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kieken

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GrammatikVerb · kiekt, kiekte, hat gekiekt
Aussprache 
Worttrennung kie-ken
Wortbildung  mit ›kieken‹ als Erstglied: Kieker · Kiekindiewelt  ·  mit ›kieken‹ als Letztglied: ankieken · bekieken

Bedeutungsübersicht

  1. [besonders D-Nordost , oft D-Nordwest , umgangssprachlich] sehen, schauen
    1. [bildlich] ...
    2. [salopp, übertragen] ⟨in den Mond, die Röhre kieken⟩ das Nachsehen haben
eWDG

Bedeutung

besonders D-Nordost , oft D-Nordwest , umgangssprachlich sehen, schauen
Beispiele:
kiek mal!
können Sie denn nicht kieken! (= aufpassen!)
bildlich
Beispiel:
sich [Dativ] die Augen aus dem Kopf kieken
salopp, übertragen in den Mond, die Röhre kiekendas Nachsehen haben
Beispiel:
da weiß ich auch einen, der in den Mond kiekt! [ FalladaWolf1,378]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kieken · Kieker · Kiekindiewelt
kieken Vb. ‘gucken, sehen’, mnd. kīken, ungeklärte, vielleicht lautmalende Bildung. Das nd. Verb dringt im 16. Jh. in hd. Texte ein, wird aber erst nach 1900 (von Berlin aus) in der Umgangssprache geläufig. – Kieker m. ‘Fernglas’ (18. Jh.); redensartlich jmdn. auf dem Kieker haben ‘ärgerlich auf jmdn. sein und ihn daher scharf beobachten’ (19. Jh.), älter im Kieker haben (18. Jh.). Kiekindiewelt m. (19. Jh.), dafür auch hd. Guckindiewelt (s. d.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

blicken · gucken · lugen · sehen  ●  schauen süddt. · glotzen ugs., abwertend · kieken ugs., berlinerisch · kucken ugs., norddeutsch · äugen fachspr., Jägersprache

Typische Verbindungen zu ›kieken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kieken‹.

Verwendungsbeispiele für ›kieken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber er kiekt nicht die Spur, denn er hat nichts zu kieken, denn es passiert nichts. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 183]
Aber er kiekt nicht die Spur, denn er hat nichts zu kieken, denn es passiert nichts. [Fallada, Hans: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – Bd. 2, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1990 [1934], S. 183]
Die röhrt mit energischer Attitüde und gleich darauf wie ein kleines Pop‑Mädel kiekst und seufzt und träumt. [Süddeutsche Zeitung, 27.06.2002]
Etheridge ist bestens gelaunt, wirbelt um ihre eigene Achse, rollt lustig mit den Augen, quietscht, kiekst, jauchzt. [Süddeutsche Zeitung, 10.04.2000]
Diese Frau ist ein Teufel, und Marianne Larsen kiekst und kämpft mit seltenem Talent. [Süddeutsche Zeitung, 11.07.2000]
Zitationshilfe
„kieken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kieken>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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