pusten
GrammatikVerb · pustet, pustete, hat gepustet
Aussprache
Worttrennung pus-ten
Wortbildung
mit ›pusten‹ als Erstglied:
Pusteblume
· Pustekuchen · Pusterohr
· mit ›pusten‹ als Letztglied: anpusten · aufpusten · auspusten · durchpusten · fortpusten · herunterpusten · hinwegpusten · lospusten · trockenpusten / trocken pusten · umpusten · verpusten · wegpusten
· mit ›pusten‹ als Grundform: Puste
· mit ›pusten‹ als Letztglied: anpusten · aufpusten · auspusten · durchpusten · fortpusten · herunterpusten · hinwegpusten · lospusten · trockenpusten / trocken pusten · umpusten · verpusten · wegpusten
· mit ›pusten‹ als Grundform: Puste
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich] Atemluft aus den wenig geöffneten Lippen mit mehr oder weniger starkem Druck hinausblasen
- 2. außer Atem sein, keuchen
- [bildlich] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich Atemluft aus den wenig geöffneten Lippen mit mehr oder weniger starkem Druck hinausblasen
Beispiele:
in einen Ball, Luftballon Luft pusten
den Staub vom Tisch pusten
auf das Essen pusten, damit es kühler wird
durch die Nase pusten
jmd. pustet in die Hände, um sie zu erwärmen
(in den Ofen) pusten, damit das Feuer besser brennt
Spieleinen Stein beim Damespiel pusten (= anzeigen, dass man den Stein des Gegenspielers auf Grund eines Versäumnisses wegnehmen wird)
salopp, übertragen
Beispiele:
jmdm. was, eins pusten (= nicht nach jmds. Wunsch handeln, eine Zumutung zurückweisen)
auf etw. pusten (= auf etw. keinen Wert legen, etw. geringschätzen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
pusten · Puste · Pusteblume · Pusterohr
pusten Vb. ‘blasen, Luft ausstoßen, (schwer) atmen, außer Atem sein, keuchen’. Mnd. nd. pūsten ‘blasen, hauchen’ wird im 18. Jh. in die hd. Literatursprache aufgenommen, erscheint jedoch vereinzelt bereits in Wörterbüchern des 15. Jhs. als frühnhd. pusten, busten und wohl schon um 1300 im Ordensland in einer Präfixbildung mhd. (md.) anbūsten ‘blasend anfachen’ (zu erschließen aus der Präteritalform būste an). Daneben steht diphthongiertes frühnhd. (md.) pausten (bei Luther ‘mit starkem Hauch redend hervorbringen’), das im Nhd. untergeht, in obd. pfausten ‘schnauben, schwer atmen, trotzen’ aber noch länger fortlebt; vgl. ferner nl. poesten ‘blasen’, schwed. pusta ‘keuchen, pusten, anblasen’. Weiterhin gehören hierzu (ohne t-Formans) spätmhd. pūsen, frühnhd. pausen, bausen ‘aufgeblasen sein, sich blähen, schwellen, strotzen’, nhd. Pausback (s. d.), frühnhd. pfusen, pfausen ‘schnauben, blasen, schwer atmen’ (so noch obd., auch im Sinne von ‘schmollen, trotzen’). Umgangssprachlich jmdm. etw. pusten ‘geringschätzig blasen, schnauben, um seinen Unwillen kundzutun’ (19. Jh.), übertragen ‘jmdm. etw. verweigern’. Verwandt sind außerdem aengl. pos ‘Schnupfen’, anord. pūstr ‘Ohrfeige’, schwed. (mundartlich) pysa ‘schnauben, schwellen, überkochen’. Sie gehen sämtlich wie Busen (s. d.) auf eine s-Erweiterung der ursprünglich wohl lautnachahmenden Wurzel ie. *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- ‘aufblasen, schwellen’ zurück. – Puste f. ‘Atem’, übertragen ‘Kraft zum Aushalten, Durchstehvermögen’ (19. Jh.), zu pusten; vgl. mnd. pūst ‘das Blasen’. Pusteblume f. verblühter Löwenzahn, dessen zurückgebliebene Fruchtstände von Kindern weggepustet werden (zuerst bezeugt im 19. Jh. in nd. Mundart, doch wohl älter). Pusterohr n. ‘Blasrohr’ zum Anfachen des Feuers (18. Jh.), dann auch Kinderspielzeug zum gezielten Fortblasen kleiner Kugeln oder Bolzen; vgl. mnd. pūster ‘Blasrohr, (kleiner) Blasebalg’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›pusten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›pusten‹.
Verwendungsbeispiele für ›pusten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Minister läßt sich den neuen Wind gerne um die Nase wehen, er pustet sogar mit.
[Die Zeit, 19.01.1996, Nr. 4]
Jemand pustet Staub von einer Platte, legt sie auf den Spieler.
[Die Zeit, 20.12.2010, Nr. 51]
Die lachten mich nur aus, dann musste ich erst recht pusten.
[Die Zeit, 29.09.2008, Nr. 39]
Von einer Ecke in die andere hat es Hipp gepustet.
[Die Zeit, 10.06.1994, Nr. 24]
Der Wind kann einem an manchen Tagen heftig um die Nase pusten, wird er zum Sturm, dann fühlt man seine Kraft.
[Die Welt, 17.12.2005]
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