mindest
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung min-dest
Wortbildung
mit ›mindest‹ als Erstglied:
Mindestabnahme
· Mindestabnahmemenge · Mindestabstand · Mindestalter · Mindestanforderung · Mindestarbeitszeit · Mindestausmaß · Mindestbedarf · Mindestbedingung · Mindestbeitrag · Mindestbesteuerung · Mindestbeteiligung · Mindestbetrag · Mindestbietende · Mindestdatenspeicherung · Mindestdauer · Mindesteinkommen · Mindesteinnahme · Mindestforderung · Mindestgebot · 1Mindestgehalt · 2Mindestgehalt · Mindestgeschwindigkeit · Mindestgröße · Mindesthaltbarkeit · Mindestkapital · Mindestkenntnis · Mindestleistung · Mindestlohn · Mindestmaß · Mindestmenge · Mindestniveau · Mindestpreis · Mindestrente · Mindestrentenniveau · Mindestreserve · Mindestsatz · Mindestsicherung · Mindestspeicherfrist · Mindeststandard · Mindeststeuer · Mindeststrafe · Mindesttemperatur · Mindestumtausch · Mindesturlaub · Mindestverzinsung · Mindestvoraussetzung · Mindestwert · Mindestzahl · Mindestzeit
· mit ›mindest‹ als Letztglied: allermindest
· mit ›mindest‹ als Letztglied: allermindest
Mehrwortausdrücke
nicht im Mindesten
Bedeutungsübersicht
- geringst
- meist verneint
- ⟨nicht das Mindeste⟩ gar nichts
- ⟨nicht im Mindesten⟩ gar nicht
- ⟨zum Mindesten⟩ wenigstens, zumindest
eWDG
Bedeutung
geringst
Beispiele:
der Herzkranke musste die mindeste Aufregung vermeiden
das ist das mindeste, was man erwarten kann
⟨nicht das Mindeste⟩gar nichts
Beispiele:
sich nicht das Mindeste, mindeste anmerken lassen
sie versteht von der Hauswirtschaft nicht das Mindeste, mindeste
von ihm ist nicht das Mindeste, mindeste zu erwarten
⟨nicht im Mindesten⟩gar nicht
Beispiele:
er war darüber nicht im Mindesten, mindesten erstaunt
ohne sich im Mindesten, mindesten stören zu lassen, arbeitete er weiter
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
minder · mindest · Minderheit · mindern · vermindern · Verminderung
minder Adj. ‘weniger, geringer’, ahd. minniro (8. Jh.), mhd. minner, minre, (mit Gleitlaut) minder ‘kleiner (an Größe, Zahl), geringer (an Wert, Stand, Macht)’, asächs. minnera, mnd. minner, minder, mnl. minre, nl. minder, anord. minni, schwed. mindre, got. minniza (germ. *minnizan-) sind mit der schwundstufigen Suffixform ie. -is- (got. -iz-, ahd. -ir-, s. mehr) gebildete Komparativformen zu einem mit n-Suffix gebildeten Adjektiv ie. *minu- ‘minder, klein’ (s. minus; germ. -nn- aus -nu̯-), wozu auch das (im Nhd. untergegangene) Adverb ahd. (8. Jh.), mhd. min, mnd. mnl. nl. min, anord. minnr, got. mins ‘weniger’ sowie aind. minā́ti ‘schadet, mindert’, griech. minýthein (μινύθειν) ‘geringer werden, dahinschwinden, vermindern, verkleinern’, lat. minus ‘kleiner, weniger’, minuere ‘verkleinern’, korn. minow ‘zer-, verkleinern, verringern, mindern’, aslaw. mьńịjь ‘kleiner, geringer, weniger’, russ. ménee (менее) Adj. ‘weniger’ gehören. Ie. *minu- ist eine mit Ablaut gebildete Ableitung von der Wurzel ie. *mei- ‘mindern’. Im Dt. wird die im Mhd. auftretende Form minder (s. oben) vom 15. Jh. an vorherrschend und bald alleingültig. Der zugehörige Superlativ ist mindest Adj. ‘geringst, wenigst’, ahd. minnisto (9. Jh.), mhd. minnest, minst, asächs. minnist, anord. minnstr, got. minnists, schwed. minst, (germ. *minnista-) gebildet mit dem Superlativsuffix ie. -isto- (s. meist). Die heutige Form mindest, angelehnt an minder, wird erst zu Anfang des 18. Jhs. üblich. – Minderheit f. ‘kleinere Anzahl aus einer Gesamtheit, zahlenmäßig unterlegene Gruppe’ (Campe), zuvor Minderkeit (1787), analog zu Mehrheit gebildet für Minorität (s. d.); doch vgl. schon ahd. minnerheit ‘das Wenigersein’ (um 1000). mindern Vb. ‘verringern, (im Preis) herabsetzen’, ahd. minnirōn (9. Jh.; auch giminnirōn, 8. Jh.), mhd. minnern, minren ‘kleiner, geringer machen oder werden’; dazu vermindern Vb. mhd. verminnern, Verminderung f. (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›mindest‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›mindest‹.
Verwendungsbeispiele für ›mindest‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Dame hat nicht die mindeste moralische Verpflichtung, mit Dir zu tanzen.
[Martin, Hans: Darf ich mir erlauben …?, Stuttgart: Hädecke 1935, S. 99]
Die ganzen Jahre danach hatte er nicht den mindesten Gebrauch von seinen ohnedies nur rudimentären lateinischen Kenntnissen gemacht.
[Rosendorfer, Herbert: Großes Solo für Anton, Zürich: Diogenes 2000 [1976], S. 224]
Er trifft zum mindesten die vorläufige Entscheidung in allen unvorhergesehenen dringenden Fällen.
[Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 1015]
Der Ruf an das Selbst nimmt hiervon nicht die mindeste Kenntnis.
[Heidegger, Martin: Sein und Zeit, Tübingen: Niemeyer 1986 [1927], S. 264]
Zum mindesten für den deutschen Leser ist das gewiß keine umwerfend neue Erkenntnis.
[Die Zeit, 04.03.1985, Nr. 09]
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