umgangssprachlich, veraltend Ausdruck positiver oder negativer Überraschung, des Erstaunens, der Empörung
Synonym zu ich glaub, mich tritt ein Pferd
Beispiele:
Wir fuhren mit der Fähre von den Prince Edward Islands rüber auf Nova Scotia. Ich wollte meine kleine Lumix[-Kamera] hervorholen, um die Überfahrt festzuhalten. Ich glaubte es kaum, die Bilder zeigten sich alle in Pink mit Streifen. Ich dachte[,]
mich laust der Affe. Natürlich auch alles versucht, nichts hat geholfen. [Cam heaven, 31.08.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
Ich glaub[,]
mich laust der Affe! Da wird doch das Opfer zum Täter gemacht. [Luzerner Zeitung, 29.11.2011]
Kinder haben es nicht leicht. Da werden sie von ihren Eltern mit Ausdrücken bombadiert [sic!], die sie im täglichen Umgang mit anderen niemals anwenden können. Welches Kind sagt schon »Mein lieber Scholli!« […]? Genauso unbrauchbar sind »ich glaub’, mich laust der Affe«, »jetzt schlägt’s dreizehn«, »ab heute weht ein anderer Wind«, »bist du denn von allen guten Geistern verlassen« oder »so gehst du mir nicht aus dem Haus«. [Frankfurter Rundschau, 07.08.2004]
[…]
Ich glaub, mich laust der Affe, denk’ ich mir oft. Dieser Tage war es mal wieder ganz schlimm. Mein Chef ist nämlich Bayern‑Fan. Sogar nach Berlin zum Pokalfinale ist er geflogen. Im Olympia‑Stadion musste er jedoch im Bayern‑Schlips zwischen den Fans des 1. FC Kaiserslautern sitzen. [Saarbrücker Zeitung, 05.06.2003]
Nach Hause zu kommen war keine Kleinigkeit, und wie ich da bin, da denke ich erst recht, mich laust der Affe. Eisbeine, wissen Sie, kalter Schweiß, wo Sie wollen, linnenweiß das Gesicht, das Herz in allen Zuständen, ein Puls – mal fadenförmig und kaum zu fühlen, mal holterdiepolter, über Stock und Stein, verstehen Sie, und das Gehirn in einer Aufregung … [Mann, Thomas: Der Zauberberg. Gütersloh: Bertelsmann 1998 [1924], S. 928]
