bildungssprachlich ⟨jmd. kontextualisiert etw.⟩in einen (größeren) Zusammenhang stellen, einordnen
Beispiele:
In der These von der Unvergleichbarkeit der Shoah sieht Finkelstein das grösste Hindernis für einen angemessenen Umgang mit dem Gedenken an die Opfer. […] Anstatt auf dem Dogma der Singularität zu bestehen, so Finkelstein unter Bezugnahme auf den Historikerstreit, solle man den Holocaust endlich historisch kontextualisieren: »Ein Verbrechen muss nicht einzigartig sein, um Sühne zu verlangen«. [Neue Zürcher Zeitung, 03.08.2000]
Ziel ist es, das Erbe der Moderne und die damit verbundenen
Veränderungen in Mittel‑ und Osteuropa im Kontext von internationalen
Beziehungen, Macht, Einfluss und Abhängigkeiten neu zu
kontextualisieren. [Moderne jenseits von Ost und West, 13.11.2023, aufgerufen am 14.11.2023]
Bis dato betreibt er die Website ohne zusätzliche Finanzierung. […] Dennoch kann er sich vorstellen, die Briefe [des Großvaters aus Stalingrad] in weiterer Folge auch dokumentarisch aufzuarbeiten und zu kontextualisieren. [Großvaters Briefe aus Stalingrad in »Echtzeit« auf Facebook, 12.07.2017, aufgerufen am 24.04.2022]
Es geht darum, das zu kontextualisieren, weil
die Formulierung des Rechts auf Heimat als Recht auf Rückkehr nach 1950 ein
großes Problem für die Versöhnung war. Voraussetzung für die Versöhnung war,
dass die Vertriebenenverbände und viele Menschen, die vertrieben worden
sind, verstanden haben, dass es in der politischen Realität kein
Wiederbekommen des Verlorenen auf Basis eines individuellen Rechtsanspruchs
geben kann. [Plenarprotokoll Nr. 18/179, 23.06.2016, aufgerufen am 10.01.2023]
Man kann […] alles historisch
kontextualisieren, aber das ist dann noch nicht
zwangsläufig Kunst. [Süddeutsche Zeitung, 10.03.2003]