,552b. 2 ausgelassen: 1906 er ließ die leute tanzen, soviel sie wollten,/ mit der dollste, wenn sie nach noten dollten Dehmel ges. w. 1,31. 3 schwindlig: ⟨1960⟩ da war mir doll im kopf, von dem bier und den asbach Zuckmayer ges. w. (1960)2,375.

dolle, m.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1221, Zeile 14

DOLLE m. lehnwort aus mnl. dolle m. dolchähnliche waffe: M15.jh. dat nemantz .. geyne swerde .. noch lange doelle dragen en soele akten verfassung Köln 2,356. 1575 weydner, hessen, mortpfrimen, jacobsstecken, palster, dollen, schwertpfrimen vnd andere dergleichen gotteslaͤsterer Fischart geschichtklitterung 179 HND.

¹dolle, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1221, Zeile 20

1DOLLE f. ahd. tola. schwed. mdal. tull, tulle. wohl zur idg. wz. *dhel- ‘wölbung, höhlung’ (vgl. dolde f.). das genus auch mask. dollen. das wort ist mdal. verbreitet, gelegentlich lexikalisch und literarisch bezeugt. für die gleiche sache ist hochsprachlich die mit diesem wort möglicherweise etymologisch verwandte bezeichnung dolde f. üblich. das verzweigte. 1 von pflanzen, gegliederter blüten- oder fruchtstand: 11.jh. racemi uochumila, quasi rami ł tolvn drvpvn ahd. gl. 2,251,61 S./S. 1568 nimb holderblü, .. schüttle die blumen von den dollen Wirsung artzneyb. 774a. 1668 auf der dollen stehet der saamen Francisci lust-garten 521b. 2 verästelter wipfel eines baumes, ast mit vielen verzweigungen: 1616 schaw, wie die dolle an dem baum so voller äpffel hengt Henisch t. spr. 1,725. 1741 Frisch wb. 1,200c. 3 quaste als verzierung an der kleidung, einer fahne: 1580 2 schnier mit rot vnd weisseiden dolln beytr. vaterländ. hist. 5,168 W. 1689 hinten an selbigem rock .. hangt ein grosser langer quast oder dollen, von seiden und bändern mancherley farben gemacht Francisci Valvasor, Crain 2,6,330b.

²dolle, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1221, Zeile 40

2DOLLE f. mnd. dolle, dulle; mnl. dolle, nnl. dol; afrs. tholl; ae. þol(l), me. tholle, ne. thole; an. þollr, isl. tolla, tolli, dän. tol, schwed. (aͦr)-tull, norw. toll, tolle. nächste außergerm. verwandte sind lit. tulis und gr. τύλος. zu einer l-erweiterung von idg. *tēu-, *tәu-, *teu̯ǝ, *tu̯ō-, *tū̆- ‘schwellen’. das genus vereinzelt auch mask. 1 in die bordwände eingelassene pflöcke oder gabeln zum abstützen der riemen in ruderbooten: ⟨1666⟩ die bäncke und dollen oder pflöcke zu den riemen Frisch schau-platz (1694)226. 1960 er ruderte schärfer jetzt, .. ohne auf die knarrenden geräusche zu achten, auf das knacken der dollen Lenz feuerschiff 249. verbreitet mdal., besonders im nd. sprachgebiet aber auch im hess. und bad. bezeugt. 2 nur mdal., pflock, zapfen, holznagel; meist mask., vereinzelt auch fem.; verbreitet im hess., rhein., bad. sowie im nd. sprachgebiet.

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Zitationshilfe

„doll“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/doll>.
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