Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

leer ausgehen

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GrammatikMehrwortausdruck
Aussprache 
Hauptbestandteile leer ausgehen
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

jmd. geht (bei etw.) leer aus(im Gegensatz zu anderen) nichts abbekommen; bei der Vergabe von etw. (z. B. Anstellung, Förderung, Preisverleihung o. Ä.) nichts bekommen, keinen Erfolg haben
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: am Ende leer ausgehen
Beispiele:
Das Geschäft mit der Schokolade floriert. Das große Geld wird in den Industriestaaten gemacht, ein paar wenige Konzerne verdienen sehr gut damit. Die Kakaobauern gehen dagegen fast leer aus. [Süddeutsche Zeitung, 03.05.2018]
Bei der Siegerehrung ging niemand leer aus. Die Besten erhielten Pokale, Medaillen und Urkunden, für alle standen Preise parat. [Fränkischer Tag, 06.02.2020]
Wer die Förderung zuerst beantragt, bekommt auch zuerst Geld. Wenn der Topf leer ist, gehen die restlichen Antragsteller leer aus. [Die Welt, 12.08.2019]
Gut möglich, dass moderne Dater trotz steten Bemühens leer ausgehen und schließlich immer noch zu den mehr als 40 Prozent der Deutschen gehören, die allein leben. [Welt am Sonntag, 11.08.2019]
Zwar sind die Rechte der Reisenden in der Fluggast‑Verordnung Nr. 261/2004 detailliert festgelegt. Wer jedoch auf Basis der klaren Regelung versucht, auf eigene Faust einen Schadenersatz zu erstreiten, muss meistens lange mit der Airline verhandeln und geht ohne eigenen Anwalt am Ende oft leer aus. [Die Welt, 18.07.2019]
Nur knapp jeder zweite Beschäftigte in Deutschland erhält Urlaubsgeld. Und die Chancen darauf sind alles andere als gleich verteilt: Frauen gehen öfter leer aus als Männer. [Die Welt, 28.05.2019]

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

benachteiligt werden · das Nachsehen haben · ins Hintertreffen geraten · leer ausgehen · nicht berücksichtigt werden (verhüllend) · nichts abbekommen · schauen (können) wo man bleibt · schlecht wegkommen (bei) · sehen (können) wo man bleibt  ●  durch den Rost fallen fig. · durchs Gitter fallen fig. · (einfach) Pech gehabt haben ugs. · am Katzentisch sitzen ugs., fig. · gekniffen sein ugs., fig. · hinten rüber fallen ugs., fig. · in die Röhre gucken ugs., fig. · in die Röhre schauen ugs., fig. · zu kurz kommen ugs. · zusehen (können) wo man bleibt ugs.
Assoziationen
  • benachteiligen · diskriminieren · ungleich behandeln
  • keine Handhabe haben (, um gegen jemanden / etwas vorzugehen) · nichts machen können · nichts tun dürfen (in einer Sache) · nichts unternehmen dürfen (in) · tatenlos zusehen müssen  ●  (jemandem) sind die Hände gebunden fig. · (aber) gut, dass wir (mal) d(a)rüber gesprochen haben ugs., Spruch, zynisch
  • (jemandem) keine Vorteile bringen · (jemandem) keinen Vorteil bringen · (jemandem) nichts einbringen · nichts herausspringen (für)  ●  (jemand) hat nichts von (etwas) ugs. · (jemandem) nichts bringen ugs. · seine Zeit schon sinnvoller verbracht haben ugs., Spruch, ironisch · uninteressant sein (für) ugs.
  • (den) Anschluss verlieren · (den) Anschluss verpassen · an Boden verlieren · in Rückstand geraten · ins Hintertreffen geraten · nachlassen · nicht Schritt halten (können) · nicht hinterherkommen · nicht mithalten (können) · nicht mitkommen · nicht nachkommen · zurückbleiben · zurückfallen  ●  abgehängt sein fig. · abgehängt werden fig. · absteigen fig. · hinterherhinken fig. · (ganz schön) alt aussehen ugs., salopp, fig. · abbleiben ugs. · auf der Strecke bleiben ugs. · blass vor Neid werden ugs., fig.
  • (sich) umsonst anstrengen · (sich) vergeblich abmühen · keine Chance haben (gegen)  ●  nicht punkten können fig. · (mit etwas ist) kein Blumentopf zu holen ugs., fig. · (sich) die Zähne ausbeißen ugs., fig. · auf Granit beißen ugs., fig. · auf keinen grünen Zweig kommen ugs., fig. · kein Bein auf die Erde kriegen ugs., fig. · keine Schnitte kriegen ugs., fig. · keinen Blumentopf gewinnen können (mit) ugs., fig. · keinen Fuß auf die Erde kriegen ugs., fig. · keinen Stich bekommen ugs., fig., variabel · keinen Stich haben ugs., fig., variabel · keinen Stich holen ugs., fig., variabel · keinen Stich landen ugs., fig., variabel · keinen Stich machen ugs., fig., variabel
  • (sozial) benachteiligt (sein) · auf der Schattenseite des Lebens (stehen) · nicht auf der Sonnenseite des Lebens (geboren) · sozioökonomisch benachteiligt · wirtschaftlich benachteiligt · zu kurz gekommen (sein)
  • (einfach) Pech gehabt haben · ein Problem haben · in (echten) Schwierigkeiten sein  ●  arm dran sein ugs. · gekniffen sein ugs. · in den Arsch gekniffen sein ugs.
  • (nur) ein dummes Gesicht machen  ●  am Arsch des Propheten sein derb, scherzhaft, sarkastisch · angeschmiert sein ugs. · belämmert dastehen ugs. · blöd dastehen ugs. · der Angeschmierte sein ugs. · der Blöde sein ugs. · der Dumme sein ugs. · der Gelackmeierte sein ugs. · die Arschkarte (gezogen) haben ugs., fig. · die Blöde sein ugs. · dumm dastehen ugs., fig.
  • Einbußen erleiden · Nachteile hinnehmen müssen  ●  Haare lassen (müssen) fig.
  • als letzter bedient werden · warten müssen, bis man an der Reihe ist  ●  (sich) hinten anstellen müssen auch figurativ · als letzter drankommen ugs. · noch lange nicht dran sein ugs. · warten müssen, bis man dran ist ugs. · warten müssen, bis man drankommt ugs.
  • (es sich) verderben (mit) · (es sich) verscherzen (mit) · (jemandes) Gunst verlieren · (sich) jemandes Gunst verscherzen · in Ungnade fallen (bei) · sich unbeliebt machen (bei)  ●  nicht mehr gut zu sprechen sein (auf) ugs.

keine gute Punktzahl erreichen · leer ausgehen · schlecht abschneiden
Zitationshilfe
„leer ausgehen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/leer%20ausgehen>.

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